Ich beobachtete Yun wie sie mit gesenktem Kopf sich wieder aufrichtete und ihr Fenster schloss. Sofort rannte ich ins Haus hinein, durch das Wohnzimmer und die Treppenstufen hoch bis ich vor ihrem Zimmer stand. Ich drückte die Türklinke runter, doch öffnete sich die Tür nicht. Nein! Nein, nein, nein, nein, nein! "Yun. Machst du bitte die Tür auf?" Keine Antwort. Verdammt! Dank Santtu hatte sie sich nun entgültig eingesperrt und ich konnte nicht mehr zu ihr rein! "Yun, mach die Tür auf." forderte ich sie auf und lauschte an der verschlossenen Tür. Wieder bekam ich keine Antwort. So langsam breitete sich die Panik in mir aus. Ich hatte Angst dass sich mein Mädchen etwas antat. "Yun! Verdammt öffne diese Tür oder ich tritt sie ein!" schrie ich nun. Schon wieder bekam ich keine Antwort, statt dessen ertönte nun laute Musik aus ihren Boxen. Panisch hämmerte ich gegen ihre Tür, doch die Musik war so laut, dass sie dies sehr wahrscheinlich nicht hörte. Verzweifelt griff ich mir in meine Haare. Was sollte ich nur tun? Ich hatte keine Ahnung was sie hinter dieser Tür trieb. Sollte ich etwa eine Axt nehmen und ihre Tür damit zerstören? Nein... ich glaube dass wäre ein wenig übertrieben. Mit meinen Händen in den Haaren überlegte ich was ich nun tun sollte. Jules würde jetzt sagen ich solle keine Panik schieben und sie erst einmal in ruhe lassen, doch ich machte mir einfach viel zu viele Sorgen um sie. Ich wollte doch für meine Tochter da sein und sie trösten, doch dies ging nun nicht mehr. In diesem Moment wünschte ich mir gerade einfach nur Yun wäre noch ein kleines Kind und Santtu wäre niemals geboren. Dank ihm litt meine Tochter an Liebeskummer und dank ihm hatte sie sich nun auch noch eingesperrt. Wütend und auch verzweifelt zu gleich ging ich runter und ließ mich auf die große Couch plumpsen. Yun's Musik trönte bis hier runter. Wieder einmal hatte sie Linkin Park an. Dieses Geschrei von dem Sänger musste ich schon seit einigen Jahren ertragen. Mittlerweile konnte ich sogar erkennen welche Songs von dieser Band waren und welche nicht, da meine geliebte Tochter die ganzen Lieder Tag ein Tag aus rauf und runter spielte. Nachdenklich trommelte ich mit meinen Fingerkuppen auf meinem rechten Bein. Sollte ich zu Santtu fahren ja oder nein? Ich war hin und her gerissen. Auf der einen Seite wollte ich ihn wieder anschreien, doch auf der anderen Seite hoffte ich einfach nur dass Yun ihre Tür wieder aufschloss und aus ihrem Zimmer kam. Es dauerte seine Zeit bis ich zum Entschluss kam zu seiner Wohnung zu fahren. Ich hinterließ Yun einen Zettel dass ich kurz weg war. Sie musste ja nicht wissen dass ich zu Santtu fuhr und ihn mal wieder ein wenig ein schüchertete.
An der Wohnung angekommen öffnete mir wieder eine Nachbarin die Tür des Hauses. Als ich vor der Wohnungstür von meinem Bruder stand und klingeln wollte sah eine junge Blondine vom oberen Stockwerk zu mir hinunter. "Bist du Santtu's Bruder?" fragte sie mich und kam langsam runter. "Ja der bin. Warum?" - "Nur so. Wieso klingelst du eigentlich nicht bei deinem Bruder sondern immer bei mir?" erkundigte sich die junge Frau bei mir und blieb stehen. "Er würde mir nicht die Tür öffnen wenn ich bei ihm klingeln würde." - "Habt ihr etwa Streit?" - "So könnte man es sagen. Ja. Danke dass du mir die Tür öffnest." bedankte ich mich bevor ich mich wieder der Klingel zu wandt. "No Problemo." sagte sie und verschwand wieder nach oben, jedoch spürte ich ihren Blick immer noch auf mir. Da sich nichts tat klingelte ich nun Sturm, bis ich endlich Schritte hörte. Kurz darauf öffnete sie sich auch schon nur war es nicht Santtu der die Tür öffnete, sondern meine Mutter. Ich platzte einfach in die Wohnung und fragte wütend: "Wo ist Santtu?" Ich sah in jedes einzelne Zimmer und rief öfters seinen Namen. "Samu..." - "Santtu! Komm raus du feige Ratte!" rief ich weiter. "Samu! Er ist nicht da!" Ich drehte mich zu meiner Mum und sah sie schnaufend an. "Wie er ist nicht da? Wo ist er dann?" Sie zuckte ahnungslos mit den Schultern. "Ich weiß es selbst nicht. Er hat seine Schlüssel genommen und ohne ein weiteres Wort zu sagen ist er abgehauen. Ich glaube aber dass er zu euch wollte." Ich schloss meine Augen und atmete tief ein. "Da war er bereits schon." zischte ich. Mum wollte sofort alles wissen und stellte mir unheimlich viele Fragen. Wir setzten uns auf die Couch und ich begann ihr alles zu erzählen. "Dank diesem Mistkerl hat Yun sich nun in ihrem Zimmer eingeschlossen und ich komm nicht mehr an sie ran." - "Es ist ihr erster Liebeskummer Samu. Sie will einfach ihre ruhe haben und allein sein." versuchte Mum mich zu beruhigen. "Ha, von wegen!" Ich drehte mich zu meiner Mutter und sprach weiter: "Was verlangst du von mir Mum? Soll ich etwa zu sehen wie meine Tochter unter diesem Liebeskummer leidet und kaputt geht? Verdammt, dank diesem Schweinehund isst sie nichts mehr! Ich habe es zwar geschafft dass sie wieder Nahrung zu sich nimmt, doch wenn sie etwas isst oder trinkt dann nur sehr wenig! Ich liebe Yun und ich werde mit Sicherheit nicht mit ansehen wie sie leidet!" Meine Mutter sah mich schockiert an. "So schlimm?" brachte sie leise heraus. Ich faltete meine Hände im Schoß zusammen und nickte. "Ich habe Angst um sie. Ich will Yun nicht verlieren. Sie ist meine Tochter. Mein ein und alles." sprach ich leise. Mir stiegen Tränen in die Augen. Als ich meine Augen schloss liefen einige über meine Wangen. Zwischen uns beiden herrschte eine Zeit lang Stille. Niemand von uns beiden sagte etwas, bis sie schließlich diese Stille brach. "Die beiden waren verlobt."
Omg! 37K!? Wtf? Ich hoffe euch hat der Teil nal wieder gefallen ^^ was glaubt ihr wie es weiter gehen wird? Ich bin gespannt auf eure Ideen
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Lifesaver
FanfictionEin kleines Mädchen ganz alleine auf der Straße. Wo es wohl herkommt und wo ihre Eltern sind? Das ist unklar. Doch ihr Finder und somit auch Lebensretter wird es herausfinden und ob er die Kleine bei sich aufnimmt... das werdet ihr alles sehen.