107. Friede?

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Unsere schöne Ruhe wurde durch das Klingeln an der Haustür gestörrt. Verwundert sah Samu mich an und löste sich leicht von mir. "Wer das wohl sein mag?" fragte er sich selbst und löste sich nun ganz von mir um ins Haus zu gehen und nachzuschauen wer es war.

*Yun's Sicht*

Als ich die Türklingel hörte sprang ich regelrecht auf und sprintete die Treppe runter. Ich riss die Tür auf und sah Santtu. Ich stürtze ihm in die Arme und begann wieder zu weinen. Um mich zu beruhigen strich er mir durchs Haar, doch es brachte nichts. "Shht shht. Alles wird gut. Ich bin ja da." flüsterte er mir ins Ohr. Nichts wurde wieder gut, egal ob er da war oder nicht! "Ich bin so eine blöde Kuh. Ich habe es nicht verdient zu leben! Ich habe Samu nicht verdient als Vater zu haben. Ich bin so ein schlechter Mensch. All die Jahre wollte er nur das Beste für mich und wollte mich vor Schmerz und Kummer beschützen, doch ich hatte es ihm nie gedankt. Noch nicht einmal das er mein Leben gerettet hat habe ich ihm jemals gedankt. Stattdessen habe ich ihm Vorwürfe gemacht das ich mich nicht mit dir treffen durfte. Kein einziges Mal, wirklich kein einziges Mal habe ich für all die Dinge, die er für mich getan hat Danke gesagt. Jede Frau in der er sich verliebt hatte habe ich sogar vertrieben. Ich habe mein Leben, das ich jetzt gerade führe nicht verdient! Ich habe ihn als Vater nicht verdient." weinte ich mich an der Schulter von Santtu aus. "Er war immer für mich da. Hat alles für mich getan und was habe ich gemacht?! Nichts! Rein gar nichts!" - "Das ist nicht wahr Yun." hörte ich Samu's Stimme ruhig erklingen. Ich löste mich von Santtu und sah meinen Vater mit verheulten Augen an. "Dank dir, ganz alleine habe ich diese wundervolle Frau an meiner Seite kennen gelernt. Hättest du die ganzen Frauen in die ich verliebt war nicht vertrieben wäre ich jetzt sehr wahrscheinlich nicht mit ihr zusammen und würde Jules auch nicht begehren. Yun, du bist das aller wichtigste in meinem Leben. Dank dir habe ich mich mit meinem Bruder versöhnt. Durch dich sehe ich alles mit anderen Augen als jemals zuvor. Dein Lächeln hat mich damals und auch heute zum strahlen gebracht. Wir haben so viel erlebt in der Vergangenheit und durch dein Eintreten in meinem Leben ist alles perfekt." Er kam Schritt für Schritt immer mehr auf mich zu. Nachdem er seinen letzten Satz beendet hatte stürtzte ich mich in seine Arme. "Tut mir leid Jules, doch Yun ist und bleibt immer Nummer eins in meinem Leben. Ich hoffe du kannst es verstehen und akzeptierst es so wie es ist." Ich sah zu Samu hinauf der Jules gespannt ansah. "Natürlich kann ich das verstehen. Das letzte was ich will ist mich zwischen euch zu drängen. Ihr braucht euch gegenseitig, doch ich hoffe das du Yun mich an Samu's Seite akzeptierst." - "Natürlich akzeptier ich dich, doch sei gewarnt! Brich ihm das Herz und du bist dran!" - "Glaub mir, das ist das letzte was ich tun werde. Noch nie hat mir jemand so sehr bedeutet wie er." Samu ließ mich los und ging zu Jules. Er schnappte sich ihre Hand und zog sie mit einem kräftigen Ruck an sich ran. Kurze Zeit später hing er auch schon an ihren Lippen. Santtu, der hinter mir stand räusperte sich kurz. Dies reichte aus damit die beiden sich von einander lösten und alle Augen auf ihn gerichtet waren. "Also, erstens hey Jules, ich bin Santtu und zweitens... es tut mir leid Samu. Ich hatte nie dran gedacht wie das alles aus deiner Sicht her ist und habe immer nur an mich gedacht. Ich war ein riesen Egoist, doch jetzt kann ich dich verstehen." sprach Santtu. Man sah ihm an das er es wirklich ernst meinte was er da sagte. "Doch... naja..." er stoppte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Wie sieht es denn nun aus mit Yun und mir?" Vorsichtig und auch etwas unsicher blickte er in die Augen seines 13 Jahre älterem Bruder. "Ich versuche damit klar zu kommen." antwortete dieser und Santtu schloss ihn freudig in die Arme. Anschließend kam er auf mich zu und wollte mich küssen, doch stoppte kurz vor meinen Lippen und sah Dad unsicher an. Er wollte sich unbedingt versichern, ob es okay sei das er mich nun küsste. "Na los, mach schon." meinte Samu lachend und verdrehte die Augen. Santtu lächelte mich an und sah mir in die Augen. Oh man, das dauerte mir alles viel zu lange! Deshalb zog ich Santtu zu mir runter und küsste ihn. "Ich bin stolz auf dich." sagte Jules zu Samu und küsste ihn. Ich hoffte so sehr, das wir nun alle in Frieden zusammen leben würden.

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