Kapitel 87.

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Taehyung

Unglaublich besorgt stand ich vor einem der großen Fenster meines Apartments und hatte schon gesehen, dass Jungkook zurück gekommen war. Und hörte auch nur kurze Zeit später wie er fast schon müde in die Küche torkelte, doch direkt an mir vorbei zum Kühlschrank ging, ohne etwas zu sagen. Aber ich wusste, dass ich genau das hier verdiente. Sein Verhalten war nicht ohne Grund. Nur... Hatte ich so etwas wie das mit ihm noch nie zuvor gehabt.

Noch nie fühlte ich mich bei einer Person so wie bei ihm. Ich war noch nie wirklich verliebt gewesen oder hatte gar eine Beziehung geführt, die auf mehr als Sex basierte. Mein ganzes Leben wusste ich nur, wie man seinen Partner beim Sex gut fühlen ließ. Aber seitdem er hier bei mir war... War da so viel mehr. Und meine Eifersucht, die mich selbst in den Wahnsinn trieb nur, weil ich so eine große Angst entwickelte, ihn zu verlieren. Diese wundervolle und besondere Person, die ich in meinem Leben so sehr brauchte.

"Warst du... Bei deinem Bruder?" fragte ich, doch versuchte nicht eifersüchtig zu klingen oder ihm wieder das Gefühl zu geben, dass ich ihm nicht vertraute. Denn das tat ich, jedoch hatte ich vor ihm noch nie jemanden so sehr geliebt und etwas so intensives Gefühlt, wie bei ihm. Bis ich ihn an meiner Seite haben durfte, hatte ich immer nur meinen Bruder vertraut und auch nicht gewusst, wie ich jemals jemand anderem vertrauen könnte. Weswegen auch meine Eifersucht mich nicht in Ruhe ließ, obwohl ich Jungkook vertraute.

Meine Angst, ihn zu verlieren war so groß, sodass ich meine Gefühle nicht mehr kontrollieren konnte. Und es war ein Gefühl, welches mir nicht gefiel, wenn ich meine Kontrolle verlor. Jedoch schien es normal zu sein, wenn man eine Person so sehr liebte, wie ich den Jüngeren. Der sich nach einer Weile dann auch schon unzufrieden seufzend zu mir umdrehte und mich ein wenig genervt ansah.

Dabei versuchte ich wirklich... Ihm zu vermitteln, dass es mir einfach schwer fiel, darüber zu reden. Weil ich mich noch nie zu jemandem so hingezogen fühlte, wie zu ihm. Und ich wollte ihm ganz sicher nicht verbieten, neue Menschen kennen zu lernen. Jedoch hasste ich dieses unangenehme Kribbeln in meinem Magen, sobald er nicht hier, bei mir war. Dabei vertraute ich ihm... Mehr als jemand anderem.

"Gott verdammt Tae. Nein, ich war nicht bei Yoongi oder Hoseok oder sonst wem und habe mich betrunken oder flach legen lassen. Du musst es nicht einmal aussprechen, ich sehe es schon an deinem Ausdruck, dass du dir förmlich schon vorgestellt hast, wie ich mit jemand anderem im Bett gelandet bin." kam es nur seufzend und genervt aus ihm, was ich definitiv zu spüren bekam. Aber ich wusste ja, dass ich einiges an Fehlern gemacht hatte und ich nicht genau wusste, was ich gerade am besten sagen oder tun sollte. Er war wütend und ich konnte definitiv verstehen, wieso. Alles was passiert war, war meine Schuld.

Und jetzt schaffte ich es nicht einmal... Im wirklich zu sagen, warum. Weil meine Gefühle so stark für ihn waren.

"Das habe ich nicht gedacht, Jungkook... Ich... Es ist nicht einfach für mich, das hier, weil ich-" "Ist es so schwer für dich? So schwer, dich einfach bei mir zu entschuldigen weil ich mich wegen dir wie eine Schlampe gefühlt habe? Und dann hast du es die letzten Tage nicht einmal geschafft, mit mir zu reden. Nur in deinem scheiss Büro, weil du mein Boss bist und ich keine andere Wahl habe, als dir zu antworten." unterbrach er mich dann auch schon wieder, schloss die Tür des Kühlschrankes mit ziemlich viel Wut und wollte sich gerade von mir entfernen, bis er sich doch noch einmal zu mir umdrehte und mich überaus unzufrieden anstarrte.

Aber ich schaffte es wieder nicht, wirklich etwas zu sagen. Zumindest nicht das, was ich sagen wollte, aber nicht wusst wie ich es könnte, ohne ihm zu sagen, was ich für ihn empfand. Weil ich es noch nicht sollte. Gerade nach dem, was in den letzten Tagen passiert war. Ich musste ihm sagen, wie wichtig er mir war und das würde ich auch, aber da ich so etwas wie das hier, mit ihm, noch nie so in meinem Leben gehabt hatte.

"Ich hasse es, dass ich dich so sehr vermisst habe, obwohl du mir die ganze Zeit das Gefühl gibst, dass du mir nicht vertraust" schluchzte er am Ende fast schon, was mir mehr im Herzen weh tat, als ich wohl zugeben wollte. Meine Brust zog sich fast schon unangemehm zusammen alleine wenn ich daran nachdachte, wie oft Jungkook sich Gedanken darüber machte, wieso all diese Worte... Aus meinem Mund kamen aber nichts anderes. Aber auch gerade war ich fast schon überfordert und schaffte es auch kaum, aufgrund seiner Wut, überhaupt etwas zu sagen.

Jedoch ging es mir genau so. Ich vermisste ihn, hasste es, ihn auch nur einen Tag nicht hier bei mir zu haben und noch mehr hasste ich es... Dass ich es nicht einmal mehr schaffte ohne ihn in meinen Armen zu schlafen. Da ich ihn einfach bei mir brauchte. Aber anstatt ihm genau das zu sagen, machte ich es einfach nurnoch schlimmer.

"Jungkook... Das was ich gesagt habe war nicht richtig, das weiß ich, aber ich... Habe Angst, dich zu verlieren. Du bist besonders und das kann jeder blinde sehen. Auch Hoseok und Yoongi." seufzte ich und wollte gerade ein wenig auf ihn zu gehen doch ließ es sein, als er sich deswegen bloß weiter von mir entfernen wollte, einen Schritt zurück ging und sein Blick immer undefinierbarer wurde. Naja, zumindest glaubte er das. Ich erkannte aber genau... Wie sehr in meine Worte verletzen und ich hasste es, dass ich derjenige war, der ihm so weh tat.

"Trotzdem ficke ich nicht einfach so mit ihnen." murmelte er fast schon, was mich nur wieder seufzen ließ. Ich wusste, dass er nicht einfach so mit jemand anderem ins Bett steigen würde. Obwohl Jungkook noch nicht ewig bei mir war, kannte ich ihn gut. Ich kannte ihn besser als viele andere es Taten und durfte Seiten von ihm sehen, die er nicht vielen zeigte. Und genau so war es auch anders herum. Er sah Seiten an mir, die ich normalerweise vor jedem versteckt hielt, sodass alle glaubten, ich war nur ein kalter CEO, der niemanden an sich heran ließ.

Aber bei ihm... Konnte ich diese Seiten von mir nicht mehr verstecken. Weswegen ich ihn auch nicht mehr verlieren wollte.

"Ich-" "Vergiss es. Ich... Bin müde und will einfach nurnoch ins Bett."

~

JUNGKOOK MY GOD

Masochistic // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt