Kapitel 134.

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Taehyung

Seufzend betrat ich meine Villa, in der ich zum ersten Mal seit einer Weile nicht sofort von Jungkook oder seinem Geruch begrüßt wurde. Im Gegenteil, seine Sachen standen schon in Kisten vor der Tür seines Zimmers, da er anscheinend schon, ohne meine Anwesenheit gepackt hatte, um mich nicht mehr sehen zu müssen. Was ich definitiv nachvollziehen konnte. All das, was ich gesagt hatte, hatte nicht nur ihn verletzt. Alleine zu sehen, wie sehr ich ihn damit zerstörte, fühlte sich einfach nur schrecklich an.

Ich wollte ihn niemals so sehr verletzen. Eigentlich war ich sehr besitzergreifend, was Jungkook anging und hatte mit der Zeit fast schon ein Gefühl entwickelt, ihn vor allem und jedem schützen zu wollen. Dabei hätte ich ihn am Ende einfach nur vor mir selbst und meinem Leben schützen sollen. Auch wenn ich ihn nicht aufgab und hinter Younas Rücken und dem meines Vaters dafür sorgte, dass dieses Video gelöscht werden und es somit irgendwann nicht mehr existieren würde, war dies nicht annähernd einfach. Um ehrlich zu sein war es teuer, aufwendig und nahm viel mehr Zeit in Anspruch, als mir beliebte.

Da ich den jüngeren so schnell wie möglich wieder in meinen Armen haben und seine Nähe spüren wollte. Aber um ehrlich zu sein war mir auch überaus bewusst, dass er, selbst wenn er es irgendwann wüsste, seine Zeit brauchte. Die ich ihm geben würde, natürlich. Ich hatte dennoch Angst, dass ihn schon längst jemand anderes erobern konnte, dem er sich sicherlich nicht einfach so hingab, gerade nach all dem, was ich ihm antun musste, dennoch verstand er sich so gut mit Min Yoongi, dass sich ein sehr unangenehmes Gefühl in mir und meinem Magen aufbaute, wenn ich daran dachte, wie dieser Mann gerade an seiner Seite war und ihn womöglich half, anstatt mir.

Dabei war ich der Grund, wieso es Jungkook so schlecht ging. Dennoch wollte auch ich derjenige sein, der ihn in seinen Armen haben und beruhigen könnte. Aber dafür müsste ich mit ihm reden. Was ich noch nicht konnte. Da mein Vater seine Augen und Ohren überall hatte und ich es sowieso schon kaum schaffte, meinen Hacker vor ihm zu verstecken, der das Video von all den Geräten und Seiten löschen sollte, auf denen sie sich befanden.

Jedoch wurde ich ziemlich schnell wieder aus meinen Gedanken gerissen, als ich niemand geringeren als Park Youna erkannte, die an meiner Bar saß und sich einen Wein gerichtet hatte. Nur um diesen, in meinem Haus zu genießen, wobei es mich auch nicht wunderte, sie in meiner Villa vorzufinden.

"Was machst du hier, Youna." seufzte ich fast schon genervt, denn das war ich auch. Die letzte Person, die ich gerade sehen wollte war sie. Aber ich bekam keine andere Wahl, zumindest noch. Da ich das hier nicht mehr ewig mitmachen würde, ganz im Gegenteil. Mein Vater hatte mein Leben schon lange genug kontrolliert und mich benutzt, um zu bekommen was ihm gefiel und was er am meisten begehrte. Nämlich eine Menge Macht, Geld und Ruhm, aber all diese Dinge waren mir nicht wichtig. Alles was ich brauchte, war Jungkook an meiner Seite. Und ich würde so lange kämpfen, bis ich ihn zurück haben konnte.

"Ich wohne bald hier, also sei etwas freundlicher zu mir." meinte sie bloß etwas schnippisch und nippte ein wenig an ihrem Glas, doch ich versuchte, ihr so wenig Beachtung wie möglich zu schenken und ging an den Kühlschrank, da ich mir sowieso noch etwas kochen wollte. Jedoch war ich wütend. Alleine weil ich ihre Anwesenheit hier spürte, obwohl ich sie gerade am wenigsten hier wollte.

"Und wer entscheidet das? Das hier ist mein Haus. Es gehört weder meinem Vater, noch dir." brummte ich also fast schon und drehte mich, noch während ich meine Worte aussprach zu mir um, damit ich sie ansehen konnte. Doch sie schien so wie immer, auch wenn sie letztens merken durfte, dass auch ich ihr Angst machen konnte, hatte sie ihr Ziel nunmal vor Augen und glaubte ehrlich, dass ich ihr dabei einfach so zusah. Vorallem schien sie ehrlich damit zu rechnen, etwas anderes von mir zu bekommen, abgesehen von meinem Geld und dem Ruhm, wenn sie mich heiraten würde. Sie schien ehrlich zu glauben, dass ich mit ihr schlafen oder sie anfassen würde. Da sie sicherlich auch schon gehört hatte, wie gut ich in dem war, was ich tat.

Jedoch würde ich nur eine Person berühren. Und solange ich ihn nicht bei mir hatte, würde ich niemanden so berühren, wie ich ihn.

"Taehyung. Sei nicht so unfreundlich, nur weil du diesen Jungen verlassen musstest. Du hättest es ihm von Anfang an sagen sollen, dass er niemals einen Platz in deinem Leben haben kann. Aber du warst ja so selbstsüchtig und müsstest ihn so unbedingt bei dir behalten" kam es, fast schon ein wenig gelangweilt aus ihr, was mich wieder nur, eigentlich schon genervt seufzen ließ. Vorallem als sie auf mich zu kam, ihr Glas neben mir, auf der Kücheninsel abstellte und sich ein wenig gegen diese lehnte, da ich jetzt direkt vor ihr stand. Jedoch brach ich den Augen Kontakt kein einziges Mal, egal wie sehr ich es hasste, in ihre gehässigen und gierigen Augen zu sehen. Zu merken, dass sie ehrlich glaubte, mich zu besitzen.

Denn sie streckte ihre Hand schon nach meiner Wange aus und wollte diese mit ihren langen, dünnen und gepflegten Fingern streicheln, doch ich ließ sie nicht. Ich griff sofort nach ihrem Handgelenk und packte dieses so fest, sodass sie doch etwas erschrocken und überrascht keuchte, da ich nicht sonderlich sanft gewesen war. Etwas anderes verdiente sie auch garnicht.

"Hör auf, Youna. Ich bin weder das Spielzeug meines Vaters, noch dein Weg zu dem Reichtum, den du dir vorstellst. Im Gegenteil. Halte dich von mir, aber vorallem von Jungkook fern" raunte ich, doch sie musterte mich nicht weiterhin dunkel und so gehässig, da sie sich sicher war, alles zu haben, wonach sie sich sehnte und dass ihr nichts mehr im Weg stünde. Aber sie schien meine Liebe für diesen wundervollen Jungen zu unterschätzen. Und genau so sehr meine Wut auf sie. Denn sie schmiegte sich nurnoch enger an meinen Körper, wanderte mit ihrer Hand dieses Mal meinen Bauch herunter, doch ich hielt sie auf, bevor sie an meiner Mitte ankommen konnte.

"Du wirst mich heiraten, Taehyung. Und dann wirst du auch keine andere Wahl mehr haben, als mich anzufassen. Da du niemand bist, der andere Menschen hintergeht. Also... Wirst du schon sehen, dass ich dich besser fühlen lassen kann, als er es jemals wird" sprach sie, doch ich wurde nurnoch wütender, da ihre Worte nicht annähernd der Wahrheit entsprachen.

Dennoch konnte ich ihr meine Wut kaum klar machen, da hörte ich schon wie jemand das Haus betrat und nur kurze Zeit später Jungkook in der großen, offenen Küche stand und nurnoch verletzter und wütender aussah, als er Youna und mich erkannte. Vorallem sah es gerade wohl so aus, als wäre etwas zwischen uns passiert, so nahe wir uns waren und aufgrund der Art, wie sie mich anfässt. Dabei wusste der jüngere nicht, dass ich jede einzelne Sekunde nur an ihn dachte und alles versuchte, um eine Lösung zu finden um ihn zurück zu mir zu holen. Damit er die Wahrheit heraus finden und zu mir kommen könnte.

Dort, wo er hin gehörte.

"Jungkook-" "Ich bin nur hier, um meine Sachen abzuholen. Lass dich von mir ganz sicher nicht stören" wollte ich anfangen, doch da war Jungkook auch schon, ohne ein weiteres Wort gegangen. Er drehte sich von uns weg, bemerkte nicht mehr wie ich mich sofort von ihr löste um ihm hinterher zu laufen, doch sie ließ mich nicht. Auch wenn ich stärker war als sie, konnte ich noch nicht anders als zu tun, was auch immer sie von mir verlangte, damit dieses Video niemals an die Öffentlichkeit gelangen konnte.

"Lass ihn gehen, Taehyung. Tust du es nicht weißt du, was ich ihm antun werde. Du wirst nicht mit ihm reden, du wirst einfach nur dabei zusehen wie er seine Sachen packt und verschwindet" hauchte sie fast schon rau, doch ich spannte sofort wütend meinen Kiefer an, entriss mich ihrem, fast schon sanften Griff packte nach ihrem Handgelenk und drehte den Spieß um. Ohne, dass sie es erwartete zog ich sie ziemlich nahe und hektisch an mich heran, jedoch musterte ich sie dunkel und schien auch sofort wieder eine eher angsteinflößende Wirkung auf sie zu haben. Aber genau das wollte ich gerade auch bewirken.

"Halte dich zurück, Youna. Vergiss nicht, auch wenn du glaubst, Macht über mich zu haben, habe ich mindestens genau so viel über dich. Du wirst dieses Video niemals veröffentlichen. Wirst du es doch, dann wirst du auf der Straße landen, da ich dir alles nehmen werde. Weil ich es kann. Also glaube ja nicht, dass du mich benutzen kannst, wie auch immer es dir beliebt"

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Go get your man back, Mr. Kim Taehyung

Masochistic // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt