22.1 Sonntag

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Der Abschied von Birte und Frank kam schneller als mir lieb war und ich konnte ein paar Tränen nicht zurückhalten, als wir uns am Parkplatz von ihnen verabschiedeten und ihrem Auto nach winkten. Kate zog mich an sich und streichelte meinen Rücken. Als wir im Auto saßen lächelte sie mich aufmunternd an. „Noch ein Vorteil das du nun volljährig bist und keinen mehr um Erlaubnis fragen musst. So können wir sie spontan mal an einem längeren Wochenende besuchen fahren." Bei dieser Aussicht legte sich ein Lächeln auf mein Gesicht und ich griff nach ihrer Hand auf der Schaltung und sie hielt sie fest als sie los fuhr. „Stimmt, aber ich muss morgen erst zu Hr. Johann und dann entscheidet sich, ob er meint das ich noch weiter Betreuung brauche." Kate nickte leicht und sah kurz zu mir. „Da hab ich eigentlich keine Zweifel oder du etwa?" Ich schüttelte den Kopf.„Nein, eigentlich war er immer mit allem zufrieden." „Na siehst du. Das wird schon." Ich lächelte und sah etwas nachdenklich aus dem Fenster.

>Hoffentlich<

Den Weg den Kate einschlug irritierte mich etwas. „Wo fahren wir hin?" Sie lächelte in sich hinein. „Nur kurz bei meinen Eltern vorbei. Du wolltest dich doch für die Torte bedanken und ich denke sie werden sich freuen." „Gute Idee." Stimmte ich zu und drückte kurz ihre Hand. Wir parkten vor der Garage, Kate klingelte und öffnete mit ihrem Schlüssel die Tür. „Hallo, wir sind es." Rief sie in den Flur hinein als wir eintraten. Doris ihre Mutter kam lächelnd aus der Küche zu uns geeilt. „Was eine schöne Überraschung. Lass dich umarmen." Meinte sie überschwänglich und schloss mich sogleich in ihre Arme und gratulierte mir noch mal nachträglich. Ihr Vater stand im Durchgang zum Wohnzimmer und lächelte ebenfalls, als wir mit Doris zu ihm kamen. Er reicht mir die Hand und sprach mir ebenfalls seine Glückwünsche aus. Kate zog er kurz in seinen Arm und schon saßen wir gemeinsam auf der Couch. „Hat alles so geklappt, wie du es geplant hast?" Wollte Doris interessiert von Kate wissen. Sie lächelte zustimmend und erzählte etwas von dem Abend. Ich legte meine Hand auf ihr Bein und lächelte zustimmend. „Es war ein sehr schöner Abend. Und deine Torte war der Hammer. Vielen Dank dafür!" Sagte ich an Doris gerichtet. Sie winkte lächelnd ab. „Das hab ich doch gern gemacht. Erzähl mal, was hast du bekommen und wie war die Party gestern?" Forderte sie mich auf und Gerhard und sie hörten interessiert zu. Ich bemerkte Kates wissendes lächeln, als ich bei den Geschenken kurz ins stocken geriet, aber über das Buch von Kim verlor ich kein Wort, dass war nun wirklich zu intim. „Deine Mutter hat sich nicht gemeldet?" Fragte sie nachdenklich und sah mich vorsichtig an. Ich schüttelte den Kopf und ließ den Blick kurz sinken. „Nein. Bisher nicht." Ihre Mutter räusperte sich leicht, es war ihr sichtlich unangenehm das die Stimmung durch ihre Frage etwas gelitten hatte. Kate drückte leicht meine Hand und ich sah zu ihr auf. „Dafür waren Birte und Frank da." Warf sie ein und ihre Mutter griff das Thema sofort mit einem lächeln auf. „Stimmt. Deine Wahlfamilie wie Katharina sagte. Sehr schön das sie es einrichten konnten." Ein lächeln stahl sich auf mein Gesicht. „Ja. Wir waren grade noch mit ihnen Mittagessen und das Geschenk von Katharina hat einen Platz gefunden." Ich nahm mein Handy aus der Tasche und zeigte den Beiden die Bilder die Birte mir geschickt hatte. Doris wirkte sichtlich gerührt und schwelgte in Erinnerungen, wie ihr Mann ihr damals ein Herz geschnitzt hatte. Die Wanduhr gab einen Gong von sich und Gerhard setzte sich etwas in seinem Sessel auf. „Bleibt ihr zum Abendessen?" Kate sah mich fragend an und ich lächelte verlegen. „Eigentlich bin ich immer noch voll vom Mittagessen." „Ach was, eine Kleinigkeit geht immer." Bestimmte ihre Mutter, lächelte uns an und stand auf. „Hilfst du mir in der Küche, Katharina?" Kate lächelte schwach gab mir einen kleinen Kuss und folgte ihrer Mutter. Gerhard zwinkerte mir zu. „Da wir ja nicht gefragt sind. Wie sieht es aus. Setzten wir unsere Partie fort?" Ich sah zum Schachbrett und stand langsam auf. „Gern." Wir nahmen platz und verfielen in nachdenkliches schweigen. Es war mir nicht unangenehm da er wirklich konzentriert auf seinen nächsten Zug wirkte und auch ich mich nur darauf konzentrierte. Kate stand einige Zeit später hinter mir und legte ihre Hände auf meine Schultern. Ich zuckte leicht zusammen und sah zu ihr hoch. „Kommt ihr rüber, zum Essen." Ihr Vater nickte nachdenklich, machte einen Zug und wollte aufstehen. Diesen hatte ich erwartete und schlug sofort seinen nächsten Bauern und stellte ihn an den Rand. Er sah überrascht auf und schüttelte leicht den Kopf. „Du bist wirklich sehr gut." Lobte er mich und stand auf. „Bis zum nächsten Mal hab ich meine Strategie geändert, bin wohl zu durchschaubar."

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