12.2 Besuch bei Kates Eltern

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Wollten sie noch mal einzeln mit uns sprechen oder wie sollte ich das verstehen. Ihr Vater jedoch nickte zu dem kleinen Tisch und betrachtete das Schachspiel. „Kannst du Schach spielen?" Ich wog den Kopf leicht von links nach rechts. „Es ist ewig her, dass mein Opa es mir beigebracht hat und Zuhause habe ich dann gelegentlich an seinem alten Schachcomputer gespielt." „Wollen wir eine Partie beginnen, die Damen brauchen sicher noch etwas?" Ich lächelte zurückhaltend. „Ich kann es versuchen."

>Ich wollte um keinen Preis dumm da stehen<

Wir setzten uns an den Tisch und ich betrachtete die hölzernen Figuren, die hochwertig wirkten. Er erklärte mir kurz die Grundregeln und ich machte den ersten Zug. Erstaunlich schnell erinnerte ich mich an das was mein Opa mir beigebracht hatte. Wir unterhielten uns über Strategien und er nickte immer wieder anerkennend und zwinkerte mir zu als ich ihm seinen ersten Bauern nahm und neben das Spielbrett stellte. Nach einiger Zeit kamen Kate und ihre Mutter dazu und das erstaunen in ihrem Gesicht brachte mich zum grinsen. Gerhardt nickte mir zu. „Überleg dir deinen nächsten Zug gut, dass nächste Mal machen wir weiter."

>Oh, ich durfte also wiederkommen<

Wir ließen es so stehen und setzten uns zu ihnen. Ihr Vater wieder in seinen Sessel und ich mich an die Seite von Kate. Sie legte ihren Arm um mich und lächelte. „Ich wusste gar nicht das du Schachspielen kannst." Ich zuckte mit den Schulter. „Ist auch ewig her." Ihr Vater räusperte sich. „Dafür spielst du sehr strategisch und wohl überlegt." Ich lächelte dankbar. „Wie war denn die Klassenfahrt?" Fragte ihre Mutter interessiert und Kate begann zu erzählen. Das meiste hatte ich schon gehört, aber sie hatte sich ein paar Anekdoten aufgespart über die wir herzlich lachten. „Uli mein Kollege hat allen eingeschärft, dass sie sich nicht betrinken sollen, wenn wir abends in die Hafenkneipe gehen. Und wer ist direkt am zweiten Abend die letzten Stufen unter Deck runtergefallen? Ja genau Uli und dann meint er auch noch es hätte an den nassen Schuhen gelegen." Alle lachten darüber und auch darüber das Kate sich so über das ungesunde Essen aufregte. Ihr Vater sah sie tadelnd an. „Als wenn du als Teenager anders gewesen wärst." Kate schnaubte und betonte wie sehr sie sich gefreut hat das ich sie so herzlich empfangen habe und gleich etwas mit Gemüse und Obst zubereitet habe. Ihr Mutter schenkte mir ein liebevolles lächeln.„Kochen kannst du also auch?" „Na ja ein bisschen, aber ich mach es gern und hoffe das ich jetzt in der Schule noch mehr lerne." „Stimmt. Katharina erwähnte das du im Bereich Ernährung und Hauswirtschaft bist." Ich nickte zustimmen. „Ja, darum ist das mit Kate." Ich hustete verlegen. „Mit Katharina und mir auch nicht so ein Problem, wir sehen uns ab und zu mal in der Pause, aber sonst haben wir nichts miteinander zu tun." „Ja das ist ein wirklicher Vorteil, auch wenn es immer schwierig sein wird, kann euch zumindest niemand vorwerfen das du Vorteile daraus gezogen hättest." Sagte Doris nachdenklich. Ich nickte zaghaft.

>Hoffentlich! Wir hatten genug Baustellen<

Kates Mutter lächelte in die Runde. „Wie sieht es aus, habt ihr noch Platz für Kaffee und Kuchen?" Gerhard nickte und ich atmete leise aus und lächelte höflich nickend. Sie verschwand in die Küche und Kate lächelte mich an. „Ich werde immer gemästet wenn ich hier bin." Ich grinste und zwinkerte ihr zu. „Davon sieht man aber nichts." Ihr Vater lachte leise. „Das ist wohl bei uns allen der Fall." Er erhob sich und ging in die Küche. Kate gab mir einen schnell Kuss und streckte mir die Hand hin als sie aufgestanden war.„Na dann komm." Ich folgte ihr und blieb im Durchgang stehen. „Ich geh noch schnell zur Toilette." Sie nickte und deutete auf die Tür. Staunend sah ich mich um, dass Badezimmer hatte wohl die Größe meiner Küche und wirkte sehr edel da alles in schwarz/ weiß gehalten war.

Als ich wieder in die Küche kam und neben Kate platz nahm, hatte ich bereits ein großes Stück Käsekuchen vor mir stehen. Auch dieser schmeckte sehr gut und ich bat Doris gleich um das Rezept. Was sie mit einem breiten lächeln quittierte. Wir unterhielten uns locker über das Aktuelle Tagesgeschehen und nach einer weiteren Tasse Kaffee verabschiedeten wir uns von ihnen. Es freut mich von Herzen das Doris mich zum Abschied in die Arme schloss und beide betonten das sie uns gern öfter sehen würden.

Als wir wieder in Kates Auto saßen betrachtete sie mich kurz und fuhr dann los. „Du strahlst ja so." Ich nickte eifrig. „Deine Eltern sind toll und ich würde sie wirklich gern öfter besuchen." Kate lächelte. „Ja sie sind auch ganz angetan von dir." Ich sah sie kurz überrascht an. „Haben sie was gesagt?" Kate lächelte verschmizt. „Als du auf der Toilette warst. Meinte meinte Ma das ich dich festhalten soll, du seist was besonderes und auch mein Vater der erst skeptisch war, wegen deinem Alter, findet das man das gar nicht merkt und er meinte das ich mir da eine gebildete junge Dame ausgesucht habe." Ich legte meine Hand auf ihr Bein und streichelte leicht darüber. „Das freut mich sehr!"

>Erleichterung machte sich breit<

Kate zuckte mit den Schulter und lächelte. „Nichts was ich nicht schon vorher wusste." Ich schüttelte amüsiert den Kopf. „Aber für mich ist es sehr wichtig, dass sie mich mögen und unsere Beziehung akzeptieren." Sie legte ihre Hand auf meine und streichelte mit dem Daumen leicht über meine Hand. „Ja das tun sie, besser hätte es nicht laufen können." Ich grinste und sah sie an. „Wo wir grade beim Thema Beziehungen sind." Kate stöhnte lachend auf. „Oh nein. Ich wusste es. Nun willst du wissen wie viele Frauen ich genau vor dir hatte?" Ich nickte eifrig. „Exakt."

Kate schwieg einen Moment und ich kicherte leise. „Aha, dafür das es nicht so viele waren überlegst du recht lang." Sie schüttelte kurz den Kopf „Nein es waren drei Beziehungen." „Das klingt als seien da noch mehr gewesen, so für eine Nacht?" Forschte ich nach. „Nein, nur eine. Von ihr hab ich meinen ersten Kuss bekommen." „Betrunken mit einer Frau geknutscht?" Fragte ich amüsiert. Kate zuckte mit den Schultern und lächelte. „Ja so könnte man es sagen und das hat gleich alles auf den Kopf gestellt." Ich nickte. „Das war die von der du mit erzählt hast. Als du festgestellt hast das du Frauen bevorzugen könntest?" „Genau." Sie lächelte in sich hinein. „Ich glaube dass sie bis heute nicht weiß wie viel das für mich verändert hat." Ich lächelte ebenfalls. „Kannst du dir vorstellen wie du mein Leben auf den Kopf gestellt hast?" Kate wog leicht den Kopf hin und her. „Irgendwie schon, weil ich ja ein Teil davon war und es miterlebt habe. Ich grinste und drückte kurz ihre Hand. „Ohne sie wären wir wohl heute nicht zusammen." Kate schüttelte leicht den Kopf. „Na ja sie hat den Stein ins Rollen gebracht, das ich interesse an Frauen entwickelt habe, aber bis zu meiner ersten Beziehung mit einer Frau hat es schon länger gedauert. Ich war sehr unsicher, hab viel überlegt und gezweifelt. Mit dir war das alles so anders. Liebe auf den ersten Blick, wenn es das gibt." Wir schwiegen einen Moment bis ich mich leise räusperte. „Also meinst du mein Geschlecht war zweitrangig, es hätte in jedem Fall gefunkt?" Kate parkte vor ihrem Haus und sah mich lächelnd an. „Egal auch nicht, da ich mir zu dem Zeitpunkt schon keine Beziehung mehr mit einem Mann vorstellen konnte, aber mir war das ganze drum herum unwichtig, nicht so dieses wer bist du, was machst du, könnte das was werden. Nein, du warst und bist die Eine die ich wollte." Ich beugte mich zu ihr und wir küssten uns zärtlich. „Du bist auch die Eine für mich" Flüsterte ich ihr zu und strahlte über das ganze Gesicht. „Mit jedem wenn und aber." Fügte Kate ebenso leise hinzu.

>Mit jeden Wenn und Aber<

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