68. Mittwoch bei Kate

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Wir waren am Abend auf dem schnellsten Weg ins Bett gefallen und ich konnte nicht mal mehr sagen, wer eher von uns eingeschlafen ist. Vorsichtig langte ich nach meinem Handy und da Kate eh in ein paar Minuten aufstehen musste, stellte ich den Wecker aus und weckte sie stattdessen mit sanften Küssen auf ihre Stirn, Nase und schließlich auf den Mund. Sie zog mich mit einem lächeln an sich. „Mhh..." Murmelte sie genießerisch und öffnete langsam die Augen. „Ist es schon soweit?" Fragte sie mit rauer Stimme. „Leider ja." „Mhh...Dafür hab ich mal wieder richtig gut geschlafen." Gestand sie verschlafen und küsste mich zärtlich. Ich strich ihr sanft über die Wange und löste mich zu ihrem missfallen aus dem Kuss. „Du machst dich fertig und ich übernehme das Frühstück." Flüsterte ich ihr ins Ohr. Sie brummte eine Zustimmung, rollte sich auf den Rücken und streckte sich ausgiebig. Ich setzte mich an die Bettkante und warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Muss ich warten bis du im Bad bist?" Kate öffnete schlagartig wieder die Augen und blinzelte mehrfach, bevor sie sich mit einem leisen stöhnen aufsetzte. „Du könntest mich auch dorthin begleiten und mit unter die Dusche kommen..." Hauchte sie anzüglich. Ich kicherte leise und schüttelte den Kopf. „Ich wollte eigentlich das du einen entspannten Morgen hast und er nicht wieder in Stress ausartet." Sie fuhr sich seufzend durchs Gesicht und schwang die Beine aus dem Bett. „Vermutlich würde ich dann gar nicht erst los gehen." „Nanu. Frau Lehrerin, was ist mit ihrer zuverlässigen Vorbildfunktion passiert? Kate stand kichernd auf, kam um das Bett rum und drückte mich an den Schultern zurück ins Bett. „Du bist passiert!" Hauchte sie mir zu, gab mir einen Kuss und entfernte sich schnell wieder. „Mit dem Rest meiner Willenskraft geh ich nun ins Bad." Verkündete sie, während ich lachend liegen blieb.

>Ein Mal ihre Ehre als Lehrerin ankratzen und sie springt aus dem Bett<

Amüsiert ich mich während ich mich wieder aufrappelte, mir bequeme Sachen anzog und runter ging um Frühstück zu machen. Mit einem Lächeln auf den Lippen und schick zurecht gemacht wie üblich, erschien sie in der Küche, als ich grade alles hergerichtet hatte. Sie nahm ihre Kaffeetasse unter der Maschine weg und bedankte sich lächelnd als sie sich an den Tresen setzte. „Müsli mit Obst, ich dachte du brauchst ein paar Vitamine." Kate zwinkerte mir zu als sie einen genüsslichen Schluck von ihrem Kaffee nahm. „So viel habe ich Gestern nicht getrunken." Bemerkte sie lächelnd als sie ihre Tasse abstellte und nach dem Löffel griff. „Genug um mich in der Kneipe und vor allem vor Ralf und Nicole zu küssen." Neckte ich sie. Kate kaute einen Moment und zuckte mit den Schultern. „Sie wissen wie es ist, es war kein Bekanntes Gesicht da und dann ist das was anderes als in der Halle Händchen zuhalten." Ich griff zu meinem Glas Saft was ich mir bereits eingeschenkt hatte und schwenkte es nachdenklich in meiner Hand. „Du isst nichts?" Fragte sie. „Später." Ich nahm einen Schluck und sah sie hoffnungsvoll an. „Ich wollte mich gern mit Kim und den Mädels aus der Schule treffen. Würdest du dabei sein?"

>Ganz dünnes Eis und ich wusste selbst nicht warum ich gefragt hatte<

Kate kaute nachdenklich. „Mhh..." Machte sie und verzog etwas das Gesicht. „Schon okay, doofe Frage." Wiegelte ich ab. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Deine Freunde sind meine Freunde, aber Baby das ist riskant auf den letzten Metern." Ich nickte leicht. „Ja ich weiß, war nur so ein Idee." Sie lächelte mich versöhnlich an. „In den Sommerferien, wenn wir alles in trockenen Tüchern haben, will ich die Mädels kennenlernen und du kannst mich jedem als deine Freundin vorstellen. Okay?" Ich lächelte breit. „Ja so machen wir es." Sie leerte lächelnd ihre Schale und nuschelte. „Was hast du heute vor?" „Du hast bis Nachmittags Unterricht oder?" „Leider ja." „Na dann schreibe ich die Mädels gleich mal an, ob sie Lust haben sich mit mir nach der Schule zu treffen." Kate stand auf, stellte ihr Geschirr vor mir auf die Anrichte und umfasste zärtlich meinen Kopf. „Und du bist mir nicht böse?" Fragte sie noch mal eindringlich. „Nein, ich wusste im selben Moment als ich gefragt habe das es dumm wäre." Meine Hände legten sich an ihre Seiten, zogen sie näher zu mir und ich überbrückt die letzten Zentimeter und küsste sie zärtlich. Kate legte die Arme um meine Schultern, löste sich aus dem Kuss und lächelte mich an. „Es war nicht dumm, es ist schön das du mich allen vorstellen willst. Das versteh ich schon." Ich wand mich lächelnd aus ihrem Armen und hielt ihr ihre Brotdose hin. „Und ich verstehe das du pünktlich in der Schule sein musst." Sie stöhnte leise, nahm sie entgegen und nuschelte ein. „So ist es leider." Als sie sich umdrehte und die Küche verließ. Ich folgte ihr in den Flur, wartete bis sie ihre Tasche aus dem Büro geholt hatte und nach einem weiteren Kuss war sie auch schon weg. Die Mädels stimmten schnell und begeistert zu und so verbrachte ich einen ruhigen Vormittag, machte mich erst spät zurecht, suchte mir eine Buslinie die mich von hier aus zur Schule bringen würde raus und machte mich wenig später auf den Weg. Mit großen Hallo und vielen Umarmungen begrüßten mich Astrid, Julia und Meike freudig an der Straße. Über die Schulter von Meike die mich als letztes in die Arme schloss, sah ich wie auch Anna aus der Gasse kam. Unsere Blicke trafen sich für ein paar Sekunden, aber sie sah sofort wieder weg und ging zielstrebig zur Bushaltestelle.

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