Am Mittwoch machte Fr. Bäcker ihre Drohung wahr und schon zu Unterrichtsbeginn teilte sie jedem von uns das Gedicht der Glocke von Schiller aus. Astrid sank merklich in ihrem Stuhl zusammen und seufzte kaum hörbar. Auch mir waren die Blick der Anderen nicht entgangen, aber es war nicht zu ändern da mussten wir jetzt durch. Als Fr. Bäcker alle Zettel verteilt hatte nahm sie lächelnd an ihrem Pult platz und nickte zu Anna. „Sie beginnen mit dem Vorlesen." Anna nickte und fing an, bis sie unterbrochen wurde und ich an die Reihe kam, danach Astrid und so ging sie die Reihen weiter durch bis zum Ende. Wir sollten uns einige Minuten in Stillarbeit damit beschäftigten und im Anschluss stellte sie fragen. „Fr.Arndt, wann entstand Schillers Werk?" Ich zog zweifelnd die Augenbrauen zusammen, da die Antwort unter dem Titel stand. „1799 und es ist der klassischer Schaffensperiode zuordnen." Führte ich meine Antwort etwas weiter aus und erntete dafür von Fr. Bäcker eine gehobene Augenbraue und ein angedeutetes Nicken. "Wie viele Strophen hat es?" Richtete sie ihre Frage an Jasmin. Diese stockte kurz und sah stirnrunzelnd auf das Blatt vor sich. Ohne darüber nachzudenken schrieb ich vor die letzte Strophe eine 19. Fr.Bäcker seufzte und wendete sich in unsere Richtung, als hätte ich es vorhergesehen, nahm sie Anna dran, die ebenso hilflos auf ihren Zettel sah, ich sah unbeteiligt zu Fr. Bäcker auf und tippte mit meinem Stift auf die Zahl. „19." Fragte Anna mehr als zu antworten. „Sind sie sich sicher?" „Ja." Brachte Anna nun hervor, aber mehr als ein leichtes nicken gab sie nicht zur Antwort und wendete sich mit einer neuen Frage an Sven. Auch die weiteren Fragen endeten meist in gestammelten Antworten und Fr. Bäcker schüttelte resignierend den Kopf. „Beschäftigen sie sich damit eingehend und zu Freitag verfassen sie alle eine Inhaltsangabe." Mit diesen Worten entließ sie uns in die Pause. Anna lächelte mich auf dem Flur dankbar an. „Du hast mir den Arsch gerettet." „Gern." Erwiderte ich lächelnd und nickte kurz in Richtung der Toiletten. „Wir sind an unserem üblichen Platz." Rief Astrid mir zu. „Alles klar." Erwiederte ich und Meike klinkte sich mit einem. „Ich muss auch." Ein und folgte mir, doch ging sie nicht in eine der Kabinen, sondern blieb bei den Waschbecken stehen. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu als ich die Kabine betrat und sie kichert nur. „Kannst du nicht, wenn ich hier stehe?" „Geht schon, aber warum bist du dann hier?" Eine Antwort bekam ich erst als ich die Kabine wieder verließ und mir am Waschbecken die Hände wusch. „Kim möchte mal wieder was mit der Clique machen." Stellte sie ihre Aussage in den Raum und lehnte locker an der Wand. „Na ja, ihr wart ja sehr mit euch beschäftigt. Selbst in den Ferien habe ich mit ihm nur ein paar Mal belanglos geschrieben, aber klar können wir gern machen." Ich lächelte sie über den Spiegel an. Meike grinste verstohlen und räusperte sich leise. „Also...Marius und wir drei." Ich verzog leicht das Gesicht und beschäftigte mich intensiv mit meinen Händen. Meike lachte leise, was mich aufsehen ließ. „Ich weiß Bescheid." Gab sie kopfschüttelnd zu und lächelte mich aufmunternd an. „Alles cool und Marius und du müsst euch nicht verstellen."
>Meike weiß Bescheid und alles ist cool?!<
Mit dem Handtuchpapier in den Händen fuhr ich zu ihr herum, was sie auflachen ließ. „Becca. Nun guck nicht so entsetzt. Wir sind fest zusammen. Seine Freunde werden unsere Freunde. Außerdem ein wenig Alkohol und Kim wird redselig das müsstest du doch wissen." Ich nickte skeptisch und warf das Papier in den Mülleimer, machte aber keine Anstalten zu gehen. „Und das heißt?" Fragte ich unsicher und lehnte mich gegen das Waschbecken hinter mir. Sie zuckte lässig mit den Schultern. „Na ja. Wir haben halt alle schon immer für das selbe Team gespielt, nur keiner hat drüber gesprochen." Ich nickte leicht überfordert zur Tür. „Lass uns mal runter gehen." Meike zog die Tür auf und ließ mir den Vortritt, ihre Hand legte sich sanft auf meine Schulter und sie drückte kurz zu. „Mach dir nun bloß keinen Kopf, ich sag es keinem." Ich lächelte sie dankbar an und atmete unauffällig durch. „Also Freitag?" Riss sie mich aus meinen Gedanken. „Ähm, dass muss ich klären..." „Alles klar, dann quatschen wir die Tage." Ließ sie das Thema fallen als wir bei den Mädels ankamen und hackte sich sofort in das Gespräch ein. Ich hingegen musste das erst mal verdauen und sortieren, merkwürdig war der Gedanke das mich ihr plötzliches Statement zwar überrollt hatte, aber eigentlich gar nicht so sehr störte.
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Chance 2
Romancestudentxteacher Story Teil 2 von Chance Becca erlebt das erste Mal was es heißt eine innige Beziehung mit einem anderen Menschen zu frühren. Freude, Sehensucht, Lust und Liebe, aber auch die Schattenseiten. Frustatrtion, Eifersucht, Zweifel und Sorg...