Kapitel 127.

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Taehyung

Ich wusste ehrlich nicht, was ich überhaupt erwarten konnte. Mir war bewusst, was Youna in der Lage war zu tun, nur weil sie so besessen nach meinem Geld, meinem Ruhm der Macht, die damit verbunden und nach mir war. Seitdem wir klein waren, hatten unsere Eltern unser gemeinsames Leben geplant. Wir waren förmlich zusammen aufgewachsen, damals als kleine Kinder noch unwissend, wie wir enden sollten doch als ich dann solangsam älter wurde, wusste ich es. Und ich hasste es.

Denn schon damals war ich nicht interessiert an Mädchen oder Frauen. Seitdem ich an anderen interessiert war, waren es nur Jungen gewesen, da ich den Körper einer Frau nicht anziehend fand. Auch wenn ich mich nie wirklich verliebt hatte, da ich es nicht durfte. Bis auf Jungkook. Denn bei ihm schaffte ich es nicht, meine Gefühle zurück zu halten. Mich zurück zu halten. Von Anfang an war ich so in seinen Bann gezogen, sodass ich ihn erst bei mir einziehen ließ, um das angenehme Gefühl in seiner Nähe zu genießen, bis ich mich so sehr in ihn verliebte, dass es nicht mehr nur verliebt sein, sondern wirkliche, richtige Liebe war, die ich vor ihm noch niemals erfahren durfte.

Und von dem jüngeren wurde sie sogar erwidert. Er liebte mich genau so sehr wie mich und solche Momente wie gestern, in denen es nur uns beide gab, konnte ich garnicht anders, als mich vollkommen darin zu verlieren. Aber es ließ mich auch immer wieder daran denken, ihn einfach zu nehmen und weit weg zu reisen, wo uns niemand jemals stören oder auseinander bringen würde. Denn hier könnte ich ihn nicht beschützen und das wurde mir gerade, mit jeder Sekunde nurnoch klarer.

Ich würde Jungkook verlieren und im schlimmsten Fall... Müsste ich die Person, die ich am meisten liebte, verletzen.

"Dein Vater hat mich aus einem bestimmten Grund her geschickt. Wir sollten eigentlich schon vor Jahren heiraten, aber da du meintest, dass du noch Zeit willst, hat er sie dir gegeben und zugesehen, wie du Jungen vögelst. Aber anscheinend hat er jetzt genug davon, Taehyung." raunte sie fast schon ein wenig wütend, während sie hinter mir stand und nach meiner Hand griff, als ich meine Sachen nehmen und gehen wollte. Doch natürlich ließ mich Youna nicht und obwohl ich wusste, dass ich um einiges stärker war als sie und einfach gehen konnte, brachte ich damit nur Jungkook in Gefahr. Was das letzte war, das ich wollte.

"Du wirst mich heiraten, ob es dir gefällt, oder nicht" fügte sie noch hinzu, doch auch wenn ich wusste, dass es womöglich genau so kommen und mein Vater und sie mein Leben und das von Jungkook zerstören würden, konnte ich zumindest einem von uns... Das ersparen. Ich hatte keine Ahnung ob ich ihn wirklich jemals so verletzen könnte, aber um ihn zu schützen, müsste ich wohl genau das tun. Damit immerhin noch er die Chance bekam, ein normales und zufriedenes Leben zu führen. Irgendwann käme er über mich hinweg und auch wenn mir der Gedanke mehr als nur missfiel, ihn mit jemand anderem zu sehen oder nur daran zu denken, wie jemand anderer als ich ihn so sehr liebte, wie ich es tat und ihn so berühren durfte, wie ich ihn berührte, verdiente er es, glücklich zu sein.

"Youna. Weder du, noch mein Vater bestimmt mein Leben, also verschwinde von hier, bevor ich meine Security beauftrage, dich raus zu schleifen." seufzte ich bloß genervt, doch sie drehte sich schon, amüsiert lachend zu mir um und musterte mich, mit vor der Brust verschränkten Armen. Ich wollte garnicht erst wissen, wie lange sie das mit meinem Vater schon geplant hatte, um es jetzt endlich durchzusetzen. Mein Vater schien genug davon zu haben, dass ich keine Frauen flach legte und irgendwann eine heiraten und Erben zeugte, sondern mit Jungen schlief. Und mich am Ende auch noch in einen verliebt hatte.

"Oh nein. Du wirst mich nicht weg schicken. Weil ich etwas habe, dass die Person dort vorne verletzen wird. Um ehrlich zu sein wird es sein Leben zerstören, wenn es jemals an die Öffentlichkeit kommt" meinte sie dann auch schon und deutete zu dem Jüngeren, durch das kleine, lange Fenster in meinem Büro, da sie schon längst davon bescheid wusste. Mir war nicht klar woher, aber es wunderte mich nicht einmal mehr.

"Das... Willst du also tun? Einem unschuldigen das Leben zerstören, nur weil du versessen nach Macht und Geld bist?" fragte ich sie, fast schon wütend, denn das war ich auch. Ich verstand es schon damals, bei meinem Vater nicht. Diese Gier nach Macht, Geld und Ansehen sodass er nicht nur mich, sondern auch meine Mutter unser ganzes Leben lang bloß als seine Marionetten benutzte. Diesem Mann war nicht ich wichtig, oh nein. Der einzige, der ihm wichtig war, war er selbst. Und alleine daran zu denken, was ich für ein Aufsehen erregen würde, wüsste man, dass ich einen Jungen liebte, war für ihn unausstehlich.

Und meine Mutter hatte der Kontrollwahn meines Vaters am Ende das Leben gekostet. Er war schuld an dem Tod meiner eigenen Mutter, da sie es nicht mehr aushalten konnte, unter seiner Kontrolle zu leben. Und auch wenn sie wusste, dass sie mich damit alleine ließ, ihren 16 Jährigen Sohn, konnte ich sie immer und immer mehr verstehen. Mein Vater war nie treu gewesen, ließ sich seine Freiheiten und nutzte meine Mutter, wie es ihm gefiel. Dabei hatte sie so oft versucht, ihm zu entkommen, mit mir irgendwo hin zu fliehen, wo uns niemand finden konnte.

Ich schien meiner Mutter also viel zu ähnlich.

"Oh Tae, dieser Junge ist ganz sicher nicht unschuldig. Er wusste, worauf er sich einlässt, jeder hier weiß, wer du bist. Und er war sicherlich auch deinem Ruhm und Geld hinterher" kam es bloß abfällig aus ihr, weswegen sich meine Hände sofort zu Fäusten ballten. Mir war es zwar sicherlich nicht egal, dass sie Jungkooks und mein Leben zerstören wollte, aber ich bekam wohl sowieso keine andere Wahl, als sie zu heiraten und den Jüngeren so sehr zu verletzen, sodass er mir niemals verzeihen könnte. Aber ich ließ nicht zu, dass sie Jungkook in den Dreck zog und solche Dinge behauptete, die bloß auf sie zutrafen.

Der jüngere schien am Anfang eher unzufrieden mit dem Fakt, sich seinen eigenen Boss hinzugeben. Jemandem der über ihn stand und eine gewisse Macht über ihn besaß. Er hasste den Fakt, aber schien sich irgendwann, genau so wie ich darin zu verlieren, wie gut es sich anfühlte. Wir beide hatten uns gegen dieses ziemlich starke Verlangen nacheinander nicht wehren können. Und ich glaubte nicht, dass sich das jemals ändern würde.

Dafür liebte ich ihn zu sehr.

"Du hast keine Ahnung, wer Jungkook wirklich ist, Youna. Und ich werde ihn nicht verlassen, weder verletzen nur weil du glaubst, dass du dir nehmen kannst, was auch immer du willst und dabei verletzen kannst, wen du willst"

~

We dont stan this mad woman, no no

Masochistic // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt