147. let us talk

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Ich wurde durch eine Art klopfen geweckt. Es war zwar leise, doch nicht unhörbar. Verschlafen fuhr ich mit meiner Hand über mein Gesicht. Ich sah mich in meinem Zimmer um. Mimi hatte mich anscheinend velassen und meine Kopfhörer hatte sie wohl mit genommen. Typisch diese Katze. Wieder hörte ich dieses Klopfen. Es kam vom Fenster aus, doch der Regen konnte es nicht sein, da draußen die Sonne schien. Was konnte es wohl sein?

*Santtu's Sicht*

Nach langem hin und her war ich endlich zum Entschluss gekommen. Ich würde zu Yun fahren, egal ob Samu mich dann umbringen würde oder nicht. Ich wollte mit Yun reden und um sie kämpfen, koste was es wolle. Ich liebte dieses Mädchen einfach und so wie mein Leben jetzt lief konnte es ja nicht weiter gehen. Ich brauchte Yun einfach. Ohne sie war ich nur ein halber Mensch. Ich sah auf die Uhr und bemerkte dass ich nun fast zwei Stunden lang hier auf der Bank im Park gesessen hatte, doch nun war ich dabei den Park zu verlassen und zu Yun zu fahren. Ich hatte eine Idee entwickelt wie ich nicht auf Samu treffen könnte, jedoch brauchte ich dafür Kieselsteine oder irgendwelch andere kleine Steinchen. Zum Glück besaß der Park so etwas.

*Wieder Yun's Sicht*

Verwundert rutschte ich zur Bettkante und stand langsam auf. Ich ging ans Fenster und beobachtete es ein wenig. Irgendjemand warf kleine Steinchen dagegen. Als dieser jenige auf hörte mein Fenster zu bewerfen ging ich näher heran und öffnete es. Ich lehnte mich auf mein Fensterbrett und sah hinunter. Dort unten stand Santtu und sah zu mir herauf.  Spielten wir jetzt etwa Romeo und Julia nach? Außerdem was machte der Typ hier? Das der sich überhaupt traute hier aufzukreuzen! Gerade als ich das Fenster wieder schließen wollte rief Santtu meinen Namen. "Yun...nicht! Ich bitte dich! Ich muss mit dir reden." War das sein ernst gerade? Ich machte mit ihm Schluss, da er mich betrogen hatte und jetzt wollte er mit mir reden?! Was ging in seinem Hirn nur schief? Dachte er wirklich ich würde ihm das verzeihen? "Es gibt nichts zu reden!" rief ich ihm zu und wollte das Fenster schließen. "Yun! Bitte! ICH muss mit dir reden. Ich weiß ich habe scheiße gebaut und es ist unverzeihlich, doch bitte gib mir eine Chance mit dir zu reden, es dir irgendwie zu erklären." flehte er mich an. Ich schloss meine Augen und atmete tief ein. Für mich gab es nichts mehr zu reden. Für mich gab es auch keine Erklärung dafür. Er hatte mich betrogen und das wars. Er hatte mich sogar mit Katharina betrogen. Als ob es nicht schon gereicht hatte dass er sie auf meinen Geburtstag mit angeschleppt hat. "Es ist alles gesagt." rief ich ihm runter. "Nein. Yun ich liebe dich immer noch und ich will dich immer noch heiraten. Du bist einfach alles was ich habe. Yun, du bist mein Mädchen. Ohne dich macht mein Leben keinen Sinn mehr. Ich brauche dich!" Er sah so verzweifelt da unten aus wie er da stand und zu mir nach oben sah. Verdammt, ich brauchte ihn doch auch und liebte ich ihn noch immer, doch an der Tatsache dass er mit Katharina im Bett war änderte sich nichts. Santtu sah mich so hilflos, verzweifelt und sogar verletzt an. Bei diesem Anblick wurde ich schwach. Ich war kurz davor mit ihm zu reden und ihm sogar zu verziehen. Ohne Santtu an meiner Seite fühlte ich mich einfach nicht wohl. Ich fühlte mich von jedem alleine gelassen und doch war ich es nicht. Immerhin hatte ich ja noch Samu gehabt. Sogar Jules war für mich da. "Bitte Yun! Lass uns reden. Wir reden über jeden Mist, der uns gerade bedrückt und auch in uns vorgeht, aber bitte lass uns reden." flehte er mich weiterhin an.

*Samu's Sicht*

Gerade war ich dabei das Mittagessen für Yun zu machen. Wie jeden Tag bereitete ich ihr ein Tablett zu mit all ihrem Lieblingsessen ecetera. Als ich den Käse schnitt vernahm ich ganz leise eine Stimme von draußen. Zu hundert Prozent war sie die eines Mannes. Beim genauren hin hören erkannte ich sogar zu wem diese Stimmer gehörte. Sofort kroch die Wut wieder in mir hoch. Wie konnte er es nur wagen hier her zu kommen? Ich legte das Messer an die Seite und riss die Terassentür auf. Wütend stapfte ich in meinen Hausschuhen nach draußen. Ich steuerte direkt die Hauswand an auf der Yun ihr Zimmer hatte. Genau dort stand mein kleiner Bruder und sah zu meiner Tochter hoch. "Hab ich dir nicht ausdrücklich gesagt du sollst sie in Ruhe lassen?" brüllte ich. Santtu sah mich überrascht an. Mit mir hatte er anscheinend nicht gerechnet. Seine Atmung wurde schneller. Dies konnte man eindeutig sehen. Meine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Wütend stapfte ich auf ihn zu, doch Santtu nahm lieber die Flucht auf. Er eilte zu seinem Wagen, setzte sich hinein und raste davon. Ich sah zu meiner Tochter hoch, die noch immer am Fenster stand und Santtu's Wagen traurig hinter her sah.

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