64. Die beste Medizin ist Kakao

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"Das ist echt lieb von dir Bruderherz." bedankte sich meine Schwester. "Tja, was ich nicht alles für dich mache." Yun sah mich etwas entgeistert an. "Und ich?" - "Und du gehst mir auf die Nerven." antwortete ich ihr trocken, doch für diese Antwort bekam ich einen Tritt gegens rechte Schienbein. "Au!" - "Ach stell dich nicht so an Papa!" - "Wie geht's eigentlich Santtu?"

*Yun's Sicht*
Mein Atem stockte und ich spürte ein schmerzender Stich im Herz. Ich senkte meinen Kopf und musste versuchen meine Tränen zurückzuhalten, die sich in meinen Augen gebildet hatten. Samu legte seine Hand auf meine, nahm sie und zog mich zu sich auf seinen Schoß. "Habe ich etwas falsches gesagt?" erkundigte sich Sanna. Samu schüttelte den Kopf und erklärte ihr was los war. "Deswegen bist du da. Santtu und sie sind seit Jahren befreundet, doch gestern haben sie sich zerstritten." - "Yun, es... es tut mir so leid. Ich hatte keine Ahnung." Ich schniefte einmal und kuschelte mich an Samu's Brust. Dad seufzte auf und drückte mich ganz fest an sich. "Ich bin draußen." sagte ich, stand auf und ging raus. Auf dem Weg nach draußen wischte ich mir meine Tränen weg, doch eigentlich hätte ich mir das sparen können, denn als ich draußen wieder auf der Hängematte unter der Decke lag flossen die Tränen wieder ohne Ende. Wieso musste es nur so schmerzhaft sein? Am liebsten hätte ich alle Gefühle umgebracht, ganz besonders die Liebe! Ich bekam eine Tasse vor die Nase gehalten. "Wir haben dir deinen Lieblings Kakao gemacht, so wie du es gerne hast." hörte ich Sanna's Stimme. Ich setzte mich auf und nahm ihr die Tasse ab. Papa setzte sich links von mir und Sanna rechts. Ich wischte mir noch einmal die Tränen weg und sah wieder in die Tasse. Sanna gab mir einen Kuss auf die Stirn und sah mich an. "Kommst du zu meinem Geburtstag?" Sanna nickte und zog mich vorsichtig zu sich. Ich kuschelte mich an sie und nahm einen großen Schluck aus der Tasse. Sanna und Samu taten mir gleich. "Mh. Sowas trinkt ihr also." - "Jap." antwortete Dad nickend und strich mir mit seinem Daumen über meinen Arm. "Soll ich mit Santtu reden?" Ich schüttelte den Kopf und senkte meinen Blick. "Ich glaub, dass ist etwas zwischen den beiden und wir sollten uns da nicht ein mischen Samu." - "Aber..." - "Ich weiß, du meinst es nur gut, doch das geht uns nichts an." Ich sah zu Samu der mich traurig an sah. "Vielleicht hast du Recht." Er fuhr mir durch die Haare und nahm einen Schluck Kakao.

Wir saßen noch Stundenlang auf der Hängematte. Wir redeten über Gott und die Welt. Sanna erzählte ein bisschen von ihren Reisen. Samu und ich von den Touren, the Voice of Germany und noch vieles mehr. Thema Santtu war jedoch absolut Tabu. Es war wirklich schön hier mit meinem Papi und meiner Tante zu sitzen und einfach nichts zu tun. Nur leider sah ich sie so selten, dass wir das nicht immer machen konnten. Zum Geburtstag, wenn ich die Kerzen ausblasen werde, würde ich mir eindeutig wünschen, dass Sanna öfters da war und wir mehr unternehmen könnten. Mh, vielleicht sollte ich mir auch wünschen, dass Santtu mir verzieht. Doch wer war mir wichtiger? Meine Tante Sanna, die ich nur sehr selten sah oder meine große Liebe?


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