Kapitel 116.

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Jungkook

Etwas überrascht keuchte ich, als ich zwei starke Arme spürte, von denen ich auf das Schoß des älteren gezogen wurde. Eigentlich war ich gerade noch dabei gewesen etwas zu essen und mir nebenher einen Film anzusehen, aber so wie es schien war Taehyung gerade zurück gekommen und zog mich, breitbeinig auf sein Schoß, sodass ich in sein Gesicht sah während ich immernoch die Schüssel mit dem Joghurt in meiner Hand hielt und ihn etwas verwirrt ansah.

Seitdem wir wieder zurück waren war etwas anders. Was anscheinend nicht nur ich zu merken schien. Es war fast so, als hatten wir uns beide... Einfach fallen gelassen und das hier war schon lange mehr als nur Sex. Vielleicht war es auch immernoch meine zu große Fantasie weil mein Verlangen nach ihm so groß war, aber in seiner Nähe... Fühlte ich mich einfach so gut, sodass ich alles um mich herum vergaß. Normalerweise zumindest. Denn heute ging mir nicht mehr durch den Kopf, dass ich ihm sagen müsste, dass ich ausziehen wollte.

"Fuck du... Riechst gut" hörte ich es auf einmal, doch sah ihm leicht perplex dabei zu, wie er den Löffel aus meinem Jogurt nahm und zu seinen Lippen führte, um seinen selbst gemachten Joghurt zu genießen. Jedoch sagte ich dabei garnichts, verlor mich mal wieder viel zu sehr in seinen Augen und der Art, wie stark mein Bauch dabei kribbelte. Als wäre ich ein frisch verliebter Teenager, der nicht genug von dem jeweils anderen bekam. Und das tat ich auch nicht, ich bekam nicht genug von dem älteren. Meinem Dom... Von dem ich aber noch viel mehr wollte, als nur den atemberaubenden Sex und unsere intimen und unglaublich heißen Berührungen.

Ich wollte so viel... Mehr.

"Mh... Wieso so nachdenklich?" fragte er mich, noch mit einem schmunzeln auf seinen Lippen, doch ich senkte meinen Blick seufzend und wusste nicht genau, wie ich das hier anfangen sollte. Weil ich eigentlich nirgends wo anders, als hier sein wollte. Aber mein Bruder hatte Recht. Gerade um meine Gedanken zu sortieren sollte ich ausziehen. Zudem würde ich Taehyung wohl auch niemals sagen können, was ich tatsächlich für ihn empfand.

Es war bescheuert. Aber es war nunmal auch eine Regel gewesen, die mir von Anfang an klar und ich mir am Anfang auch noch so sicher war... Dass ich sie einhalten würde. Tja, anscheinend war ich aber einfach nur ein vollkommener Idiot.

"Ich glaube ich sollte ausziehen, Taehyung. Zwar gefällt es mir hier definitiv, aber meine Arbeit kann ich auch weiterhin für dich machen, wenn ich nicht mehr hier wohne" erklärte ich dann auch schon und nahm zwischendurch wieder ein paar Löffel des Joghurt in den Mund, da ich ehrlich Hunger hatte und auch noch etwas essen sollte, bevor ich mich mit Hoseok treffen würde. Seitdem ich für Tae arbeitete waren wir ehrlich gute Freunde geworden, obwohl mir klar war, dass es Tae nicht sonderlich gefiel, mich mit dem anderen zu sehen.

Was ich immer besser verstehen konnte. Ich hasste es auch nur daran zu denken, wie ihn all diese Frauen ansahen. Seine Sekretärin, die ihm seine Brüste förmlich ins Gesicht drückte, wenn sie sich herunter beugte um ihm etwas zu geben oder ihn über etwas zu informieren. Alleine zu sehen, wie jemand anderes ihn offensichtlich verführte ließ mich meinen Verstand verlieren.

"Du wohnst hier aber nicht nur weil du für mich arbeitest, Jungkook." kam es aber auf einmal aus ihm, was mich nurnoch mehr verwirrte. Immerhin war uns beiden ziemlich klar, dass ich am Anfang nur eingezogen war, damit er mich öfter bei sich haben konnte. Da wir beide viel arbeiteten war es definitiv vorteilhaft, wenn ich hier mit ihm, in seiner riesigen Villa wohnte. Anstatt abends zu ihm zu fahren befand ich mich schon immer hier und konnte den ganzen Tag seine Berührungen auf mir genießen.

Weswegen es keinen Sinn machte, dass es noch einen anderen Grund gab, wieso ich weiterhin hier wohnte. Wieso... Er mich noch bei sich wollte, außer um mich zu ficken oder zu bestrafen. Was mir am Anfang auch noch mehr als nur gereicht hatte.

Jetzt tat es das nicht mehr.

"Wieso... Lebe ich dann sonst noch hier? Ich kann auch hier her kommen, aber lebe in meinem eigenen Haus, wenn du auf unsere Beziehung anspielst." seufzte ich und sah dabei tief in seine Augen, was das ganze nicht einfacher oder besser machte. Er schien... Zum ersten Mal so kalt und unnahbar, als hätte er damit weder gerechnet, noch wusste er, was er gerade sagen konnte, um mich von dem Gedanken abzubringen. Aber irgendetwas war da, in seinem eigentlich so emotionslosen Blick, den ich kaum deuten konnte.

"Was? Sieh mich... Nicht so an" meinte ich unsicher und blickte etwas unsicher zur Seite, da mich sein Blick gerade in den Wahnsinn trieb. Wie aufmerksam und fast schon streng er mich musterte ohne auch nur ein Wort zu sagen. Er saß einfach nur da und starrte mich an, als würde er versuchen mit seinem Blick zu zeigen, was er mit Worten nicht ausdrücken konnte. Aber gerade... Erkannte ich rein garnichts in seinen Augen.

"Ich will nicht, dass du ausziehst, Jungkook. Um ehrlich zu sein will ich dich genau dort, wo du gerade bist" doch ich senkte wieder nur meinen Blick, stellte meinen Joghurt zur Seite, den ich sowieso schon fast gegessen hatte und rutschte etwas weiter von ihm weg, sodass er auch seine Hände von meiner Taille nahm. Und mir sofort... Dieses angenehme Gefühl seiner Hände auf mir fehlte.

Fuck wieso... Musste ich mich auch gerade bei ihm so fühlen? Wieso musste es genau Kim Taehyung, mein Boss und Dom sein, den ich so verdammt sehr liebte, dass es mich verrückt machte.

"Taehyung... Ich brauche aber sowieso irgendwann eine eigene Wohnung, da ich hier nicht ewig wohnen kann. Zudem unterbricht es meine Arbeit für dich viel eher, wenn ich weiterhin vollkommen hier lebe und du mich ablenkst" versuchte ich mich zu erklären, doch sein Blick wurde weder klarer, noch weicher. Er sah teilweise sogar schon genervt und wütend aus, musterte mich mit seinen kalten Augen und ließ damit einen Schauer meinen Rücken herunter wandern.

Er verwirrte mich so sehr. Aber um ehrlich zu sein verwirrte ich mich ja auch selbst.

"Versprich mir... Dass du dir das noch einmal genau überlegst. Weil ich dich definitiv am liebsten genau dort habe, wo du dich jetzt befindest. Nämlich bei mir." war das letzte was er sagte, ehe er sich fast schon von mir entfernte und ich von ihm herunter rutschte, um ihm zuzusehen, wie er auch schon aufstand. Er sagte einfach garnichts, entfernte sich bloß von mir und hatte anscheinend zwar was dagegen, dass ich ausziehen wollte aber sagte nichts. Womöglich lag es daran, dass er glaubte ich würde ausziehen, um unsere sexuelle Beziehung zu beenden weil ich mich in sonst wen verliebt hatte.

Vielleicht... War er aber auch wütend weil er wusste warum ich ausziehen wollte. Warum ich wirklich... Abstand suchte. Nämlich weil ich ihn viel zu sehr liebte und wusste, dass ich niemals eine Zukunft mit jemandem wie ihm hätte.

Jemand, der so weit über mir stand.

"Ich... Überlege es mir. Aber eigentlich ist es das beste, wenn ich so bald wie möglich ausziehe" erklärte ich, hörte ihn wieder nur leicht und tief seufzen, während er seine Hände in den Taschen versteckte und einfach nur aus dem Fenster sah. Er musterte mich nicht einmal mehr, drehte mir den Rücken zu und blickte nach draußen, wo es gerade ein wenig am Regnen war.

Und um ehrlich zu sein wollte ich gerade nur eins. Ich hätte es schon auf Hawaii fast gesagt, aber gerade baute sich auch in mir ein unzufriedenes Gefühl auf, welches ich einfach heraus schreien wollte. Ihm sagen würde, wieso ich wirklich ausziehen wollte und wie dumm es war, was ich fühlte.

Aber da wurde ich schon wieder ein wenig überrumpelt als sich Taehyung zu mir drehte, mir direkt in die Augen sah und mein ganzer Körper sofort anfing zu kribbeln. Solch... Eine starke Wirkung hatte er auf mich.

"Ich denke nicht, dass du nur ausziehen willst"

"Tae ich... -" "Du solltest gehen. Du kommst zu spät zu Deinem Treffen mit Hoseok."

~

Idiots. Two Idiots.

Masochistic // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt