175. Vorbereitung

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Dad war gerade dabei sich fertig zu machen. Ich saß mit dem Block auf dem Schoß und Stift in der Hand auf seinem Bett, während er sich anzog. Er stand vor seinem Kleiderschrank und sah in den Spiegel. "Na dann bin ich mal gespannt, ob du deinen Text kannst." meinte ich und sah ebenfalls in den Spiegel. Dad band sich seine Krawatte und sagte den Text, den wir vorhin zusammen geschrieben hatten, auf. Hin und wieder musste ich ihm ein kleines Wörtchen vor sagen, doch im Ganzen war es eigentlich perfekt. "Sehr gut. Also, wenn ich dich beurteilen müsste würde ich sagen, dass eigentlich nichts schief gehen dürfte." Er zog sich seinen Sako über und fummelte an den Haaren rum. "Ich hoffe, dass es gut gehen wird und ich hoffe auch, dass Jules Antwort 'Ja' sein wird." - "Bestimmt. Mach dir keinen Kopf drüber. Versuch lässig zu sein." Er stoppte und drehte sich etwas zu mir. "Wie soll ich denn bitte lässig sein? Yun, heute ich der wichtigste Tag meines Lebens! Jules muss 'Ja' sagen!" Die Stirn in Falten gelegt sah ich auf die Bettdecke. "Ich dachte der wichtigste Tag im Leben ist die Hochzeit." -" Ja schon, doch so weit sind wir noch nicht. Erst muss sie 'Ja' sagen und dann kommt der wichtigste Tag in meinem Leben." Ich nickte, doch glaubte ich nicht, dass Samu dies gesehen hatte, da er sich wieder umgedreht hatte und weiter an seinen Haaren rum fummelte. Ich sah ihm dabei zu wie er dabei war zu verzweifeln. "Komm mal her. So wird das ja wohl nichts. Deine Hände sind viel zu zittrig." Ich legte den Block und den Stift bei Seite und stand auf. Dad kniete sich vor mich hin und ließ sich von mir die Haare machen. Das Endergebnis sah er sich im Spiegel an. "Danke. Was wäre ich nur ohne dich?" - "Ein Mann, der eine Frau nach der anderen hat und niemals die große Liebe kennengelernt hätte, weil ich ja diejenige war durch die er die große Liebe kennengelernt hat?" fragte ich und zuckte mit den Schultern. "Wääh." machte Dad und streckte die Zunge raus. "Ich glaub das sollte 'danke' heißen, deswegen sage ich jetzt einfach bitte." meinte ich und ging zurück zum Bett. Dort setzte ich mich wieder in den Schneidersitz.

*Samu's Sicht*

Ich war meiner Tochter so dankbar. Dank ihr hatte ich einen Text, der wirklich fantastisch war. Der, den ich ausgedacht hatte war einfach furchtbar. Ihre Idee mit den Begriffen auf schreiben war einfach genial. Meine Tochter generell war genial. Sie hatte so gute Einfälle und obwohl diese Ideen daneben gehen konnten, setzte sie sie durch. Sie setzte alles auf ein Spiel nur in der Hoffnung ihre Pläne funktionierten! Ich war wirklich stolz auf mein kleines Mädchen, weshalb ich mich neben sie setzte und sie in den Arm nahm. Sie wirkte etwas überrascht, doch nach kurzer Zeit kuschelte sie sich an mich. "Wofür ist denn die Umarmung?" fragte sie mich. "Dafür, dass du mir geholfen hast. Immer wenn ich wegen irgendetwas nervös bin versuchst du mich zu beruhigen. Du hast für mich einen tollen Antrag geschrieben, meine Haare ordentlich gemacht und..."

*Yun's Sicht*

Dad stoppte und wartete. Gespannt sah ich ihn an und machte immer größere Augen. "Jetzt spann mich nicht auf die Folter!" - "Bist immer für mich da." Wir beide lächelten uns gegenseitig an. Ich kuschelte mich wieder an seinen Oberkörber. Die wundervollen Momente mit ihm waren einfach fantastisch. "Ich muss mich eher bei dir bedanken. Ich weiß, dass ich echt nicht leicht sein kann, doch hast du immer eine ziemliche Geduld mit mir. In den schwersten Momenten, wie zum Beispiel die Trennung mit Santtu warst du immer bei mir und für mich da. Ich selbst weiß, dass ich nicht immer dankbar bin für all die Dinge, die du für mich machst... doch bin ich das sehr, obwohl ich es dir nicht immer zeige."

*Samu's Sicht*

Ich nahm mein kleines Mädchen wieder in die Arme. "Ich hab dich lieb Papa." - "Ich dich auch meine Süße." Yun löste sich von mir und sah auf die Uhr. "Ähm... wann wolltest du nochmal los?" fragte sie. "Um viertel nach 7." - "Wir haben 20 nach 7." Blitzartig sprang ich auf. "Oh Mann, ich muss los." So schnell ich konnte rannte ich nach unten und zog mir meine Schuhe an. Yun war mir gefolgt und half mir dabei mir in der Eile die Jacke anzuziehen. "Viel Glück Papa." wüschte Yun mir. Ich lächelte ihr zu und zwinkerte einmal. Als ich die Tür raus ging hielt mich meine Tochter jedoch auf. "Papa! Der Ring!" rief sie mir hinterher und rannte hoch in mein Zimmer. Mist! Ich hatte den Ring in meinem Zimmer vergessen. Zum Glück hatte Yun mich daran erinnert ansonsten wäre ich aufgeflogen. Meine Tochter kam runter gerannt und sprang die letzten Treppenstufen runter. "Hier. Nochmal viel Glück Papa." Sie überreichte mir die kleine rote Schachtel. "Danke Töchterchen." Ich nahm sie in meine Arme und drückte sie ganz fest. "Ich muss dann los." - "Ich drück dir die Daumen." Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und schon ging es los auf den Weg zu Jules.

Eigentlich wollte ich den Teil hier ändern hab es aber dich nicht getan, da mir eine tolle Idee in den Sinn gekommen war. Diese Idee seht ihr natürlich im nächsten Teil ;)

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