51. Montag und Dienstag

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Der Schultag verging ohne meine wirkliche geistige Anwesenheit. Warum sollte ich mich mit Kochrezepten und Handarbeiten beschäftigen, wenn ich Gedanklich grade meine komplette weitere Zukunft zu planen hatte. Anna und den Mädel fiel mein Lustlosigkeit und das für mich ungewöhnlich teilnahmslos Verhalten natürlich immer wieder auf, aber ich spielte es herunter und begründete es fadenscheinig mit einem schlechten Tag. Ob sie es glaubten oder nicht, war mir nicht wichtig, es fragte keiner konkret nach und ich konnte in ruhe meinen Grübeleien nachgehen.

>Wie hätte ich es ihnen auch erklären sollen<

Kurz vor Schulschluss bekam ich eine Nachricht von meiner Mutter. Ich verdrängte das seltsame Gefühl, plötzlich so viel Kontakt mit ihr zu haben und konzertierte mich auf das Wesentliche.

Nächste Woche Donnerstag, hatte sie einen Termin beim Notar bekommen, ich stimmte dem zu und informierte direkt Kate darüber.

Zuhause setzte ich mich an mein Notebook und arbeitete mich durch die Webseiten von Berufsschulen vor Ort und im Umkreis. Die Bewerbungsunterlagen für die einzelnen Bildungsgänge konnte ich mir ausdrucken und müsste sie demnächst auch schon abschicken, da der Einsendeschluss für März datiert war. So türmten sich in kürzester Zeit drei Stapel Papier auf meinem Schreibtisch, die ich auszufüllen hatte.

>Wenigstens konnte ich etwas direkt erledigen<

Kate hatte bereits für Mittwoch einen Gesprächstermin beim Direktor bekommen und ich würde morgen mit Fr. Clerx sprechen.

>Ich hoffte wirklich auf ihr Verständnis<

Heute riss ich mich extrem zusammen um nicht grade bei Fr. Wegner negativ aufzufallen, obwohl meine Gedanken immer wieder zu dem nahenden Gespräch schweiften.

>Hoffentlich hatte sie überhaupt Zeit für mich<

Als die ersten Beiden Stunden und die Pause überstanden waren, stand Mathe bei Fr. Clerx auf dem Plan. Sie schien wie eigentlich immer gut gelaunt und zog ihren Unterricht motiviert durch. Mit dem Gong zur Pause rutschte mir mein Herz in die Hose. Ich erklärte den Mädels kurz das ich mit ihr sprechen wollte und so verließen sie ohne mich den Raum. Unsicher ging ich zu ihrem Pult und Fr. Clerx lächelte mich erwartungsvoll an. „Was kann ich für dich tun?" Ich räusperte mich leise und lächelte schief. „Ich würde gern mit ihnen sprechen, über eine Private Angelegenheit die aber auch die Schule betrifft." Fr. Clerx nickte. „Meinst du uns reichen die 15 Minuten? Wenn es nicht sofort sein muss, hätte ich nach dem nächsten Block Zeit und du ja eh Schulschluss." Ich nickte sofort. „Dann nachher, danke schon mal." Sie zwinkerte mir lächelnd zu und nickte zur Tür. „Bis Gleich!" Ich erwiderte und machte mich auf dem Weg ins Atrium, wo ich Anna und Meike fand. Als ich bei ihnen ankam und mich suchend umsah, meinte Meike grinsend. „Die Kaffee Junkies sind am Kiosk." „Ach so." Gab ich lächelnd von mir und Anna stieß mich in die Seite. „Euer Gespräch ging aber schnell." Ich zuckte locker mit den Schultern. „Wir haben es auf gleich verschoben, dann hat sie mehr Zeit." Anna nickte und ich sah die kleinen Falten auf ihrer Stirn. „Erzählst du mir warum du mit ihr sprechen willst?" Fragte sie vorsichtig. Ich biss mir leicht auf die Innenseite meine Wange.

>Halb Wahrheiten, könnten gehen<

„Ach, ich hab ende nächster Woche einen Termin und wollte mit ihr klären, ob ich mich dafür krankmelden muss." Versuchte ich es locker klingen zu lassen. „Da musst du schon einen verdammt guten Grund haben." Mischte Meike sich ein. „Ich glaub auch nicht das das so einfach geht." Stimmte Anna zu und sah mich fragend an.

„Ich werd es probieren, sonst muss ich doch zum Arzt." Meinte ich etwas abwesend und übersah den fragenden Blick von Anna mit Absicht.

>Mehr wollte ich nicht sagen<

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