18.1 Brunch Gespräch

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Das warme Wasser tat gut und ich entspannte mich immer mehr, jedoch kamen auch immer mehr Erinnerungen zurück, die weniger angenehm waren.

>Alkohol enthemmt<

Stellte ich betrübt fest, ich hatte ihr in meiner Panik viel zu viel offenbart was sie so genau nie hätte erfahren müssen. In einer Leggins und einen Hoodie von Kate ging ich schließlich nach unten. Sie stand mit dem Rücken zu mir am Herd und ich Umschlag ihre Taille und kuschelte mich an sie. Legte meinen Kopf an ihren Rücken und atmete tief durch. „Na fühlst du dich besser?" Fragte sie leise und streichelte mir kurz über die Hand. Ich seufzte kurz und nickte. „Schatz..." Ich atmete tief durch, so das Kate sich in meiner Umarmung umdrehte, den Herd ausschaltete und ihre Hände in meinen Nacken legte und mir tief in die Augen sah. „Was ist los?" Fragte sie leise. Ich schlug die Augen nieder und schluckte schwer. „Es kommen immer mehr Erinnerungen zurück und na ja. Du hast geweint letzte Nacht." Stellte ich leise fest. Kate seufzte leise. „Wie schon gesagt, ich hab meine Tage und da werd ich auch schnell Emotional." Tat sie es Schulterzuckend ab. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Ich kann mir vorstellen das das für dich nicht einfach ist, auch wenn ich immer noch nicht genau weiß was ich alles offenbart habe." Sie fuhr mir leicht durchs Haare und legte ihren Kopf vorsichtig an meinen. „Wir essen erst mal was und dann reden wir darüber?" Vorsichtig nickte ich. Die Situation mit ihr zusammen zu bearbeiten war wohl das einzig richtige. Wir lösten uns von einander und ich nahm Teller für das Rührei aus dem Schrank und stellte sie neben den Herd. Sie nickte zu dem Topf. „Schüsseln auch. Ich hab Brühe gemacht. Für ein richtiges Kater Frühstück." Sie kicherte leicht. „Oder eher Brunch, um die Zeit." Ich grinste schief und stellte diese ebenfalls bereit, bevor ich zum Esstisch ging und ihn deckte. Kate kam mit den Tellern dazu, holte die Schüsseln und etwas Toast. Als wir aßen warf sie mir einen verstohlenen Blick zu und räusperte sich kurz. „Dein Handy hat vorhin geklingelt und es waren auch schon einige Nachrichten von Marius darauf, also bin ich grade dran gegangen als er wieder angerufen hat." Sie verzog etwas das Gesicht, aber ich zuckte nur mit den Schultern.

>Das störte mich nun wirklich nicht<

„Okay. Ich hab keine Geheimnisse vor dir." Sagte ich schlicht und sah sie an. „Was wollte er denn?" Sie wirkte erleichtert und lächelte. „Na in erster Linie fragen wie es dir geht, dann haben wir noch mal über gestern Abend gesprochen, dass es von mir nicht okay war ihn so anzufahren, aber ist schon alles wieder gut. Du sollst ihn gleich mal zurück rufen." Ich dippte das Toast in die Brühe und kaute nachdenklich bis ich meinen Mund leerte. „Na ja schuld bin ja alleine ich. Keiner hat mich zum trinken gezwungen und ich hab ihn angefleht mich zu dir zu bringen. Das es besser gewesen wäre mit ihm zu mir zu fahren und das alleine auszubaden, ist mir nicht in den Sinn gekommen." Sie schenkte mir ein warmes lächeln als sie sich den letzten bissen Rührei in den Mund schob. „Ich war überfahren von der Situation und hab mir Sorgen gemacht, aber nichts anderes hätte ich gewollt. Ich hab dir immer schon gesagt, dass du mit mir sprechen sollst, wenn dich etwas belastet und auch das du immer zu mir kommen kannst. Nichts anderes hast du getan und das war richtig so." Sagte sie mit Nachdruck und legte ihr Besteck weg. Mein Blick ruhte auf meinem Teller als ich die Reste zusammen kratzte und mir in den Mund schob.

