Kapitel 89.

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Taehyung

"Dieses riesige Plüsch Ding... Willst du es wirklich überall hinschleppen?" fragte ich den Jungen vor mir, der nur breit und stolz schmunzelte, während er mir dieses riesige Spielzeug, welches Seokjin und Jungkooks Bruder gestern auf dem Jahrmarkt gewonnen hatten, in die Hand drückte. Und seitdem schien er es nicht mehr los zu lassen, hielt es dauerhaft in seiner Hand oder setzte das Einhorn hin und wieder auf meinem Schoß ab, sobald er etwas besseres zum Spielen in meinem Büro fand.

Und so wie es schien gab es hier eine Menge Dinge, die ihn interessierten, er aber eigentlich eher weniger mit spielen sollte. Jedoch war meine Aufmerksamkeit immer wieder auf jemand anderem, nicht weit von mir, den ich durch das kleine Fenster erkennen konnte. Zwar waren wir zusammen aufgestanden, hatten gefrühstückt und er hatte mich ihn fahren lassen, aber er schien genau so stur, wie ich es schon erwartet hatte. Aber so kannte ich ihn ja auch.

Ich war derjenige, der das Arschloch gewesen war und obwohl ihm meine Entschuldigung nicht egal war, wollte er sich nicht sofort wieder mir hingeben. Vorallem, nachdem er es gestern dann wohl doch ein wenig getan hatte und deswegen nicht aufhörte, stur zu sein. Aber ich würde ihm schon noch zeigen, dass er dennoch mir gehörte und ich sein Dom war, der solches Benehmen nicht sonderlich duldete. Nur würde ich ihn nicht bestrafen, im Gegenteil. Zwar hatte er erst letztens eine 'Belohnung' bekommen, da er den ganzen Tag auf Yungan aufgepasst hatte, aber ich war es ihm schuldig, ihm einen weiteren Wunsch zu erfüllen.

Seine Wünsche waren ja definitiv auch ein angenehmes Ereignis für mich. Und vielleicht, je nachdem wie er sich verhielt, würde es sogar in Sex oder einer Bestrafung enden. Da er sich genau so wenig zurück halten konnte, wie ich. Mir fiel sein Blick nämlich eindeutig auf, wie er meinen Oberkörper anstarrte, oder eine... Sehr besondere Stelle meines Körpers, mit der ich ihn oft in den Wahnsinn trieb und überaus gut befriedigte. Vorallem wenn meine Sekretärin ein wenig zu intensiv mit mir flirtete musste es ihm ehrlich schwer fallen, sich nicht selbst zu beweisen, dass ich nur eine Person wollte.

Nämlich ihn.

"Hast du endlich mit Jungkook geredet? Gestern... Schien es ihm wirklich beschissen zu gehen und ich kenne dich, Tae." kam es aber irgendwann aus meinem Bruder, weswegen ich doch ein wenig seufzte und meinen Blick von Jungkook nahm, den ich dennoch dabei erwischte, wie auch er zu mir herüber sah und sich sofort, mit leicht roten Wangen wieder zurück drehte.

Wie gerne... Ich ihn genau so, fast schon schüchtern unter mir haben wollte. Wenn er um Gnade bettelte, weil ich ihn so hart bestrafte. Es war definitiv... Zu lange her.

"Ich... War etwas zu eifersüchtig und habe ihm das Gefühl gegeben, er sei nicht viel mehr als eine Schlampe. Was nicht annähernd das ist, was ich von ihm denke, es ist das genaue Gegenteil. Er ist... So unglaublich besonders und ich... Liebe ihn, Seokjin. Aber meine Angst, ihn zu verlieren ist so unglaublich groß, dass ich ihm das Gefühl gegeben habe, ihm nicht zu vertrauen." erklärte ich ihm dann auch schon und erkannte den leicht sanften aber auch amüsierten Blick im Gesicht meines Bruders.

Er wusste, was Beziehung anging um einiges mehr als ich und musste auch definitiv schon einiges durchmachen, als ihn sein Mann damals verlassen hatte. Jedoch schien Namjoon tatsächlich jemand zu sein, der ihm half, all das zu vergessen und sich wieder auf jemand neues einzulassen. Vor ihm hatte Seokjin niemals seinen Partnern Yungan vorgestellt, sondern gewartet, bis er sich sicher war. Meistens endeten diese Beziehung auch wieder ziemlich schnell, da auch bei ihm viel mehr Leute nur nach seinem Geld oder Ruhm hinterher waren und nicht ihm selbst.

Dennoch war mein Bruder schon verliebt gewesen. Er wusste wie es war, jemanden zu lieben und er konnte sich anscheinend auch vorstellen, wie es für mich war. Dieses komische, neue und hin und wieder etwas unzufriedene Gefühl, meine Komteolle zu verlieren.

"Taehyung... In jeder Beziehung streitet man sich mal und man redet. Geh ihm nächstes Mal nicht aus dem Weg, sondern rede mit ihm und sag ihm, wieso. Und ich weiß... Dass deine Angst nicht unbegründet ist, aber unser Vater ist auf der anderen Seite der Erde und du hier, mit ihm. Lass deine Angst nicht diese besondere... Beziehung zu ihm zerstören, wenn du wirklich fühlst, was du tust. Was ich sehen kann, dass du meinst, was du sagst." meinte er, am Ende fast schon ein wenig besorgt. Er wusste selbst nicht genau, was Jungkook empfand aber so wie es schien wusste der jüngere es nicht einmal selbst. Was ich ihm nicht verübelte.

Auch ich zeigte nicht unbedingt was ich für ihn empfand. All das, was zwischen uns passierte war zwar nicht mehr nur Sex, aber die Beziehung die wir momentan noch führten, basierte nur darauf. Keinerlei Gefühle oder etwas derartiges, dabei war ich derjenige, der diese Regel schon ganz am Anfang gebrochen hatte.

"Tae Tae! Ist Kookie auch hier? Appa meinte, Kookie arbeitet hier! Ich will zu Kookie" hörte ich es irgendwann aus Yungan, der direkt vor mir stand und mich mit seinen großen Kulleraugen ansah, die mich fast schon ein wenig an die von Jungkook erinnerten. Sie beide besaßen unglaublich schöne, große braune Augen, in denen man sich förmlich verlieren konnte. In ihrem breiten und tiefen Ozean, der mich mit sich riss.

Nur brauchte ich eine Weile, um überhaupt zu verstehen, wen er mit Kookie meinte. Jedoch bräuchte ich dann doch nicht sonderlich lange um heraus zu finden, dass er damit niemand geringeres als Jungkook meinte, den ich ein weiteres Mal dabei erwischte, wie er durch das lange und dünne Fenster in mein Büro sah, nur nicht mich, sondern den jüngeren in meinen Armen beobachtete.

"Dort drüben sitzt er. Wenn du willst, kannst du zu ihm gehen. Immerhin habe ich etwas mit deinem Vater zu besprechen. Aber geh nicht zu weit, nur zu Jungkook, verstanden?" meinte ich zu Yungan, der sofort und hektisch nickte und dann auch schon von mit herunter kletterte, um zu der großen Tür zu rennen, die er nur mit kleinen Schwierigkeiten aufbekam, aber dann bald auch schon in die Arme meines persönlichen Assistenten rannte.

Und es war ein komisches, aber angenehmes Gefühl welches mich überkam, als ich das breite Lächeln auf den Lippen des jüngeren Mannes erkannte. Wie er, sobald er meinen Neffen sah zufrieden ung glücklich schien, ihn sofort in seine Arme nahm und ein paar Mal herum wirbelte, weswegen ich Yungans kichern förmlich hören konnte. Genau so... Wie Jungkooks zufriedenes Lachen, als Yungan ihn womöglich mit allen möglichen Geschichten voll brabbelte.

Dieser Junge... War so perfekt und machte mich so glücklich, wie er meinen Neffen machte. Nur auf eine andere Art und Weise, natürlich.

Ich brauchte ihn hier, bei mir. Und nur bei mir.

~

Dann sorg dafür, dass es so bleibt O.o

Masochistic // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt