58. Berlin

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Das Navi verkündete unsere Ankunft und nach ein paar Metern bog sie in die Tiefgarage zum Hotel und wir suchten uns einen Parkplatz. Von dort aus ging es mit dem Aufzug direkt in die Lobby. Kate übernahm die Anmeldung und ich sah mich immer wieder fasziniert um, ohne auf die Erklärungen der Dame von der Rezeption zu achten. Kate stieß mich leicht an und nickte lächelnd zu den Aufzügen. Wir fuhren einige Stockwerke hinauf und ich folgte ihr einen langen Flur entlang bis sie stehen blieb und mir eine Chipkarte in die Hand drückte. Ich öffnete damit die Tür und ließ sie aufschwingen. Kate lächelte mich amüsiert an und ließ mir den Vortritt. Ein kleiner Flur mit Garderobe und Kleiderschrank der sich in einen lichtdurchfluteten rechteckigen Raum öffnete. Sofort links stand das große Doppelbett, was indirekt beleuchtet wurde, dem gegenüber stand ein Schreibtisch, über dem der Fernseher hing. Unter dem großen Fenstern standen zwei weitere Sessel und ein Tischchen die ich sofort ansteuerte, achtlos stellte ich meine Tasche ab und sah aus dem Fenster. „Wow..." Entfuhr es mir bei dem Blick von Oben auf Berlin.

>Genial<

„Du musst dir das Bad anschauen." Rief Kate begeistert und ich löste mich vom Fenster und drehte mich zu ihr um. Erst jetzt sah ich die geöffnet Tür neben dem Bett und ging darauf zu. Kate stand mitten im Raum und lächelte begeistert als sie zur Dusche deutete. Ich machte große Augen und ging näher heran. Eine große Rainshower Dusche die nur durch eine Glasscheibe vom Rest des Raumes getrennt war. „Na dagegen konnte die in Potsdam wirklich nicht mithalten." Zwinkerte ich Kate zu. Drehte mich einmal im Kreis und schürze anerkennend die Lippen. Zwei Waschbecken mit einem großen Spiegel und das WC hinter einer halbhohen Wand verborgen. „Das Bad ist fast so groß wie unser Zimmer in Potsdam." Brachte ich anerkennend hervor. Kate schob mich kichernd aus dem Raum und ich griff nach ihrer Hand und ließ mich mit ihr aufs Bett fallen. Genießerisch Stöhnte ich auf und strahlte Kate an. Sie rollte sich auf die Seite und betrachtete mich lächelnd. „Ohne Zweifel ist das auch besser oder?" Ich stütze mich auf die Unterarme und gab ihr einen Kuss. „Ja, aber eigentlich ist jeder Ort schön, solange du bei mir bist." Kate seufzte leise und lächelte mich strahlend an als sie sich wieder zu mir beugte und wir uns in einem innigen Kuss verloren. Schwer atmend lösten wir uns und Kate kicherte leise als sie sich wieder aufsetzte. „Genug geknutscht. Es gibt viel zu sehen." Ich schwang mich motiviert aus dem Bett und streckte ihr die Hand hin. „Kann los gehen." Kate ließ sich lachend von mir hochziehen und schon verließen wir unser Zimmer und das Hotel.

