73.1 Ein Blick in die Vergangenheit

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Nach dem Frühstück fuhren Birte und Frank einkaufen. Uns war es nur recht etwas allein zu sein, so konnten wir uns in ruhe frisch machen und kuschelten uns einfach noch mal ins Bett. Kate schien sehr erschöpft und schlief kurz darauf ein, scheinbar hatte ihr die Erkältung doch mehr zugesetzt als sie zugeben wollte. Mir hatte der Sex eher einen kleinen Energieschub gegeben, so stand ich leise auf, warf einen Blick in die Vorratsschränke und beschloss einen Kuchen zu backen. Nichts großes einen einfach Rührkuchen, aber die Anderen würden sich sicher darüber freuen. Als der Kuchen im Ofen war und ich aufgeräumt hatte, setzte ich mich mit meinem Ebook Reader ins Wohnzimmer und lass etwas. Die Tür zum Gästezimmer öffnete sich und eine verschlafene Kate kam zum Vorschein. „Du hast mich allein gelassen." Murmelte sie und versuchte ihre Haare zu ordnen, als sie zu mir kam. Sie schnupperte und drehte ihren Kopf in Richtung Küche.„Hast du gebacken?" Fragte sie und beugte sich über die Lehne um einen Blick auf meinen Reader zu erhaschen. „Ja, der Kuchen ist gleich fertig." Meinte ich leise und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Als ich meinen Reader zuklappten wollte hielt sie mich auf. „Was ließt du?" „Oh einen lesbischen Herzschmerz Roman. Das volle Programm. Aus einer Affäre wird eine Beziehung, es folgen betrug, Streit, Trennung und grade geht es darum das Beide feststellen doch nicht ohne die Andere zu können." Ich seufzte leise und lächelte Kate an. „Ich hoffe sie kriegen sich wieder, sie passen so gut zusammen und sehen es selber nicht." Kate grinste schief. „Du gehst ja voll in dem Buch auf." „Ja es ist so gut geschrieben, teilweise hab ich laut lachen müssen über ihre Eskapaden und bei der scheinbar endgültigen Trennung hab ich fast geweint." Sie drückte mir einen Kuss auf den Kopf und stützte sich auf meinen Schultern wieder hoch. „Ich glaub das möchte ich auch mal lesen, wenn du fertig bist." „Ich kann es dir runterladen ist bei Unlimited umsonst." „Gern. Ich hab grade nichts zu lesen." Meinte sie und ging ins Bad. Kate hatte sich die Haare zu einem ordentlich Zopf gebunden und ließ sich neben mir aufs Gästebett fallen und lehnte den Kopf an meine Schulter. Ich zeigte auf das Cover und gab ihr ihren Reader zurück. „Ist schon drauf." „Danke." Murmelte sie und schmiegte sich an mich. „Also verbringen wir den Tag mit lesen?" „Können wir, aber wir können auch noch etwas unternehmen, den Kuchen hab ich grade raus genommen, der kann nun erst Mal abkühlen." Kate streckte sich etwas, legte den Reader zur Seite und nickte. „Dann lass uns das gute Wetter ausnutzen und etwas raus gehen." Ich erhob mich und zog Kate ebenfalls auf die Füße. „Gern. Was hältst du davon wenn wir in den Park gehen?" „Gute Idee." Stimmte sie zu und schon wenige Minuten später machten wir uns auf den Weg.
Wie selbstverständlich fanden sich unsere Hände und ich verschränkte meinen Finger mit ihren als wir über den Bürgersteig in Richtung Park schlenderten. Irgendwie war es immer noch etwas besonders, so offen miteinander umzugehen ohne darauf achten zu müssen wer uns sehen könnte.

>Schöne neue Normalität<

Im Park wählten wir die größere Runde, vorbei am Skatepark auf dem sich ein paar Jugendliche tummelten und an dem kleinen See, wo ein Pärchen knutschend auf einer Bank saß. Grinsend deutete ich auf die Beiden und Kate sah genauer hin. „Ist das Lotta mit ihrem Freund?"„Ja." Stimmte ich grinsend zu und ging sogleich weiter in ihre Richtung. „Hallo zusammen!" Schreckte ich die Beiden durch meine lautere ansprach auf und fing gleich an zu kichern, als Lotta etwas erschrocken zu uns herum fuhr. „Ach ihr seit es!" Seufzte sie, stand lächelnd auf und begrüßte uns. „Hast du schlimmeres erwartet?" „Ach quatsch, nein." Meinte sie grinsend, deutete auf David, der ebenfalls aufgestanden war und uns gewohnt zurückhaltend die Hand reichte, als Lotta ihm Kate vorstellte.

>Schon fast niedlich, wie schüchtern er ist<

Wir quatschten ein bisschen über dies und das, wobei mehr Lotta und ich miteinander sprachen, Kate sich nur gelegentlich einmischte und David völlig ruhig daneben stand. Nach ein paar Minuten meldete er sich jedoch zur Wort. „Da kommt meine Schwester." Meinte er lächelnd und sah an uns vorbei in die Ferne. Lotta, schielte sogleich an uns vorbei und auch ich drehte mich um. „Wow, das ist Kira?" Fragte ich verblüfft und konnte meinen Blick von der jungen Frau mit dem Kinderwagen nicht lösen. „Die hätte ich überhaupt nicht wiedererkannt." Gab ich nachdenklich von mir. „Ja, das ist sie mit meinem Neffen." „Sie war mit dir in einer Klasse?" Fragte Kate die sich an meine Erzählungen erinnerte. Ich nickte schweigend und fuhr mir durchs Haar. „Echt krass." David räusperte sich und setzte zum gehen an. „Kommt mit. Kira freut sich sicher, dich zu sehen." Er griff nach Lottas Hand und gingen voraus auf Kira zu. Ich tauschte einen zweifelnden Blick mit Kate und folgte den beiden.

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