Samu legte seinen Arm um mich und zog mich an seine Brust. "Yun. Er wird bald wieder weg sein. Er ist nur noch da um sich ein bisschen auszuruhen, weil er gestern zu viel getrunken hat." Samu versuchte mich mit aller Kraft zu beruhigen, doch schien es zwecklos zu sein. Er wiederholte seine Frage, die er mir gestellt hatte. Nach kurzer Stille gab ich ihm eine Antwort darauf. "Ich wollte unbedingt kuscheln." Samu drückte mich noch fester an sich ran und gab mir ein Küsschen auf den Scheitel. Still saß ich in seinen Armen gekuschelt und sah auf den Boden. "Yun." Dad löste mich etwas von sich und sah mir tief in die Augen. "Du weißt dass ich Santtu immer noch hasse, ganz besonders nach dem was er dir angetan hat, doch er liebt dich immer noch und du liebst ihn." Ich hatte zwar keine Ahnung was Dad mir damit sagen wollte, doch hatte er Recht. Ich liebte Santtu noch immer und wollte ihn auch unbedingt wieder zurück haben, doch konnte ich seine Tat einfach nicht vergessen. Er hatte mich viel zu sehr verletzt als dass ich ihm einfach so verzeihen konnte. Immerhin war ich weder Jesus noch hatte ich Alzheimer. Was ich mir jedoch gerade sehr wünschte. "Er fehlt mir so." brachte ich leise heraus. Samu sah mich zu erst traurig an, doch auf einmal änderte sich sein Blick. Oh nein! Was hatte der denn jetzt schon wieder vor gehabt? Daddy stand auf und nahm mich wieder auf seine Arme. Er trug mich in sein Schlafzimmer. Dort stellte er mich mitten im Raum ab und huschte aus seinem Zimmer. Ich rannte ihm hinterher, doch war es schon zu spät. Er hatte die Tür von außen verschlossen, sodass niemand mehr rein oder raus kam. Na toll! Ich wusste doch er hatte mal wieder eine dumme Idee gehabt. Dad hatte eigentlich immer dumme Ideen. Es war wirklich ein Wunder dass ich ihm überhaupt noch vertraute. Seufzend rutschte ich die Tür hinab. Es war kein tolles Gefühl mit dem Ex für den man noch Gefühle hatte eingesperrt zu sein. Ein leises, fast überhörbares, Schniefen zerrte mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf das Bett in dem Santtu noch immer saß. Er hatte Tränen in den Augen, die er sich gerade weg wischte. In all den Jahren in denen ich mich mit ihm heimlich getroffen hatte, hatte ich ihn noch nie weinen gesehen. Doch nun saß er auf diesem Bett und versuchte krampfhaft die Tränen zu unterdrücken. Am liebsten wäre ich sofort zu ihn gegangen, doch konnte ich es einfach nicht tun. Klar, er litt unter der Trennung und ihm ging es furchtbar, doch mir ging es nicht gerade besser! Mein Wunsch zu ihm zu gehen und ihn einfach in den Arm zu nehmen oder mich an ihn ran zu kuscheln war einfach großer, weshalb ich schwach wurde. Langsam und auch etwas unsicher stand ich also auf und ging auf die andere Seite des Bettes. Ich grabelte hinein und kniete mich vor Santtu. Er hatte anscheinend von all dem nicht wirklich etwas registriert worüber ich schon glücklich war. Vorsichtig strich ich ihm ein paar Tränen weg, bevor ich mich an seinen Oberkörper kuschelte. Ich spürte wie sich sein Körper anspannte, doch so schnell wie diese Anspannung da war, so wisch sie auch wieder aus seinem Körper. Er legte seine Arme um mich und drückte mich ganz fest an sich ran. Mit der linken Hand strich er mir immer wieder durchs Haar. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr stand halten. Ich wurde einfach total schwach und so begann ich das Shirt voll zu heulen. Ich hatte ihn einfach so sehr vermisst und nun war ich endlich wieder in seinen Armen. Ich konnte mich endlich wieder an ihn schmiegen und mit ihm kuscheln. Seinen Geruch zog ich immer wieder Stückchenweise in meine Nase ein. Santtu versuchte mich zu trösten indem er immer wieder 'Shh, it's all ok. Ich bin hier.' ganz dicht an mein Ohr flüsterte. Aus irgendeinem Grund sprach er finnisch und englisch abwechselnd. "Ich hasse dich! Ich hasse dich so sehr, doch liebe ich dich trotzdem." weinte ich an seine Brust. "Es tut mir so leid Honey. Ich würde alles, wirklich alles dafür tun um die ganze Scheiße, die ich verbockt habe rückgängig zu machen." Er sprach mit einer sehr brüchigen und leisen Stimme. Ich liebte ihn verdammt nochmal, doch konnte er nichts rückgängig machen. Wie schon erwähnt wünschte ich mir einfach nur ich hätte Alzheimer. Gegen meinen Willen löste ich mich von meinem Ex. Aus verheulten Augen sah ich ihn an. Santtu hatte auch geweint, doch hatte er nicht so schlimm geweint wie ich. Ganz sachte wischte ich wieder vereinzelte Tränen aus seinem Gesicht. Während ich dies tat hielt er seine Augen geschlossen. Santtu jemals weinen zu sehen hätte ich noch nicht einmal im Traum gedacht, doch war es einfach nur mega süß. Es zeigte mir dass er seine Taten bereute und mich einfach nur liebte.
Omg Danke für die 38k o.O unglaublich! Was glaubt ihr wie es weiter gehen wird?
Ich würde mich wieder sehr freuen über euer Feedback.

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Lifesaver
FanfictionEin kleines Mädchen ganz alleine auf der Straße. Wo es wohl herkommt und wo ihre Eltern sind? Das ist unklar. Doch ihr Finder und somit auch Lebensretter wird es herausfinden und ob er die Kleine bei sich aufnimmt... das werdet ihr alles sehen.