Kapitel 130.

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Jungkook

Ich konnte garnicht beschreiben, wie beschissen ich mich gerade fühlte. Vor ein paar Tagen hatte er mir noch gesagt, wie sehr er mich liebte und wie sehr er mich bei sich haben wollte und jetzt auf einmal war er so unfair, so grob und ich wusste ehrlich nicht, was dazu führte. Aber es fühlte sich einfach nur scheisse an. Ich liebte Taehyung, vertraute ihm und jetzt wusste ich nicht mehr, ob es einfach nur naiv und dumm gewesen war, mich so sehr in ihn zu verlieben und auf diese Weise an mich heran zu lassen.

Also stand ich hier, vor einem der großen Fenster in Taehyungs großer Villa mit einem unangenehmen Gefühl in mir. Schon vorhin, als er einfach so gegangen war, schien er nicht gesehen zu haben, wie ein paar Tränen meine Wangen herunter liefen. Weil er auf einmal so unnahbar und kalt war, auch zu mir. Nachdem er mich die letzten Monate... So nah an sich heran gelassen hatte, war er jetzt so anders. Weswegen ich auch glaubte, dass etwas nicht stimmte. Aber er redete nicht von mir, sondern stieß mich einfach von sich und verletzte mich so sehr, sodass ich gerade eigentlich einfach nur hier weg wollte.

Noch nie war ich so schnell für jemanden gefallen und hatte mich jemandem hingegeben, ihm gesagt und gezeigt, was ich für ihn fühlte und mich ihm geöffnet, aber Tae schien hier und heute alles weg zu werfen. Und mich damit immens zu verletzen.

Ich hatte ihm vertraut... Und er tat das hier als Dank.

"Wir müssen reden." kam es dann auch schon aus Tae, nachdem er eine ganze Weile in der Küche stand und garnichts gesagt hatte. Ich war vor ihm zu Hause gewesen, nachdem zumindest Hoseok so nett gewesen war, um mich zu fahren. Taehyung schaffte es ja anscheinend nicht. Aber was auch immer es war, mir wurde immer klarer, dass das, was die letzten Monate gewesen war, auch wenn ich selbst nicht genau wusste, wie weit es am Ende gekommen war, gerade sein Ende nahm.

Ich wusste nicht warum und ich fühlte mich gerade fast wie taub, da ich nichts spürte. Noch zumindest.

"Oh ja, das müssen wir" erwiderte ich nur und verschränkte meine Arme etwas genervt vor meiner Brust. Ich war immernoch verletzt von dem, was ein paar Stunden zuvor passiert war, aber so wie es schien, würde es auch nicht viel besser werden. Im Gegenteil sogar, als ich in dem Fenster erkannte, wie Tae mir nicht einmal näher kam, sondern einfach weiterhin in der offenen Küche stand war mir klar, dass es ihm egal war.

Was ich weder nachvollziehen, noch verstehen konnte. Es verwirrte mich, wie wenig ich dem älteren gerade wert zu sein schien nach all dem, was die letzten Wochen und Monate zwischen uns passiert war.

"Ich habe dir ein Penthouse gekauft, in welches du ziehen kannst, nicht weit weg von meiner Firma." kam es bloß aus ihm, weswegen ich meinen Blick bloß ein wenig senkte. Ich hasste es, dass er nicht einmal auf den Punkt kommen und es mir einfach ins Gesicht sehen konnte. Dass er mich anscheinend nicht mehr hier wollte, aus welchem Grund auch immer. Denn schon seitdem ich bei ihm war, ließ er mich kaum mehr irgendwo anders, als bei sich. Zwar hatte ich immer genug Freiraum gehabt, den er mir auch gab, aber er machte mir immer wieder klar, wie sehr er mich bei sich wollte. Bis jetzt zumindest. Jetzt... Erkannte ich ihn kaum wieder.

