165. unerwartete Überraschung

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Yun schlief noch immer in ihrem Bett. Dabei sah sie so süß aus. Sie wirkte wie ein kleines Kind. Jules und ich saßen in ihrem Zimmer und unterhielten uns leise, da wir meine kleine Tochter nicht aufwecken wollten. Plötzlich klopfte es an der Tür. Überrascht sah ich zu meiner Freundin, die mir gegenüber saß. Diese zuckte grinsend mit den Schultern. "Ja?" fragte ich. Daraufhin öffnete sich langsam die Tür und ein Mann kam hinein getreten. Als ich ihn sah stand ich sofort auf und stürmte auf ihn zu. Ich fiel ihm um den Hals und drückte ihn ganz fest an mich. "Samu! Du erdrückst mich." - "Sei doch einmal froh, dass ich dich überhaupt vermisst habe! Verdammt wo warst du nur?! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht." Bedrückt sah mein kleiner Bruder auf den Boden. "Lappland." sprach er leise. Erneut fiel ich ihm um den Hals. Santtu sah zu Yun und zeigte auf sie. "Wann wacht sie wieder auf?" Ich sah zu meiner schlafenden Tochter und lächelte. "Sie ist schon wieder aufgewacht. Mitten in der Nacht hat sie endlich ihre Augen geöffnet." Mein Bruder sah mich an und ging zu ihr ans Bett. Leise setzte er sich auf ihr Bett und nahm ihre Hand. "Wir lassen euch dann mal allein." sagte ich und hielt Jules meine Hand hin.

*Santtu's Sicht*

Schweigend saß ich auf dem Bett und hielt Yun's Hand. Ich hatte dieses verdammte Verlangen gehabt ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben, doch musste ich mich zurück halten. Bestimmt hasste Yun mich wieder, falls sie je damit auf gehört hatte. Immer wieder strich ich mit meinem Daumen über ihren Handrücken. Irgendwann ließ ich ihre Hand los und strich ihr vorsichtig über das lange Haar. Obwohl ich es als nicht so gute Idee empfand hier zu sein, war ich trotzdem gekommen. Auf dem Weg hier her ins Krankenhaus hatten sich einige Szenen in meinem Kopf abgespielt wie unser Wiedersehen verlaufen könnte. Die meisten Zenarien waren nicht gerade positiv und bestanden eigentlich nur darauß, dass sie Sachen nach mir warf und ich versuchte diesen Dingen auszuweichen. Meine große Hoffnung war aber, dass es nicht so sein würde. "Ich habe dich so vermisst Yun." flüsterte ich und gab ihr doch noch einen Kuss auf die Schläfe. Glücklicherweise schlief sie weiter und so konnte ich mir überlegen was ich ihr eigentlich sagen wollte. Ich hatte ziemliche Angst gehabt, doch wollte ich sie nicht schon wieder verlassen. Leise stand ich auf und ging ans Fenster. Sehr wahrscheinlich war es besser, dass ich nicht neben ihr saß, wenn sie aufwachte.

Es verging eine Zeit bis Yun endlich wieder aufwachte. Verschlafen rieb sie sich ihre Augen, eh sie dann wieder ihre Augen blinzend öffnete. "Hi." sprach ich leise. Zuerst schaute sich das kleine Mädchen im Zimmmer um, doch als sie mich entdeckte sah sie nicht gerade begeistert aus. Wieso sollte sie denn auch bitteschön begeistert sein, dass ich hier war? Ich ging an ihr Bett und setzte mich auf den Stuhl. "Wie geht es dir?" fragte ich sanft nach. Ich wollte unbedingt alles richtig machen, doch war es mir von Anfang an klar gewesen, dass das ein langer Weg werden würde bis sie mir endlich voll und ganz verziehen hatte. "Gegenfrage. Wo warst du?!" Ich sah auf den Boden und faltete meine Hände. "Im Lappland. Ich hab dir aber einen Brief geschrieben..." - "Der Brief ist mir scheiß egal, genauso wie du es mir bist!" unterbrach sie mich. Erschrocken sah ich wieder auf. Yun wurde eben beim reden lauter. Das was sie gesagt hatte war sehr verletzend gewesen, doch hatte ich es nicht anders verdient gehabt. Wieder senkte ich meinen Kopf. "Ich verstehe." flüsterte ich traurig. Ich stützte meine Ellenbogen auf meine Oberschenkel und lehnte kopfschüttelnd meinen Kopf gegen meine zusammen gefalteten Hände. "Ich hab alles verloren." - "Hast du nicht!" fauchte Yun mich an. Wütend stand ich auf und sah Yun an. "Doch! Das habe ich!" schrie ich sie aufgebracht an. "Ich habe alles verloren! Zuerst habe ich mein Herz an dich verloren und nun auch noch dich und das alles nur dank Katharina!" Yun sah mich nicht an. Sie schüttelte nur leicht den Kopf und sagte: "Zu Recht. Kommt nun mal davon, wenn man andere Weiber vögelt. Außerdem bist du selbst Schuld daran!" Wütend sah sie mich nun an. Mit meinen Händen griff ich mir in die Haare. "Ich kann nichts dafür! Katha hat mir K.O Tropfen ins Glas gegeben und hat mich all die Male mit Alkohol abgefüllt, damit ich mit ihr ins Bett gehe!" sprach ich verzweifelt. Meine Augen füllten sich mich Tränen. So hatte ich mir unser Wiedersehen nicht vorgestellt. "Und das soll ich dir wirklich glauben? Hälst du mich für dumm oder was?! Bestimmt hast du sogar im Lappland paar Schnallen aufgerissen und sie gevögelt!" Geschockt sah ich sie an. Was sie von mir dachte war falsch. Leicht schüttelte ich meinen Kopf, schnappte mir meine Jacke und ging zur Tür.

So hin und wieder hasse ich mich ja selbst dafür was ich schreibe. Nur existiert in meinem Kopf nur eine kleine Vorstellung von der Story und der Rest, so wie das Gespräch, kommt spontan...

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