31. Dienstag

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Kaum waren wir am Dienstagmorgen aufgestanden, meldete sich mein Handy. Jürgen kündigte mir an das er mich abholen würde und wir wie geplant heute auf die Autobahn fahren würde.

>Wow<

Die Nachricht steigerte meine Nervosität nur noch mehr. Ich versuchte mich mit lernen abzulenken und sah mir das Kapitel zur Autobahn an. Kate half mir dabei, sie erklärte mir einiges genauer und beruhigte mich damit etwas. Wieder meldete sich mein Handy und nach einem kurzen Blick darauf legte ich es mit einem seufzen wieder auf den Tisch. „Was ist los?" Fragte Kate und sah skeptisch zu meinem Handy. „Nina wünscht mir eine schöne Fahrstunde." Sagte ich Kopfschüttelnd und sah wieder ins Buch. Kate zog scharf die Luft ein und sah etwas hektisch zur Uhr. „Baby wir haben die Zeit vergessen. Du wirst von dir aus abgeholt und nicht von mir." Mein Blick schnellte hoch und zur Uhr. „Schitt..." Eilig machten wir uns auf den Weg zu mir. „Wir sehen uns dann heute Abend." Kündigte ich Kate an als sie in meine Straße bog. „Dazwischen nicht?" Fragte sie etwas verwundert. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Ich muss für morgen noch einkaufen, aber ich ruf dich an." „Alles klar." Wir verabschiedeten uns mit einem schnellen Kuss und ich stieg aus dem Wagen. Als ich grade auf die Tür zu ging hupte es und ich drehte mich um. Ein silberner Audi fuhr an mir vorbei, wendete und hielt kurz darauf vor meiner Haustür.

>Jürgen war schon da<

Überrascht und irritiert, drehte ich direkt um und ging auf den Wagen zu aus dem er nun stieg. „Hi Rebecca, das nenne ich Timing." Meinte er lächelnd. „Hallo, ich hab nicht damit gerechnet, dass du mit dem Audi kommst." Erwiderte ich zurückhaltend und schluckte trocken.

>Mit dem Schlachtschiff auf die Autobahn, Himmel<

Er grinste und deutet auf die Fahrerseite. „Ja ich dachte für die Autobahn nehmen wir mal den großen, damit du richtig Gas geben kannst." Meinte er wohl immer noch amüsiert über mein erstaunen, als er sich auf den Beifahrersitz setzte und ich unsicher auf den Fahrersitz rutschte und tief durch atmete. Routiniert stellte ich mir alles passend ein und schon ging es los.

>Viel Zeit zum nervös sein blieb mir nicht<

Jürgen leitete mich direkt zur Autobahn, erklärte mir das wichtigste noch mal in Kurzfassung und schon ging es los. „So junge Frau. Wir fahren nun auf den Beschleunigungsstreifen. Also tritt richtig drauf, das wir so mit 100Km/h auffahren können." Ich war ihm wohl etwas zu zögerlich, denn schon bewegte sich das Gaspedal unter meinem Fuß nach unten. „Spiegel....Schulterblick und rüber..." Kommandierte er kurz und knapp. Ich biss die Zähne zusammen und tat wie geheißen. „So nun gibst du weiter Gas." Ich trat drauf und Jürgen lächelte zustimmend. „Pendel dich mal so bei 120km/h ein und entspann dich."

>Leichter gesagt als getan<

Nach einigen Kilometern sah er sich um und nickte mir zu. „Haben wir noch eine Geschwindigkeitsbegrenzung?" „Nein" Gab ich konzentriert von mir. „Na dann, schau dir den Verkehr hinter dir und vor dir an, Blinker links und raus ziehen." Ich folgte seiner Aufforderung nach ein paar Minuten und trat stärker aufs Gas." Jürgen lehnte sich lächelnd zurück und drehte das Radio etwas lauter. „Na dann zeig mal was er unter der Haube hat." „Wirklich?" Fragte ich etwas unsicher und Jürgen lächelte amüsiert. „Tritt drauf." Der Audi zog für mein empfinden enorm schnell an und ich hielt mich erst Mal bei 160 Km/h. Jürgen nickte nach rechts. „Und wieder rüber." So ging es eine ganze Zeit und ich überholte etliche Autos und LKW's. Langsam bekam ich Spaß daran und wurde mutiger. Vor mir war es recht frei und ich gab etwas mehr Gas. Mit knapp 200Km/h flogen wir regelrecht dahin.

>Adrenalin pur<

Jürgen drehte das Radio leiser und grinste mich an. „Da wird sie gleich zum Raser. Fahr mal wieder rein und reduzier die Geschwindigkeit langsam. „Wir fahren in drei Kilometer ab." Ich fuhr auf den Rastplatz und parkte nach seiner Anweisung. Jürgen nickte zur Tür und wir stiegen aus. „Na. Gummi in den Beinen?" Fragte er belustigt als ich unsicher ein paar Schritte machte. Ich kicherte leise und lehnte mich ans Auto. „Etwas schon, aber es ist unheimlich cool." „Freut mich zu hören. Dann atme ein paar Mal durch und dann fahren wir gleich ins Autobahn kreuz und kreuzen ein bisschen." Ich atmete tief durch und nickte zögerlich. Als es weiter ging war ich wieder hochkonzentrieren, schaffte es selbstständig aufzufahren und ließ mich von Jürgen durch das Autobahnkreuz leiten. Nach ein paar Schleifen hatte ich die Orientierung fast verloren und stellte auf dem nächsten Rastplatz überrascht fest das wir bereits wieder auf dem Rückweg waren. „Pause?" Fragte Jürgen kurz, aber ich schüttelte den Kopf und er nickte. „Gut. Dann fahr langsam weiter und gleich wieder drauf." Auch auf dem Rückweg ließ er mich ordentlich Gas geben und immer wieder die Spur wechseln. Schneller als gedacht waren wir schon wieder an der Abfahrt die ich nehmen sollte und ich fuhr von der Autobahn ab. „Na das lief doch gut." Meinte Jürgen als ich an der ersten Ampel unauffällig die Luft ausstieß und erleichtert lächelte. Etwas skeptisch beobachtete ich, wie er das Navi einstellte. „Wir sind etwas spät dran, also folgst du dem Navi zu Philipp und er wird dich nach Hause fahren." Ich übte das Einparken vor dem Wohnhaus und Jürgen drückte auf die Hupe als ich mich auf den Rücksitz setzte. Philipp kam entspannt aus dem Haus geschlendert und ließ sich mit einem „Hallo!" in den Sitz fallen. Er sah in den Spiegel, grinste mich an und sah dann zu Jürgen. „Hab ich heute Zuschauer?" Jürgen lächelte kurz. „Nicht direkt, aber du bringst Rebecca bitte eben nach Hause und dann machen wir die Stadt unsicher. Er lächelte, stellte sich alles ein und fuhr los. Etwas neidisch stellte ich fest wie entspannt er fuhr und das er teilweise schon etwas schnell unterwegs war und von Jürgen ermahnt werden musste.

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