182. Pyjamaparty

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Es konnte doch nicht wirklich sein, dass sich Jukka in mich verliebt hatte... oder doch? Dad lachte amüsiert auf. "Das du dir jetzt darüber Gedanken machst." meinte er lachend. "Ja mach ich immerhin ist er mein bester Freund und außerdem mache ich mir schon seit längerem darüber Gedanken. Aber es kann doch nicht sein, dass er sich in mich verliebt hat." sagte ich ein wenig zu streng. Die Strenge in meiner Stimme war nicht beabsichtigt, doch machte ich mir einfach Sorgen. Seit er einfach so weg gerast war nach dem Meeting hatte ich wirklich ein schlechtes Gewissen gehabt ich hätte etwas falsch gemacht. Natürlich entschuldigte ich mich bei Dad, weil ich eben so streng war. "Weißt du... Als du vor der versammelten Mannschaft Santtu geküsst hast sah er ziemlich eifersüchtig aus. Bestimmt erinnerst du dich auch an den Tanz als er mit Katharina getanzt hat. Die ganze Zeit über hat er zu dir gesehen. Sehr wahrscheinlich wollte er dich da nur eifersüchtig machen." Das was Dad sagte klang zwar logisch und beantwortete mir meine ganzen Fragen, doch konnte ich es einfach nicht glauben. "Die Blicke von ihm beim tanzen habe ich gesehen, doch habe ich mir keine Gedanken drüber gemacht..." Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand. "Das was du sagst klingt zwar logisch und macht Sinn, doch kann ich das irgendwie nicht ganz glauben." Dad legte seine Hand auf meine. Mit dem Daumen strich er über meinen Handrücken. "Sprich mit ihm." Ich nickte. Ich musste wirklich dringends mit Jukka sprechen sobald ich ihn sah. Ich wollte doch nicht meinen besten Freund verlieren. Er war mir so wichtig. Meine Gedanken wurden weg geschwemmt als Larry uns unser Essen brachte. "Guten Appetit. Lasst es euch schmecken." Wir bedankten uns bei ihm und begannen zu essen. Wie immer schmeckte das Essen fantastisch. Dies würde sich glaub auch nie ändern zumindest hoffte ich es. Während des Essens unterhielten wir uns ausgelassen. Es war hauptsächlich heute der Tag das Gesprächsthema. Jedoch schweifte Dad irgendwann ab und lenkte das Thema auf morgen Abend. "Was wollt ihr zwei morgen bei eurem Date eigentlich machen?" fragte Dad mich. Ahnungslos zuckte ich mit den Schultern. "Ich hab kein Plan. Santtu hat gemeint ich soll mich überraschen lassen. Ich hab noch nicht mal eine Ahnung was ich anziehen soll." Dad lachte leise auf. Wie so oft auch hatte ich das Gefühl er würde mich nicht verstehen. Wie denn auch? Männer hatten die Probleme nun mal nicht! "Ich warte einfach bis morgen Abend ab und sehe was Santtu trägt. Muss er sich eben etwas gedulden." Nach diesem Satz sah Dad's Blick ziemlich überlegend aus. Woran dachte er nur und was hatte er schon wieder vor gehabt? Lächelnd schüttelte ich leicht den Kopf. So hin und wieder wünschte ich mir wirklich in die Köpfe der Männer hinein schauen zu können. Nur um zu sehen was in ihnen so vorging. Nach dem Hauptgang bestellte Samu für uns beide noch ein Eis. Dieses verputzten wir recht schnell. Dad winkte Larry her und wollte bezahlen. "Was machen wir eigentlich wenn wir wieder zu Hause sind?" fragte ich den großen Blondi beim raus gehen. "Mh... wie wärs mit ins Bett gehen?" Fragend sah ich zu ihm hoch. Ernsthaft? Ins Bett gehen? Was war denn das für eine blöde Idee. Ich war noch jung von daher konnte ich ruhig bis 2 Uhr morgens wach bleiben. Zudem hatte doch Dad mal zu mir gesagt schlafen gehen konnte ich wenn ich tot bin. Kopfschüttelnd seufzte ich. Der alte Knacker neben mir wurde echt alt! "Du wirst alt." sagte ich leise in der Hoffnung er hatte es nicht gehört, doch hatte ich mich da natürlich geirrt. So alt, dass er nicht mehr hören konnte war er also doch nicht. "Wie bitte?" Anscheind doch! "Ich glaube ich habe mich verhört." Ich nickte. "Ja. Ja hast du." Grimmig sah mein Vater zu mir runter. "Na warte du kleines Monster! Gleich kannst du nach Hause laufen!" Mit einem süßen Blick, bei dem Dad nie widerstehen konnte, sah ich zu ihm hoch. Dazu zog ich noch einen Schmollmund, den ich mir bei ihm abgeguckt hatte. "Das bringt bei mir nichts." meinte Dad kalt. "Sicher?" fragte ih ihn mit einem Hundeblick á la Samu. Er atmete tief ein und kniff seine Augen zusammen. Man sah ganz genau wie er mit sich selbst rang. "Okay gut. Ich kann dir nicht widerstehen." gab er selbst zu. "Ich weiß." Damit nahm ich Daddy's Hand und lief mit ihm zum Auto. "Darf ich heute Nacht wieder bei dir schlafen?" fragte ich ihn als wir im Auto saßen. Lächelnd sah der große Finne mich an. "Wenn du den ganzen Nachhause Weg über brav bist und keine Witze mehr über mein Alter reißt dann ja." Lächelnd nickte ich und sah aus dem Fenster. Die ganze Fahrt über verhielt ich mich ruhig. Kein einziger Witz über Samu's Alter ging über meine Lippen. Still schweigend saß ich einfach nur da und sah aus dem Fenster. Endlich Zuhause angekommen zogen wir uns unsere Schuhe aus. Wie erwartet hatte ich mich mal wieder Wund gelaufen an den Knöcheln. "Ich hasse Ballerinas!" fluchte ich. Wie öfters machte Dad sich drüber lustig. "Glaub mir Schatz. Hochhackige Schuhe sind bedeutend schlimmer." Schulterzuckend gab ich ihm recht. Schuhe mit Absätzen waren tausend Mal schlimmer. Keine Ahnung wie Jules es aushielt in den Dingern zu laufen. Ich an ihrer Stelle hätte sie schon längst an die Wand geschmissen. Dies tat ich auch mit den blöden Ballerinas. Belustigt sah der Finne mir dabei zu und folgte mir in sein Schlafzimmer. Dort nahm ich mir eins seiner T-Shirts aus dem Kleiderschrank und zog es mir als Schlafoberteil an. Anschließend ging ich so wie mein Vater Zähne putzen. In Daddy's Bett trafen wir uns dann wieder, doch schlafen taten wir noch nicht. Im Gegenteil. Wir machten so etwas wie eine Pyjamaparty. Wir reden und lachten ganz viel. So lange bis wir beide irgendwann einschliefen.

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