77. Umzug

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Bereits um fünf Uhr morgens klingelte ihr Wecker und es brach direkt Hektik aus. Kate verließ überstürzt das Bett und fluchte das der Wecker schon eher hätte klingeln sollen. Ich nahm es gelassen, um uns genauere Gedanken zu machen, wie viel Zeit wir am Morgen bräuchten, dazu waren wir Gestern einfach nicht mehr in der Lage. Sie sprang unter die Dusche und ich zog in der Zeit das Bett ab, stopfte alles in Säcke und beschriftete sie. Kate eilte aus dem Bad warf ihr Handtuch in einen anderen Sack und beschwerte sich das keine Zeit mehr sei die Säcke zu beschriften.

>Ruhig bleiben<

Wortlos ging ich mit meinen Sachen ins Bad, duschte schnell, was eher einnass werden, direkt einseifen und abspülen war, bevor ich wieder heraus stieg, mich abtrocknete und anzog. Kate kam ins Bad und stand ungeduldig mit einer kleinen Plastiktüte neben mir, als ich mir grade die Zähne putzte.

>Wollte sie mich mit Absicht auf die Palme bringen<

Ich spülte mir den Mund aus, trocknete stumm die Zahnbürste und alles andere was ich benutzt hatte ab und legte es in die Tüte. „Das und die Bettwäsche muss ins Auto." „Ja ist gut, ich mach das sofort." Sagte ich betont ruhig, da ich mich zusammenreißen musste.

>Streit wäre nun keine Lösung<

Scheinbar von meiner Gelassenheit provoziert erklärte sie mir ausführlich wie einem kleinen Kind, das sie die Sachen direkt wieder haben wollte, da wir unsere Hygieneartikel in dem durcheinander so schnell nicht finden würden.

>Nun reichte es wirklich<

Ich packte sie an den Oberarmen und sah ihr fest in die Augen. „Atmen Schatz, ruhig atmen." Sie schnaubte kurz und atmete dann doch tief ein und aus. „Geht doch." Meinte ich beruhigend und lächelte sie an. „Aber..." Fing sie gleich wieder hastig an. „Schatz... Das klappt schon alles, aber dafür musst du hier nicht rum rennen wie ein aufgescheuchtes Huhn und mich auch noch wahnsinnig machen." Sie seufzte, schlug bedrückt die Augen nieder und ließ es zu das ich sie einen Moment in meinen Arm zog. „So ich pack nun das Auto und du kümmerst dich um den Rest. Okay?" Sagte ich gelassen und nahm ihr die Tüte aus der Hand. Sie nickte mit einem kleinen Lächeln und flüsterte mir ein „Danke." Hinterher, was ich einfach mal so stehen ließ. Pünktlich um sieben Uhr, als ich den letzten Sack in den Kofferraum gestopft hatte, fuhr ein LKW und ein kleiner Transporter vor. Mit einem. „Guten Morgen." Stiegen die ersten Beiden Herren aus und begrüßte mich, ihnen folgten noch drei weitere die aus dem Transporter kamen. Schnell war alles geklärt und sie machten sich an die Arbeit. Drei Männer bauten die Küche ab und zwei waren oben im Schlafzimmer mit dem Abbau beschäftigt. Ich hielt Kate immer wieder davon ab sich einzumischen, da die Herren schon wussten was sie taten. Letztlich ließ sie sich von mir erweichen, fuhr zum Bäcker und besorgte uns Frühstück und Kaffee für alle. Die Männer arbeiteten schnell und schon nach zwei Stunden war die Küche in Einzelteilen zerlegt und unser Schlafzimmer stand bereits auf dem LKW. Ohne Komplikationen war nach weiteren zwei ein halb Stunden das Haus leer und die Männer Abfahrt bereit. Wir würden sie am Haus treffen, sie würden ausräumen und am nächsten Tag zum aufbauen wieder kommen. Dies versetzte Kate sogleich wieder in Stress. „Ich bedankte mich und verabschiedete sie vorerst und drängte dann Kate zurück ins Haus. Laut fiel die Haustür hinter mir ins Schloss. „Mein Gott Schatz, was ist denn los? Das war doch alles so abgesprochen. Wir fahren hinterher, gucken das alles in die richtigen Räume kommt, schlafen heute Nacht bei Birte und Frank und morgen geht es weiter. Wo ist dein Problem?" Fragte ich scharf und fuhr mir aufgebracht durch die Haare. Kate sackte etwas zusammen, ließ den Kopf hängen und schluchzte auf.

>Alles klar, da bekam sie doch grade kalte Füße<

Ich zog sie in meinen Arm und streichelte beruhigend ihren Rücken, während sie an meiner Schulter leise weinte und sich in meinem Shirt fest krallte. „Hey, alles wird gut..." Säuselte ich ihr leise ins Ohr. „Ich versteh das du Angst hast und das es alles grade ein bisschen viel für dich ist." Sie nickte stumm, schniefte und brach erneut in Tränen aus. Ich schluckte schwer und stellte die Frage vor der ich mich am meisten Fürchtete. „Schatz..?" Es dauerte einen Moment, bis ein verhaltenes. „Ja." Kam. „Willst du das wirklich? Denn wenn nicht, pfeife ich das Unternehmen zurück und du hast sofort dein Haus und deine Möbel wieder." Ich atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen. „Und wir führen dann halt erst Mal eine Fernbeziehung."

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