70. Drei Tage mit Marius

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Erschreckt fuhr ich im Bett hoch und setzte mich augenblicklich auf. „Oh Entschuldigung!" Kam es gedämpfte, aber äußerst fröhlich von Marius. Ich blinzelte mehrfach, fuhr mir übers Gesicht und sah zu ihm rüber. Er saß auf seiner Luftmatratze mit dem Notebook auf dem Schoss und grinste breit. „Was ist passiert?" Nuschelte ich immer noch verschlafen. „Ich hab mir grade den Pott geholt, 185€!" Jubelte er nun ein wenig leiser. Mit einem Stöhnen ließ ich mich wieder auf den Rücken fallen. „Glückwunsch!" „Danke!" Flötete er amüsiert und klappte das Notebook kurz darauf zu. „Es ist eh Zeit zum aufstehen. Da du keine genaue Uhrzeit hast, sollten wir um acht da sein." „Ja ich weiß, aber mein Wecker hat noch nicht mal geklingelt." Grummelte ich vor mich hin und streckte mich leicht. „Wird er aber in genau fünf Minuten." Gab er belustigt zurück. Mit einem seufzen setzte ich mich wieder auf, schwang die Beine aus dem Bett und betrachtete ihn Kopfschüttelnd. „Wie lang bist du schon auf, du bist ja schon angezogen?" Marius zuckte belustigt mit den Schultern. „So zwei Stunden. Hab schon mit Birte einen Kaffee getrunken." „Wow!" Seufzte ich leise. „Na ja du hast ja auch kaum die Luftmatratze berührt und geschnarcht wie ein Braunbär." Gab ich spöttisch von mir als ich nach meinem Handy griff und den Wecker ausstellte. Empört sah er zu mir auf. „Gar nicht wahr." Kichernd legte ich mein Handy zur Seite, stand langsam auf und suchte mir Kleidung raus. „Oh doch. Es war ganz schön mühsam dabei einzuschlafen." „Du übertreibst. Dean beschwert sich nie." „Dean liebt dich, da nimmt man so was in kauf." Gab ich lachend von mir als ich mich auf den Weg ins Bad machte. „Du liebst mich also nicht?" Rief er mir theatralisch hinterher. „Platonisch, aber nicht genug um das auf dauer zu ertragen." Antwortete ich lachend und schloss die Badezimmertür hinter mir.

>Der zockt wirklich zu jeder Tages und Nachtzeit<

Als ich frisch und munter wieder aus dem Bad kam, hörte ich die Stimmen von Frank und Marius aus dem Wohnbereich. Allein im Gästezimmer schnappte ich mir mein Handy und schrieb eine Nachricht an Kate.

Guten Morgen mein Schatz,
Hoffe du hast gut geschlafen?
Marius schnarcht fürchterlich!
Wir machen uns gleich auf den Weg zum Haus und dann hoffe ich das es los geht! :-)
Ich denk an Dich! XOXO

Ein wenig aufgeregt, packte ich meine kleinen Umhängetasche und ging in den Wohnbereich. „Guten Morgen, habt einen schönen Tag!" Rief Frank, der schon an der Garagentür stand, mir grade noch zu und verschwand. „Tschüss!" Sagte ich leiser und grinste schief als ich zu Marius in die Küchenzeile kam. Er blickte von der Zeitung auf und zuckte amüsiert mit den Augenbrauen. „Na kann es los gehen?" Ich nahm mir ein Glas Saft und stellte mich zu ihm. „So neugierig?" „Ein bisschen." Gab er lächelnd zu und trank seinen Kaffee aus. Ich nahm mir einen Apfel aus dem Obstkorb, trank ein paar schnelle Schlucke und stellte das Glas weg. „Wenn du fährst kann ich zumindest meinen Apfel essen." „Na sicher." Verkündete er freudig, faltete die Zeitung zusammen und ich stellte seine Tasse ebenfalls in den Geschirrspüler. Hibbelig saß ich auf dem Beifahrersitz, nagte an meinem Apfel und dirigierte Marius zum Haus. „Da vorn links in die Einfahrt, fahr am besten bis vor die Garage, die müssen ja auch irgendwo parken." Er nickte nur und lachte auf als er vor das Garage parkte. „Ihr habt eine mobile Toilette?" „Frag nicht." Winkte ich lächelnd ab und stieg aus. „Es ist noch keiner da, sollen wir eine schnelle Runde ums Haus gehen?" Marius war stehen geblieben und betrachtete das Gebäude mit einer gewissen Ehrfurcht. „Kommst du?" Fragte ich, blieb stehen und sah zu ihm zurück. Er kam mit ein paar schnellen Schritten zu mir und schüttelte leicht den Kopf. „Du bist schon daran gewöhnt, aber für mich ist es grade das erste Mal real, dass du nun hier wohnen wirst." „Nee, nicht wirklich. Das wird es glaub ich erst, wenn die Möbel hier sind. Jetzt ist es irgendwie noch unwirklich. Ich dachte es würde sich beim Treffen mit meiner Mutter und dem Notar ändern, aber irgendwie kann ich es immer noch nicht ganz glauben." Gab ich Schulterzuckend zu und ging voran um die nächste Ecke. Ich deutete kurz auf die Fenster, erklärte welche Räume sich dahinter Verbergeben würden und ging weiter in den Garten und bis zur Rückwand der Garage. Marius sah sich interessiert um und schmunzelte, als ich auf die freie Fläche hinter der Garage deutete. „Hier möchte Kate den Whirlpool hinstellen." „Mhh. Nettes privates Plätzchen." Grinste er vor sich hin. „Da haben wir ja was zu tun." „Was meinst du?" Fragte ich etwas irritiert und ging bereits zurück. „Na, wenn ich schon mal da bin, der Rasen müsste gemäht werden und so ein paar Pflastersteine werden wir sicher auftreiben können und dann könnten wir den Untergrund schon mal vorbereiten." Meinte er als er locker hinter mir her lief. Erstaunt drehte ich mich zu ihm um. „Wirklich?" Er zuckte nur mit den Schultern. „Wir müssen den Leuten ja nicht beim Arbeiten zu gucken." „Stimmt, aber erst Mal muss hier jemand kommen." Gab ich zu bedenken und sah von der Einfahrt auf die Straße." Er knuffte mich leicht in die Seite und nickte zur Tür. „Die kommen schon. Lass uns rein gehen." Ich lächelte unsicher, zog den Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf. Etwas unsicher ließ ich ihm den Vortritt.

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