53.1 Kim

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Wir hielten auf dem Seitenstreifen, vor einem größeren Gebäude, was eher wie ein Bürogebäude wirkte. Lange mussten wir nicht warten da kam Kim mit ein paar Anderen aus der großen Doppeltür. Lächelnd überquerte er die Straße und ließ sich mit einem fröhlichen. „Hallo! Wie komm ich denn zu der Ehre?" Auf den Rücksitz fallen. „Hi, Burger zum Mittag?" Fragte Marius dazwischen. „Klar." Stimmten Kim und ich zu und er fuhr los. Ich drehte mich leicht im Sitz zu ihm um. „Na wie die Schule?"

>Locker anfangen<

Kim lächelte schief. „Beschissen wie immer. Also meine Standpauke kann wohl nicht bis Morgen warten?" Kurz runzelte ich die Stirn. „Ja, na ja nicht ganz so cool, dass du mich bei Meike geoutet hast!" Kim verzog kurz das Gesicht. „Ja, sorry. War dumm. Ich hab mich im Gespräch verhaspelt und dann war es raus." „Schon okay." Seufzte ich auf.

>Es war ja schließlich nicht mehr so wichtig<

„Meike ist deine Freundin und ich weiß ja das sie cool damit umgeht." Er stieß erleichtert die Luft aus und fuhr sich dann nachdenklich über die Stirn. „Wenn es das nicht ist, was war dann so wichtig?" Ich senke schuldbewusst den Blick und lächelte schief. „Wie kommst du darauf?" Kim gestikulierte grinsend. „Ich bin nicht von Gestern, Becca. Irgendwas ist doch im Busch?" Ich warf Marius einen zweifelnden Blick zu, der jedoch nur mit den Schultern zuckte. „Eventuell hab ich ein bisschen Druck gemacht." Kim lachte auf. „Eventuell? Du hast geschrieben, es wäre wichtig." Ich seufzte leise. „Okay, ja es ist wichtig. Hat Meike dir heute schon geschrieben?" Kim schüttelte den Kopf. „Bisher nicht, aber was hat Meike damit zu tun?" Marius fuhr in die Einfahrt, suchte sich einen Parkplatz und stellte den Motor ab. „Lasst uns doch erst mal rein gehen und bestellen." Dankbar nickte ich und stieg mit den Beiden aus. Schnell hatte jeder von uns ein Tablett mit Burger, Pommes und Getränk in der Hand und wir suchten uns eine ruhige Ecke. Marius und Kim saßen auf der Bank gegenüber von mir und machten sich sogleich über ihr Essen her. Kurz atmete ich durch und nahm einen Schluck von meiner Cola. Als ich mir ein paar Pommes in den Mund schob, hob Kim fragend den Blick. Er biss in seinen Burger und sah mich weiter forschend an, schob seinen bissen im Mund rum und nuschelt. „Na sag schon..." Ich wischte mir leicht die Hände ab und lehnte mich etwas zurück.

>Jetzt musste es raus<

„Wir haben ja über die Ferien nicht viel gesprochen und es ist so viel passiert..." Seufzte ich und fasste alles so knapp es ging zusammen. Seine Augenbrauen hoben sich so weit es nur ging und er schüttelte ungläubig den Kopf, als er seinen Bissen herunter würgte. „Stopp. Ganz langsam. Du bekommst wahrscheinlich dein Elternhaus geschenkt und ziehst mit Kate dahin?" Ich nickte, griff wieder nach ein paar Pommes und schob sie mir in den Mund. „Und das entscheidet ihr, mal eben so?" Fragte er fassungslos, legte seinen Burger ab und trank einen Schluck. Unsicher zuckte ich mit den Schultern. „Nein, ganz sicher nicht mal eben so, aber es ging schon alles sehr schnell. Ich hab mich vorhin als nächsten Schritt von der Schule abgemeldet." „Was?..." Brachte er neben seinem vollen Mund hervor. Ich seufzte leicht und ließ den Blick auf meinem Tablett ruhen. „Das musste ich den Mädels, mit denen ich engeren Kontakt habe, natürlich erklären und darunter ist auch Meike. Da ist mir erst bewusst geworden, dass du von alldem nichts weißt." Er räusperte sich, sah zu Marius und starrte dann wieder mich an. „Nein, das wusste ich nicht. Was zur Hölle hab ich noch alles verpasst? Wann zieht ihr um? Nächste Woche?" Polterte er drauf los. Ich zog den Kopf ein und rutschte unwohl hin und her. „Es tut mir echt leid, dass wir nicht früher darüber gesprochen haben, aber eigentlich wollte ich es nicht erzählen bevor das mit meiner Mutter klar ist." Er schüttelte den Kopf. „Krass... Du ziehst mit einer Frau weg, die du wie lange kennst. Sechs Monate?" Marius deutete ihm mit der Hand ein wenig runter zu kommen. „Sieben." Nuschelte ich mit gesenktem Blick. Kim stieß hart die Luft aus, nahm seinen Burger wieder zur Hand und nahm Kopf schüttelnd einen bissen. „Also wann?" Fragte er nach ein paar Minuten des Schweigens, in weichere Tonfall. „So schnell noch nicht." Ich berichtete von der Nichtschüler Prüfung und das es sicher noch etwas dauern würde, bis alles geregelt sei. Er schob sich den Rest seines Burgers in den Mund, wischte sich die Hände ab und schüttelte immer wieder den Kopf. „Und ich soll an meiner Impulskontrolle arbeiten." Bemerkte er abfällig. „Wie meinst du das?" Hackte ich ein und sah ihn fragend an. Er schüttelte nur den Kopf. „Später. Zurück zum großen Ganzen." Kim fasst den Ist Zustand zusammen und sah mich fragend an. „Ja. So ist es." Stimmte ich leise zu, packte meinen Burger aus und fing an zu essen. Marius der bisher eher schweigend gegessen hatte und schon fertig war, mischte sich in das Gespräch ein und erklärte seine Sicht der Dinge. Kim verzog immer mal wieder leicht das Gesicht, seufzte leise und sah mich an. „Wenn du meinst es ist das richtige, dann ist es das auch." Überrascht sah ich ihn an und legte die Stirn in Falten.

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