>Wirklich zustimmen konnte ich ihr nicht<

Vorsichtig legte auch ich mein Besteck zur Seite und sah sie unsicher an. Kate lächelte schief und erhob sich. „Komm wir räumen eben ab und dann machen wir es uns auf der Couch bequem." Ich erhob mich ebenfalls und folgte ihr mit dem restlichen Geschirr in die Küche. „Möchtest du einen Tee für deinen Magen?" Fragte sie über ihre Schulter als sie grade den Geschirrspüler einräumte. Ich fuhr mir über den Bauch und stöhnte leise. „Ich hab mit der Brühe erst mal genug und meinem Bauch geht es wieder ganz gut." Sie lächelte mir zu und nickte zum Wohnzimmer. Wir kuschelten uns zusammen auf die Couch und Kate breitete eine Decke über uns aus und legte dann den Arm um mich. Ich griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Auch wenn du es nicht mehr hören willst, es tut mir von Herzen leid. Ich konnte einfach nicht steuern was ich gesagt und getan habe und das war zu viel." Sie fuhr mir beruhigend mit dem Daumen über die Hand und schüttelte leicht den Kopf. „Wie soll ich das sagen." Überlegte sie laut und atmete tief durch. „Wenn du mir etwas über deine Vergangenheit erzählst ist es immer etwas anderes, als dich so zu erleben. Diese Hilflosigkeit und dann das beklemmende Gefühl, was du als Kind ertragen musstest und das völlig allein. Ich hab zu spät gemerkt in welchem Film du grade steckst, als du so eskaliert bist, wobei ich dich eigentlich nur ins Bett bringen wollte." Sie schüttelte wieder leicht den Kopf. „Erst als du dir vor angst in die Hose gemacht hast und dich übergeben musstest, ist es mir richtig klar geworden. Du hast im Flur schon gedacht ich würde dir etwas tun wollen, weil ich so barsch reagiert habe." Ich nickte schwach und kaute auf meiner Lippe. „Es waren bei ihm die geringsten Nichtigkeiten und ich kannte so einen Ton bisher nie von dir. Da ist der Schalter umgekippt und ich war wieder klein und wehrlos und hab das schlimmste erwartet." Kate schüttelte betreten den Kopf. „Und ich führe dich auch noch direkt ins Schlafzimmer. Ich griff fester ihre Hand und sah sie an. „Du wolltest nur das beste für mich, aber das ist in der Situation einfach nicht angekommen. Ich glaube auch das es im Wohnzimmer ähnlich gewesen wäre, weil..." Ich atmete erneut tief durch und Kate ermutigte mich durch sanfter drücken meines Armes zum weiter reden. „Wenn wir alleine im Haus waren war es egal, wo er mich verprügelt hat. Kate..." Sie sah mich vorsichtig an und nickte um mich zum weiter sprechen zu animieren. „Er hat genommen was da war. Einen Kleiderbügel, einen Schirm, mir sind Schuhe hinterher geflogen wenn ich flüchten konnte. Er hat mir eine Pfanne an den Kopf gehauen, so das ich bewusstlos wurde oder hat mir ein Kissen aufs Gesicht gedrückt um mir die Luft zunehmen. Mir schmerzen zu zufügen war sein Vorspiel das hat ihn angemacht und dann ging es erst richtig los." Sprudelte es nur so aus mir heraus. „Wenn nicht durch Prügel, dann durch seine Akupunktur spiele an meinen Brüsten und in meinem Genitalbereich. Ich zuckte hilflos mit dem Schultern. „Es war die Hölle, bei seinem Oralen Vorspiel hat er mich auch gelegentlich blutig gebissen, darum hatte ich solche bedanken, als du es das erste Mal wolltest." Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und ich atmete tief durch. „Ich vertraue dir, mehr als sonst jemanden, darum kann ich es mit dir zulassen und genießen. Das hätte ich nie für möglich gehalten." Flüsterte ich. Eine Träne rollte über Kates Wange und sie lächelte mich einfach nur an. Ich wischte sie ihr vorsichtig weg und sah sie betrübt an. „Nun weinst du wieder wegen mir." Unmerklich schüttelte sie den Kopf und beugte sich näher zu mir, kurz vor meinen Lippen wisperte sie. „Ich bin überwältigt das du mir so vertraust, dass kann ich nicht in Worte fassen." Sie legte ihr Lippen federleicht auf meine und wartete auf meine Erwiderung, sie überließ mir die Führung und wir küssten uns zärtlich und voller Hingabe. Nach gefühlten Ewigkeiten in denen ich nur ihre Geborgenheit und Liebe spürte beendete ich den Kuss und entfernte mich etwas von ihr. „Worte sind zu schwach um auszudrücken was ich für dich empfinde. Da reicht ein ich liebe dich nicht." Sie lächelte leicht wischte sich wieder flüchtig über die Augen und sah mir dann wieder tief in die Augen. „In solchen Momenten, wenn du dich mir öffnest, spüre ich es und bitte hab nie bedenken dich mir zu öffnen."

>Bedenken und Ängste sind mein ständiger Begleiter<

Ich nickte leicht und legte meinen Kopf wieder an ihre Schulter. Kate griff nach der Fernbedienung und schaltete die Stereoanlage an. „Ich glaube nun ist der richtige Moment, dir ein Lied zu zeigen, was so gut zu dir, zu uns passt, dass es mich schon seit unserem Kennenlernen begleitet. Sie skipte immer wieder durch die Tracks bis sie stoppte. „Das ist es." Flüsterte sie bei den ersten Klängen der Musik und es schnürte mir den Hals zu. „Pur- In Dich" Hauchte ich fast tonlos und Kate nickte und sah mir tief in die Augen. Ich küsste sie erneut, nun stahl sich auch aus meinem Augenwinkel eine Träne. Als sie die Wange von Kate benetzte, löste sie sich und wischte sie mir behutsam weg. Ich legte meinen Kopf zurück und atmete tief durch. „Wow. Treffer versenkt." Flüsterte ich und lächelte leicht. Kate fuhr mir durchs Haar und lächelte wissend. „Wir haben schon so viel erreicht." „Nur mit und wegen dir." Flüsterte ich und kuschelte mich noch enger an sie. Schweigend genossen wir eine weile die vertraute Zweisamkeit, bis Kate sich etwas neben mir streckte und mich anlächelte. „Was wollen wir heute noch machen?" Ich stieß leicht die Luft aus. „Also etwas frische Luft wäre sicher nicht schlecht." „Mhh..." Machte Kate und setze sich auf. „Dann hab ich eine Idee. Ich springe unter die Dusche und du telefonierst in der Zeit mit Marius. Vielleicht haben er und Dean ja Lust mit uns irgendwo Spazieren zugehen?" Ein lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich nickte begeistert. „Ja das klingt gut." Sie drückte mir schnell einen Kuss auf und erhob sich. Im Gehen reichte sie mir mein Handy vom Küchentresen und verschwand nach oben. Mit Marius und Dean war alles schnell geklärt, so erhob auch ich mich von der gemütlichen Couch und ging nach oben. Da Kate noch unter der Dusche war, räumte ich das Gästezimmer auf und brachte die Bettwäsche wieder ins Schlafzimmer. „Und?" Fragte sie lächelnd, als sie in ein Handtuch gehüllt das Schlafzimmer betrat. Bei ihrem Anblick lachte ich auf und setzte mich aufs Bett. Sie zog die Augenbrauen zusammen und sah mich mit einem schiefen grinsen fragend an. Ich gluckste immer noch, als ich hervor brachte. „Weiß du eigentlich was das beim ersten Mal in mir ausgelöst hat, als du nach dem Sport so vor mir standest?" Sie schwang lasziv die Hüften als sie zu ihrem Schrank ging und ihn öffnete. „Na ja wenn ich mich so an deinen Blick erinnere hast du dir nichts sehnlicher gewünscht als das hier." Sagte sie anzüglich, ließ ihr Handtuch fallen und drehte sich langsam zu mir um. Ich ließ mich nach hinten aufs Bett fallen und lachte auf. „Oh Gott. War ich echt so durchschaubar." „Ziemlich." Raunte sie mir zu als sie sich plötzlich über mich beugte und neben meinen Kopf abstützte. Ich strich ihr federleicht über die Seiten. „Mhh.." Machte ich genießerisch. „So anziehend wie ich diesen Anblick auch finde. Wir müssten uns beeilen, da wir uns schon in einer Stunde mit Marius und Dean am Parkplatz zum Decksteiner Weiher treffen." Sie schob die Unterlippe vor und erhob sich dann schnell wieder." „Sehr schön. Dann ziehen wir uns mal schnell was an." Ich stütze mich auf meinen Armen ab und sah ihr belustigt mit einem kopfschüttelnd nach. "Diese Stimmungsschwankungen sind echt gruselig." Kate drehte sich zu mir um und streckte mir die Zunge raus. "Deine Hose hängt noch auf der Leine zum trocknen, also mach dich lieber nicht über mich lustig, wenn ich dir einen leihen soll." Ich zog scharf die Luft ein und setzte mich auf. "Okay okay. Leihst du mir bitte eine Hose?" Fragte ich lachend. Kate trug mittlerweile Unterwäsche und durchwühlte ihren Stapel an Hosen und hielt mir kurz darauf eine hin. "Die ist mir zu kurz und etwas eng, also sollte sie dir passend." Wir zogen uns an und als sie fertig vorm Spiegel stand sah sie mich fragend an. Ich kuschelte meinen Kopf in die Kapuze von ihrem Hoodie. „Den lass ich an. Erstens riecht er so gut nach dir und zweitens brauch ich dann keine Jacke." Sie verdrehte grinsend die Augen, kam auf mich zu und zupfte an der Jeans. „Keine Chance, die sitzt super." Grinste ich ihr entgegen. Sie gab mir einen schnell Kuss. „Schade, aber okay. Dann los." Wir machten uns gemeinsam im Bad zurecht und kurz darauf saßen wir auch schon in ihren Auto und fuhren zum vereinbarten Treffpunkt.

>Es konnte doch noch ein schöner Tag werden<

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