65.1 Verlauf der Woche

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Am Montag stand ich etwas später auf, da Birte und Frank zur Arbeit mussten, streunte ich alleine im Haus herum und konnte nicht so recht etwas mit mir anfangen. Kate hatte der Alltag bereits wieder, sie hatte mir am Morgen eine Nachricht geschrieben und war nun in der Schule. Ich setzt mich mit meinem Frühstück vor den Fernseher und rief Marius an um ihm mein Leid zu klagen. Sein Verständnis tat gut und er konnte mich etwas aufbauen und lenkte mich mit seinen Erzählungen ab. Gegen Mittag machte ich mich auf den Weg zum Haus um nach der Post zu sehen. Leider fand ich auch dort keine Aufgabe und trottete so wenig später zurück. Birte kam am frühen Nachmittag nach Hause, ich ging ihr im Haushalt zu Hand, wir fuhren Einkaufen und kochten am Abend zusammen. Vor dem zu Bett gehen telefonierten Kate und ich miteinander und berichteten uns von unserem Tag. Wobei es bei ihr mehr neues gab als bei mir. Klar sie sah auch mehr Leute als ich, morgens in der Schule und Abends beim Sport.

So vergingen die nächsten Tage eher schleppend. Mich nervte der Weg zum Haus und der immer leere Briefkasten. Mein Lichtblick war das nahende Wochenende, um so näher es rückte um so besser wurde meine Laune. Donnerstag nach dem ich nach der Post gesehen hatte, ging ich in die WG. Hier hatte sich so gut wie nichts verändert und zu meinem Glück waren auch noch Carsten und Nadine im Dienst, was meine Stimmung sofort aufhellte. Wir unterhielten uns fröhlich bis Lotta von der Schule kam. Sie freute sich sehr mich zu sehen, ich half ihr ein wenig bei den Schulaufgaben und danach gingen wir im Park spazieren. Sie schwärmte nun schon seit geraumer Zeit von einem super süßen Typen aus ihrer Klasse, der mittlerweile wohl auch Interesse zeigte. Lächelnd zuckte ich mit den Schultern, denn beim Thema Jungs war ich nun wirklich überfragt. David hier und David da fuhr sie in ihren Erzählungen fort, beschrieb ihn mir in allen Einzelheiten und vorallem sein super süßes Lächeln mit den leichten Grübchen. Sie war schwer verliebt, das blieb auch mir nicht verborgen, schließlich hatte ich damals genau so von Kate geschwärmt. Wieder in der WG zog Nadine sie etwas mit dem Thema David auf, auch hier war sein Name schon wohl bekannt. Als ich mich verabschiedete nahm Nadine mich kurz zur Seite und bat mich, wenn es sich ergeben würde mit Lotta über Verhütung zu sprechen. Sie selbst hatte es zwar schon mehrfach getan, aber da Lotta mich wie eine große Schwester ansah, würde es von mir wohl mehr Gehör finden. Ich verzog das Gesicht zu einem schiefen lächeln und erinnerte Nadine daran wie viel Erfahrung ich selbst damit hätte.

>Nämlich nur Theoretisch<

„Ich werd sehen, ob es sich ergibt, momentan schwärmt sie ja mehr als das da wirklich was wäre." Versicherte ich ihr. Nadine wirkte etwas unsicher. „Das kann schneller gehen als man denkt und David hält sich schon länger, als die anderen kleinen Schwärmereien vorher. Sie wird bald 16 und hat damit auch hier mehr Freiheiten." Natürlich verstand ich ihre Sorge und nickte beschwichtigend. „Ich werd es mal bei Birte ansprechen, die beiden haben ja auch ein sehr gutes Verhältnis und Birte trifft bei so was eigentlich immer den Richten Ton." Nadine umarmte mich dankbar, brachte mich zur Tür und sah sich suchend um als wir uns verabschiedeten. „Du bist nicht mit dem Auto da?" „Nein. Ich hab kein eigenes und da Birte und Frank arbeiten sind, bin ich nun immer zur Fuß unterwegs." Meinte ich mit einem leichten seufzen und wollte zum gehen ansetzten. „Warte mal!" Rief sie mir nach, lief die Treppen rauf und ins Büro. Ich blieb in der offenen Tür stehen und nur wenige Minuten später kam sie lächelnd mit einem Schlüssel wieder zu mir geeilt. „Wir haben so viele Fahrräder, da kannst du dir eins leihen, so lange du es brauchst." Erklärte sie als sie zum Schuppen im Vorgarten ging. „Oh das wäre echt klasse!" Sie schob mir ein City Bike raus und ich setzte mich probe halber darauf. „Super!" Nadine reichte mir noch ein Schloss, bevor sie den Schuppen wieder zu sperrte. „Na dann, gute Fahrt!" „Vielen Dank!" Rief ich begeistert und trat in die Pedale.

>Das würde mir meine Wege um einiges leichter machen<

Beschwingt und gut gelaunt stand ich am Freitag auf, nur noch ein Tag, dann würde Kate wieder kommen. Ich ging meiner Morgen Routine nach, schwang mich aufs Rad und fuhr zum Haus. Der Blick in den Briefkasten fiel heute durchaus positiv aus. Ein Umschlag mit dem Logo des Bauunternehmen lag darin. Gespannt setzt ich mich auf einen der Gartenstühle in der Küche, riss den Umschlag auf und nahm mehrere Seiten heraus, wobei mich die letzte Seite am meisten Interessierte. Die doppelt unterstrichene Summe ließ meine Kinnlade allerdings ein wenig herunter klappen, wir befanden uns im fünf Stelligen Bereich.

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