Das KaDeWe war nicht weit entfernt und dort führte Kate mich auch als erstes hin. Wir bummelten stundenlang durch die Geschäfte, bis mein Magen sich bemerkbar machte und Kate mich zu einem nahe gelegenen Döner Imbiss führte. Hier gönnten wir uns einen Döner auf die Hand und schon ging es weiter zu einer U-Bahnstation. Überfordert sah ich mich um, aber Kate schmunzelte nur und hielt mir ein Ticket hin. „Woher?" Stammelte ich mit vollem Mund. „Du warst an der Rezeption wohl etwas abgelenkt, damit können wir das ganze Wochenende fahren." „Wow...Okay." Angesichts der vielen Menschen drückte ich mich etwas näher an Kate. „Lass mich hier bloß nicht allein, ich finde nie wider nach Hause zurück." Sie lachte auf. „Ach das ist eigentlich ganz einfach..." Sie erklärte mir teile des U-Bahnnetzwerkes, die verschiedenen Farben der Linien und woran ich mich orientieren sollte. Immer noch eingeschüchtert folgte ich Kate in die Bahn und nach ein paar Stationen stiegen wir auch schon wieder aus und als wir die Treppen rauf kamen sah ich mich fasziniert um. „Wir sind am Alexanderplatz?" Wieder lachte Kate und griff nach meiner Hand. „Wo warst du denn mit deinen Gedanken, dafür gibt es die Ansagen in der Bahn." Ich lächelte entschuldigend, warf die Verpackung des Döners in einen Mülleimer und ließ weiter den Blick schweifen. „Grade deutlich war die Ansage nicht." Murmelte ich als ich auch schon mein Handy zückte und die ersten Fotos machte. „Hast du ein schickes Oberteil zum ausgehen dabei?" Fragte Kate als wir uns den Geschäften näherten. „Du willst ausgehen?" Fragte ich verwirrt. Sie lächelte geheimnisvoll. „Hast du oder hast du nicht?" Ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein, an so was hab ich nicht gedacht." Sie griff wieder nach meiner Hand. „Na dann, werden wir dir nun mal was hübsches kaufen." Wieder bummelten wir durch einige Geschäfte und wurden auch recht schnell fündig. Ähnlich zu dem Oberteil was ich beim letzten Kneipenbesuch anhatte, suchte ich mir ein Shirt in dunkel Rot aus, wobei hier die Ärmel und das halbe Dekolletee aus spritze waren.

>Das würde ihr sicher gefallen<

Kate warf mir nur einen kurzen lüsternen Blick zu, als ich es ihr zeigte. „Kaufen!" Ordnete sie an und zog mich sogleich Richtung Kasse. „Ich weiß noch nicht mal was es kostet." Warf ich leise ein. „Mir egal. Darin wirst du absolut heiß aussehen." Flüsterte sie mir zu. Kopfschüttelnd kamen wir an der Kasse an und ich hatte keine Chance es zu bezahlen. Ich hätte mich noch gern weiter umgesehen, aber es war bereits früher Abend und Kate schien einen festen Plan zu haben. So ging es zurück zum Hotel und wir machten uns ausgeh fertig. Mit großen Augen betrachtete ich meine schöne Freundin. Kate hatte schwarze Skinny Jeans an, ein tief ausgeschnittenes Top in dunkel Rot und eine Schwarze durchsichtige Bluse drüber. Damit passte ihr Outfit perfekt zu meinem, denn auch ich trug ebenfalls schwarze Skinny Jeans und das neu gekaufte Oberteil in dunkel Rot. Unsere schwarzen Sneaker aus Potsdam rundeten das Bild ab und schon zogen wir Händchenhaltend los in das mittlerweile dunkle Berlin. Nach einem gemütlichen Essen bei einem kleinen Italiener bestiegen wir erneut die U-Bahn, fuhren einige Stationen und ich hatte überhaupt keine Ahnung wo wir uns befanden, aber Kate setzte Zielsicher ihren Weg fort. Sie wurde langsamer und sah mich lächelnd an, als sie mit dem Kopf auf die Häuserzeile der anderen Straßenseite deutete, von wo uns laute Musik und Stimmengewirr entgegen schallte. Ich betrachtete die Szenerie und blieb an der Regenbogenflagge über der Tür hängen. „Da willst du rein?" Kate nickte erwartungsvoll. „Hab ich heute morgen im Internet gefunden und passenderweise ist heute Ladies Only." Ich zog die Augenbrauen empor und sah von der Bar zu Kate und wieder zurück. „Ich soll dich, in dem Outfit mit jeder menge Lesben teilen?" Murmelte ich halb amüsiert, halb Zähne knirschend. Kate ging einen Schritt auf mich zu und legte ihren Arm um meine Taille. „Und ich werde es genießen wie sie meine wunderhübsche Freundin anschmachten, aber sie nicht haben können." Nun lachte ich auf und sah sie Kopfschüttelnd an. „Du? Die Eifersucht in Person, wirst es genießen? Na das will ich sehen." Spottete ich und setzte zum gehen an. „Aber sicher." Gab sie überzeugt von sich, nahm meine Hand und führte mich zum Eingang.

>Mein erste Besuch in einer Bar<

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