41.2 Haus besichtigung

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Kate wirkte etwas irritiert sagte aber nichts weiter, erst als ich abbog und ihrem Auto nicht mehr folgte, fragte sie was ich vor hätte. Ich lächelte leicht. „Ich möchte nur etwas gucken." Kate nickte und schwieg, mein Blick glitt immer wieder skeptisch zu ihr, bis sie lächelte. „Du willst wissen ob dein Elternhaus verkauft ist." „Ähm...Ja. Ist dir das nicht recht?" Fragte ich nun doch unsicher. Kate schüttelte den Kopf und legte beruhigend ihr Hand auf mein Bein. „Hab ich mir schon gedacht."

Ich bog in die Straße ein, kein Mensch war zu sehen und schon von weitem sah ich das Schild neben der Einfahrt, auf dem groß "Zu Verkaufen" prankte. Ich fuhr im schritt Tempo vorbei und immer wieder huschte mein Blick zum Haus. „Hier wohnt niemand, also fahr doch in die Einfahrt." Meinte Kate plötzlich. Ich bremste ab und sah sie fragend an. „Zeig es mir." Forderte sie mich auf. „Okay." Ich fuhr etwas zurück und parkte in der Einfahrt.

>Ein merkwürdiges Gefühl beschlich mich<

Kate griff direkt nach meiner Hand als wir auf die Haustür zugingen und die Stufen hoch schritten. Ich schob sie zu dem schmalen Flur Fenster links von uns, von dem aus sie die Treppe hoch sehen konnte. „Oben waren die Schlafzimmer." Erklärte ich und versuchte selbst durch das Fenster etwas rechts von mir zu sehen. Kate kam zu mir und ich hielt sie an den Hüften so das sie sich weiter rüber lehnen konnte. „Das war die Küche und der Raum dahin das Wohnzimmer." „Schöne Aufteilung." Meinte sie und lehnte sich wieder zurück. Ich nahm ihre Hand und zog sie die Stufen runter links um das Haus herum. Ich zeigte auf zwei Fenster links von uns. „Küche und das große rechts war Wohnzimmer." Ich deutete auf die erste Etage. „Die beiden Fenster links waren das Schlafzimmer meiner Eltern, das kleine die Abstellkammer oder Wäscheraum und die beiden rechts." Sie nickte als ich darauf zeigte. „Das war mein Zimmer." Wir gingen weiter, ich legte im vorbei gehen meine Hand auf den alten knochigen Kirschbaum und warf dem verwitterten Sandkasten einen Blick zu. Kate drückte kurz meine Hand und ich lächelte leicht. „Die Schaukel ist weg. Beim letzten mal hing sie noch." Bemerkte ich beiläufig als wir auf der großen Rasenfläche hinter dem Haus angekommen waren. Wieder beschrieb ich ihr die Fenster und deutete auf die Trassentür dazwischen, die leider aus Milchglas war, so das man nicht rein sehen konnte. Ich deutete dann nach oben. „Die beiden Fenster gehörten noch zu meinem Zimmer, das andere zum Bad daneben." Nachdenklich sah ich hoch und die Räume tauchten vor meinem inneren Auge auf. Kate legte den Arm um mich und zog mich etwas näher. „Eigentlich ein schöner heller Raum für ein Kinderzimmer." Sie räusperte sich leicht. „Im allgemeinen ein schön geschnittenes Haus." Ich nickte und lächelte schief. „Hoffentlich führt die nächste Familie hier ein besseres Leben." Wir gingen noch ein paar Schritte, bis hinter die an das Haus grenzende Garage. Das Gartentor war abgeschlossen, so konnte wir nicht ganz herum gehen und gingen langsam zurück. Jeder hing seinen Gedanken nach, bis Kate die Stille durchbrach. „Würdest du es wollen?" Fragte sie plötzlich. Innerlich wusste ich was sie meinte, aber musste trotzdem fragen. „Was wollen?" Kate legte den Kopf etwas schief und sah mich forschen an. „Könntest du dir vorstellen noch mal hier zu leben?" Ich schluckte schwer lehnte mich etwas an den Stamm des Kirschbaumes und betrachtete das Haus. „Mit dir zusammen?" Kate sah mich an und nickte leicht. Ich stieß hart die Luft aus. „Der Ort ist schön, aber ein Lesbisches Paar in der Nachbarschaft, da wären wir lange das Gesprächsthema Nummer Eins. Ansonsten, gibt es hier alles. Der Supermarkt um die Ecke, einen Bäcker, eine Apotheke, einen Frisör. Nicht zuletzt Birte, Frank und Lotta in der Nähe." Ich machte einen kleine Pause. „Schulen ringsherum was Arbeit für dich bedeuten würde."

>Die Lage könnte kaum besser sein<

Kate schüttelte leicht den Kopf. „So mein ich das nicht." Ich nickte schwach. „Das versuche ich mir grade vorzustellen, aber ich kann es dir ehrlich gesagt nicht sagen." Sie drückte sich näher an mich und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. „Du musst es dir auch nicht vorstellen, wenn es zu belastend ist." Ich nahm ihre Hand und wir gingen langsam weiter. „Ehrlich gesagt, weiß ich nicht was ich fühlen soll. Die Räume sind zwar leer, aber schon als ich beim letzten Mal hier war, habe ich immer sofort die Möbel und verschiedene Situation vor Augen gehabt." Wir blieben vor dem Auto stehen und warfen einen letzten Blick darauf.

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