54.1 Marius klärt

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Ich schlurfte zur Tür, drückte den Summer und öffnete meine Wohnungstür. Achtlos ging ich zurück an meinen Schreibtisch und ließ mich in den Stuhl fallen. Wenige Minuten später hörte ich wie sich die Tür schloss und schon stand Marius im Durchgang und beäugte mich skeptisch. „Na wie ist die Lage?" Ich zuckte mit den Schultern. „Guck es dir an." Er kam zu mir stütze sich auf dem Schreibtisch ab und überflog die Seiten der Schulen die ich aufrief.„Okay. Ja es ist wie du sagt." Gab er nachdenklich von sich, ging zur Couch und ließ sich darauf fallen.„Ganz genau. Scheiße!" Fluchte ich verzagt, lehnte mich wieder in meinem Stuhl zurück und ließ die Hände in den Schoss fallen. „Ich hab grade schon nach Kindertagesstätten in der Nähe geschaut, vielleicht hab ich da eine Chance auf ein Praktikum." Marius hörte mir interessiert zu und nickte leicht. „Das klingt doch schon mal nach einer Möglichkeit." Ich verzog leicht das Gesicht. „Ja, aber die Arbeitszeiten sind nicht so toll." Ich ratterte die Zeiten runter und er zog die Augenbrauen hoch und stieß hart die Luft aus. „Vielleicht nicht in einer Kita?" Stelle er in frage. Ich schnaubte abfällig. „Selbst in einem Supermark an der Kasse wären die Arbeitszeiten nicht besser und zweitens muss es ein Praktikum sein was sich auf die Ausbildung als Erzieherin bezieht." Er grübelte etwas herum und sah dann lächelnd zu mir rüber. „Was ist mit Schulen?" „Was soll ich an einer Schule machen? Stellte ich skeptisch die Gegenfrage. Marius setzte sich auf.„Ganztagsschulen, die haben eine Nachmittagsbetreuung, vielleicht kannst du da rein kommen, dann hättest du am Vormittag und Abends immer noch Zeit selbst zu lernen." Ich nickte leicht.

>Die Idee war nicht schlecht, dass musste ich zugeben<

Er stand auf, kam zu mir rüber und drehte mich wieder Richtung Bildschirm. „Na los. Lass uns mal suchen!" Ergeben rutschte ich näher an den Tisch, und tippte Ganztagsschulen in die Suchleiste. Es wurden einige angezeigt, aber in meiner Umgebung waren es nach näherer Recherche nur noch zwei. Ich fügte auch ihre Adressen in das Textdokument und nickte schwach. „Okay. Noch zwei mehr die ich am Montag anrufen kann." „Na immerhin." Meinte Marius lächelnd und fügte hinzu. „Ich geh mir mal einen Kaffee machen." „Mach das..." Nuschelte ich als er bereits auf dem Weg war. „Was ist heute Abend mit Sport. Fällt aus oder?" Fragte er etwas lauter aus der Küche und versuchte die rumorende Padmaschine zu übertönen. „Nicht ganz. Ich will Kate mit den Kids nicht hängen lassen, also mach ich die Stunde mit ihr. Wir hatten besprochen das ich von da aus auch ihr Auto mitnehmen kann und Ralf sie heim bringt." Rief ich zurück. Ich bekam keine Antwort und plötzlich stürmte Marius in den Raum. „Das ist es!" Rief er aufgeregt und lachte auf. „Wir Idioten, es ist so einfach." Jubelte er und ich verstand nur Bahnhof und sah ihn fragend an. „Was...Was meinst du?" Er schüttelte grinsend den Kopf. „Becca....die Kinder!!!" „Was ist damit?" Marius seufzte lächelnd. „Du stehst echt auf der Leitung." „Erklär es mir bitte!" Forderte ich ihn auf und ließ mich wieder tiefer in den Stuhl gleiten.

>Aha, beim Kaffeekochen hatte er also die Lösung gefunden<

Marius sonnte sich in seinem Triumph, ging zurück in die Küche, kam wenig später mit seinem Kaffeetasse wieder und setzte sich auf die Couch. „Immer noch nicht?" Fragte er amüsiert. „Keinen Bock auf Spielchen, also sag es mir bitte einfach." Bat ich ihn und drehte mich mit dem Stuhl wieder mehr zu ihm. Marius grinste mich breit an. „Wie lange hilfst du Ralf und Kate schon bei der Kindergruppe?" „Knapp zwei Jahre, müssten es sein. Aber was hat das damit zu tun?" Antwortete ich schulterzuckend. Marius malte Kreise mit der Hand in die Luft. „Denk mal drüber nach..." Ich verzog das Gesicht und plötzlich fiel der Groschen. „Scheiße. Du meinst ich kann das als Praktikum angeben?" Marius grinsen wurde noch breiter. „Alter Becca, du bist mit Ralf und Nicole befreundet, Kate ist deine Freundin. Hallo, als wenn die Drei dir nicht eben einen wisch ausstellen würden. Es ist ja nicht gelogen, du hilfst da ja mit. Das ganze ein bisschen pädagogisch nett ausgeschmückt und Tadaaa!" Erklärte er feierlich seinen Plan. Ich fuhr mir durchs Haar, atmete tief durch und lächelte schief. „Das könnte tatsächlich klappen!"

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