Chance 2

11. Freitag

Ich schreckte hoch und stellte fest das ich verschlafen habe. „So ein Mist!" Fluchte ich laut als ich aus dem Bett springe und mich in Rekordzeit fertig machte und zur Schule eilte.

Anna war bereits gegangen, kein Wunder, niemand befand sich mehr auf dem Schulhof. Ich rannte die Stufen hoch und fluchte innerlich immer wieder und dann auch noch bei Fr. Bäcker, dass würde ärger geben. Vor der Tür atmete ich tief durch und klopfte dann zaghaft an.„Herrein!" Kam es von innen. Ich öffnete die Tür und entschuldigte mich zähne knirschend. „Schön das sie es doch noch für nötig befunden haben meinem Unterricht beizuwohnen." Gab sie von sich als ich zu meinem Platz eilte und mich zwischen Anna und Julia fallen ließ und tief ausatmete. Anna nickte mir kurz zu, etwas zu sagen traute sich aber kaum einer ungefragt. Als es zur Pause gongte gingen wir ins Atrium. Anna lächelte mich schief an.„Verschlafen?" Ich verzog das Gesicht. „Ja, total. Hab mich ganz schön abgehetzt heute Morgen." Ich öffnete meinen Rucksack und kramte darin rum, ein stöhnen entfuhr mir und Anna sah mich fragend an. Ich ließ den Kopf sinken. „Ich hab alles vergessen. Kein Frühstück und meine Sportsachen stehen auch noch fertiggepackt zuhause."

>Der Tag konnte nur besser werden<

Julia griff in ihre Tasche zog ihre Brotdose hervor und hielt sie mir geöffnet hin. „Du kannst von mir eine Schnitte haben." Ich lächelte sie dankbar an und nahm mir eins mit Käse. „Vielen Dank! Das Frühstück ist natürlich auch ausgefallen." „Kein Ding. Ich hab genug bei." Astrid lehnte sich zu mir und grinste verschlagen. „Also hast du heute richtig schlimm deine Periode?" Ich sah sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen fragend an. Meike grinste wissend und Astrid erklärte. „Deine Entschuldigung für Sport." Ich lächelte schief. „Ach so. Ja natürlich. Diese Krämpfe!" Alle kicherten und wir machten uns langsam auf den Weg zur Sporthalle. Ich entschuldigte mich mit der Ausrede bei Hr.Bittner der dabei war die Anwesenheit zu überprüfen. Er sah zu mir auf und nickte knapp. „Scheint nicht ihr Tag zu sein, Fr. Arndt. Erst 20 Minuten zu spät und dann auch noch Frauen Beschwerden." Ich nickte bedächtig. Fr. Bäcke hatte mein zu spät kommen echt in Minuten notiert.

>Krass<

Ich setzte mich auf die Bank an der Seite und wartete darauf von Hr.Bittner eine Aufgabe zu bekommen. Er kümmerte sich, aber nicht um mich. So zog ich meinen Block aus der Tasche und schrieb schon mal meine Einkaufliste. Als die erste Stunde um war schien er sich an mich zu erinnern und kam mit einem Buch zu mir und drückte es mir in die Hand. „Suchen sie mal die Seite zum Volleyball raus und fassen sie die Regeln zusammen. Was sie nicht schaffen machen sie übers Wochenende. Montag sind das Buch und ihre Zusammenfassung in meinem Fach." Ich schlug zähne knirschend das Buch auf. War das seine Absicht, mich erst eine Stunde schmoren lassen und mir dann eine Aufgabe aufdrücken die ich auch noch übers Wochenende fertigstellen sollte.

>Arsch....<

Ich konzentrierte mich voll auf den mehrere Seiten langen Text in dem alle Regeln erklärt waren und fasste sie nebenbei schon zusammen. Ich wollte es fertig haben, davon das ich es 100%ig verstanden hatte, hatte er ja nicht gesprochen. Als die Stunde endete ging ich mit den Anderen in die Umkleide und schrieb die letzten Sätze auf. Ich atmete tief durch, schrieb meinen Namen auf meine Zettel und legte sie in das Buch. Anna lächelte mich an. „Hast du es geschafft?" Ich lächelte triumphierend. „Keinen Bock mich auch noch am Wochenende damit aufzuhalten."

>Ich wollte meine Zeit nur mit Kate verbringen<

Wir gingen als letzte und Hr. Bittner erwartete uns bereits an der Tür. Innerlich ermahnte ich mich nun nicht zu überheblich zu sein. Also setzte ich einen Unterwürfigen Blick auf und hielt ihm das Buch entgegen. „Ich bin heute doch schon fertig geworden." Er nahm es entgegen sah sich meine Zettel an und nickte. „Na zumindest sind sie fleißig. Dann ein schönes Wochenende!" „Danke, ihnen auch!" Sagen Anna und ich fast gleichzeitig und schlossen zu den anderen Mädels, die auf dem Schulhof auf uns warteten auf. „Nur noch eine Stunde bis zum Wochenende!" Jubelte Meike und wir anderen lächelten erleichtert als wir zu unserem Raum gingen. In Ernährungslehre wollte ich mir nichts zu schulden kommen lassen und warf meine eigene Regel, nicht auffallen zu wollen, über Bord und hob bei jeder Frage von Fr. Wegner die Hand. Anna und Julia warfen mir immer wieder Blicke zu, aber ich zuckte nur mit den Schultern. Erstaunt stellte ich fest, dass die Zeit sehr schnell verging, wenn man konzentriert mitarbeitete. Sven lenkte Fr. Wegner mit seiner Frage zu verschiedenen Ernährungsformen so ab, dass sie angeregt referierte und uns mit dem Gong ein schönes Wochenende wünschte. Die Hausaufgaben hatte sie glatt vergessen.