"Du... Willst mich also tatsächlich auf einmal rauswerfen? Wieso?" fragte ich fast schon aufgebracht und drehte mich dann auch schon zu Taehyung um, damit er mich ansehen musste. Was ihm anscheinend mehr als nur schwer fiel. Ich konnte aber definitiv nicht nachvollziehen warum. Denn der ältere war derjenige, der all diese Dinge sagte und mich weg schicken wollte, aber er schaffte es nicht einmal, mich dabei anzusehen.

"Du solltest gehen, Jungkook. Ich werde unsere Beziehung beenden und du wirst umziehen. Es ist besser so... Für uns beide." seufzte er fast schon, doch ich schüttelte bloß mit dem Kopf und hatte ehrlich keine Ahnung, wovon er redete. Aber noch weniger wusste ich, wie ich mich gerade fühlen sollte. Ich war verletzt, unglaublich verletzt und musste meine Tränen ehrlich zurück halten, da der ältere sie definitiv nicht verdient hatte wenn meine Vermutung stimmte. Und das ganze hier nur ein dummes Spiel gewesen war, egal wie wenig ich es eigentlich glauben konnte. Dass dieser Mann vor mir mich nur aufgrund meines Körpers bei sich behalten hatte und sich all das ausdachte, um mich noch länger bei sich zu behalten.

Nach all dem, was passiert war und wie nahe er mich an sich heran ließ, bis jetzt zumindest, wusste ich nicht mehr, wie ich mich gerade überhaupt fühlte. Aber es fühlte sich definitiv so an, als würde meine ganze Welt zusammen brechen. Denn das tat sie auch. Nur weil ich so dumm und naiv gewesen war.

Weil ich einen Mann liebte und diesen auch noch an mich heran gelassen hatte, der nicht viel mehr als meinen Körper wollte. Unseren Sex und die sexuelle Beziehung die wir führten, aber wohl jetzt ihr Ende nahm. Das er mich liebte schien eine Lüge gewesen zu sein. Aber es war so unglaublich verletzend, daran zu denken, was dieser Mensch vor mir tat, um mich noch länger ficken zu können.

Es passte nicht zu ihm. Ganz im Gegenteil, es war nicht der Taehyung, den ich die letzten Monate kennen lernen durfte. Aber ich war viel zu verletzt, um weiter darüber nachzudenken.

"Und was hat dafür gesorgt, dass du mich jetzt... Rauswirfst? Nach all dem... Was du mir gesagt hast, willst du mich auf einmal... Nicht mehr hier haben? Erkläre mir bitte, wie das Sinn machen soll, es sei denn, das ganze hier war eine Lüge von dir. Was... Nicht sein kann, nach all dem, was du mir... Die letzten Tage gesagt hast Tae" hauchte ich am Ende fast schon, da mir meine Stimme fehlte, um weiter zu reden. Ihn anzusehen machte das ganze nicht besser.

Wie kalt und emotionslos er mich ansah, als wäre ihm das alles hier so egal. Als war ich nur ein weiteres Spielzeug, eine weitere Sub, mit der er den Sex ein wenig zu sehr genossen hatte, um mich sofort gehen zu lassen als ich meinte, dass ich ausziehen wollte. Also baute er sich ein Kartenhaus aus seinen eignen Lügen und die größte Lüge war anscheinend seine Liebe für mich. Tja aber jetzt, da seine Frau anscheinend hier her gekommen war, fiel sein Kartenhaus aus Lügen zusammen und prallte auf mich herab.

Es zog mich in ein kleines Loch voller Schmerz und Wut, die ich auf diesen Mann vor mir hatte, dem es anscheinend so einfach fiel, mich zu verletzen. Nur, weil er meinen Körper zu sehr begehrte.

Deswegen ließ er mich leiden. Und schaffte es dann nicht einmal mich richtig anzusehen, während immer mehr Tränen meine Wange herunter rollten, nachdem ich es nicht mehr aufhalten konnte.

Ich schaffte es nicht mehr. Je genauer ich den Mann vor mir ansah, den ich in diesem Moment kaum erkannte.

Wenn ich ihn überhaupt jemals richtig gekannt hatte.

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Ow my heart

Masochistic // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt