Ich erwachte in der festen Umklammerung von Kate.
Der Nachmittag hatte seine Spuren hinterlassen, stellte ich schuldbewusst fest. Sie hatte sich zwar am Abend nicht mehr viel anmerken lassen, aber das sie mich schützen wollte, war in der Nacht sehr deutlich geworden. Wir waren beide durch einen ihrer intensiven Träume aufgeschreckt und von da an wich sie keinen Zentimeter mehr von meiner Seite. Ihr Arm lag unter meinem Kopfkissen, das wir uns bereits teilten, der andere Arm quver über meinen Bauch und ihr rechtes Bein zwischen meinen.>Ich würde ihr nicht weglaufen<
Da ich mich ohne sie zu wecken nicht befreien konnte, schloss ich die Augen und döste vor mich hin. Viel Zeit war nicht vergangen da riss ihr Handy sie aus dem Schlaf und mich aus meinem Dämmerzustand. Ruckartig löste sie sich von mir, warf sich mit einem gequälten stöhnen auf die andere Seite und tastete auf ihrem Nachttisch herum. „Hallo Mama..." Nuschelte sie in ihr Handy und drehte sich zu mir. Als sie sah das ich ebenfalls wach war, lächelte sie entschuldigend und setzte sich etwas auf. Ich schenkte ihr ein zartes lächeln und setzte mich auf die Bettkante. „Was...Wie spät ist es?" Fragte sie entgeistert und atmete tief durch. „Oh, ja sicher." Sie legte ihre Hand auf meine Schulter und ich sah sie an. „Wir sind zum Mittagessen bei euch?" Wiederholt sie die vermutliche Frage ihre Mutter und sah mich fragend an. Ich nickte stumm und sie bestätigte es noch mal, kurz bevor sie auflegte und sich wieder ins Kissen fallen ließ. „Das wars mit dem ruhigen Sonntag." Ich drehte mich auf der Bettkante mehr zu ihr und zuckte mit den Schultern. „Sollten wir nicht eh mit ihnen über Berlin sprechen?" Kate seufzte ergeben. „Daran hab ich auch grade gedacht." Ich beugte mich zu ihr runter und gab ihr einen Kuss. „Dann mach ich mich schon mal fertig und du bleibst noch etwas liegen. Deine Nacht war ja nicht so erholsam." Sie verzog etwas das Gesicht und streichelte mir über die Wange.
>Ihr Blick sagte mehr als 1000 Worte<
„Mach dir keine Gedanken, ich kenn das." Flüsterte ich ihr zu, drehte den Kopf mehr zu ihrer Hand und küsste ihre Finger. „Okay..." Kam es leise von ihr und ihre Hand glitt von mir als ich aufstand. Ich suchte mir Kleidung raus und machte mich auf den Weg ins Bad. Als ich wenig später wieder ins Schlafzimmer kam stand Kate bereits nachdenklich vor ihrem Kleiderschrank. Ich warf meine Schlafsachen aufs Bett und betrachtete sie verstohlen. Eigentlich wusste sie bereits alles was ich ihr Gestern erzählt hatte, warum es sie jetzt so sehr aufwühlte, war mir nicht so ganz klar. Doch grade schien mir nicht der passende Moment zu sein um das zu hinterfragen. Also strich ich ihr zärtlich über den Rücken und ging wieder zur Tür. „Ich mach dann Frühstück." Kate räusperte sich, als wenn sie mich erst jetzt wirklich bemerkt hätte. „Mir reicht ein Kaffee und vielleicht ein Müsli." Gab sie monoton von sich. Ich blieb einen Moment an der Tür stehen, beobachtete sie und nickte dann leicht. „Okay." Sagte ich schlicht, da sie schon wieder in ihren Kleiderschrank starrte. Mit einem seufzen ging ich nach unten.
>Darüber mussten wir definitiv vor dem Besuch bei ihren Eltern sprechen<
Ich hatte zwei Schalen Müsli mit frischen Obst hergerichtet, ihren Kaffee vorbereitet und saß mit meinem Müsli und der Zeitung von Gestern am Tresen. Wie Fr. Vogt mir geraten hatte polierte ich mein Wissen über das Aktuelle Tagesgeschehen etwas auf. Mein Blick glitt immer wieder zur Uhr und ich wurde das Gefühl nicht los, das Kate sich beton viel Zeit ließ um einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Nach über einer Stunde kam sie zurecht gemacht nach unten. Schenkte mir ein lächeln, machte die Padmaschine an und beäugte das Müsli, bis sie es abdeckte und in den Kühlschrank stellte. Zusammen mit ihrer Kaffeetasse setzte sie sich neben mich und sah über meine Schulter, ebenfalls in die Zeitung. „Du ließt den Politikteil?" Ich drehte den Kopf zu ihr so das unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren. „Wie du siehst." Flüsterte ich zurück und sah sie eindringlich an. Kate gab mir einen zarten Kuss, ließ sich gegen die Lehne des Hockers sinken, nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und sah zur Uhr. „Wir müssen gleich schon los." Ich legte die Zeitung zusammen und seufzte leise. „Schatz, ich werd nicht zu deinen Eltern fahren, bevor du mir nicht gesagt hast was los ist." Sie nahm langsam noch einen Schluck von ihrem Kaffee und stellte die Tasse dann vor sich ab. Unsicher zuckte sie mit den Schultern. „Nichts. Ich hab einfach schlecht geschlafen." Ich warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Und du meinst das glaub ich dir so einfach?" Kate seufzte leise und fuhr sich durchs Haar. „Bitte, sprich mit mir." Bat ich sie eindringlich. Kate legte die Hände auf dem Tresen ab und umfasste ihre Tasse, nahm erneut einen Schluck und klimperte dann lese mit ihren Nägeln an der Tasse als sie zu sprechen begann. „Versteh mich nicht falsch, alles was du mir erzählt hast ist nicht das Problem, das halte ich aus." Ich nickte vorsichtig und verunsichert was kommen würde. „Was ist es dann?" Kate starrte immer noch in ihre Kaffeetasse und verzog leicht das Gesicht. „Deine Mutter. Sie ist ein Teil davon und ich konnte sie bisher immer gut ausblenden, nun steht das Treffen kurz bevor..." Ich nickte verstehend, drehte mich weiter zu ihr und legte meine Hände auf ihr Bein. „Ich versteh was du meinst, aber ich kann dir nicht sagen was sie davon wusste oder in wie fern sie nur ihre Augen vor dem was sie nicht sehen wollte, verschlossen hat." Kate nickte nachdenklich. „Ich hab es aufgegeben darüber nachzugrübeln, das ganze was wäre wenn, bringt nichts. Jetzt ist es so wie es ist. Ich versuche mit ihr normal umzugehen. Nicht grade als wäre sie meine Mutter, eher wie eine Bekannte zu der ich Mama sage." Kate verzog den Mund zu einem bitteren lächeln. „Dafür bewundere ich dich. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe." Brachte sie mit einem resignierenden Tonfall heraus. Ich strich leicht über ihr Bein. „Schatz, du musst nicht mit zum Notar, das kann ich auch allein machen." Sie schüttelte wehement den Kopf. „Nein, auf keinen Fall lass ich dich damit allein. Es geht schließlich um unsere Zukunft!" Schoss es energisch aus ihr hervor. Sie atmete tief durch und starrte wieder auf die Tischplatte. „Ich werd versuchen mich zusammen zu reißen." Ich legte meine Hand auf ihren Rücken und strich leicht darüber. „Ich denke nicht das du dir all zu große Sorgen machen musst, meine Mutter leugnet nach wie vor wie es gewesen ist und sie wird das Thema ganz sicher nicht vor ihrem neuen Partner ansprechen." Versuchte ich sie zu beruhigen. Kate sah zu mir auf und schürzte die Lippen. „Aber ich würde ihr nur zu gern so viel an den Kopf werfen. Ich kenne sie nicht mal und verabscheue sie jetzt schon." Ich nickte schwach und atmete tief durch. „Schatz...Ich versteh das, aber für unser Vorhaben wäre es nicht förderlich. Wie gesagt, du musst sie nicht treffen..." „Nein." Fuhr sie mir dazwischen und sah mich an. „Wir machen das gemeinsam. Ich hab ja noch ein paar Tage Zeit um mich innerlich zu wappnen und dann wird es schon gehen." Ich beugte mich zu ihr und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Wange, sie sah zu mir auf und ich gab ihr noch einen Kuss auf den Mund. „Danke." Sie nickte leicht und seufzte auf. „Fahre wir zu meinen Eltern." Ich rutschte von meinem Hocker, was sie ebenso tat, räumte den Tresen ab und als sie an mir vorbei gehen wollte, zog ich sie an mich und hielt sie ganz fest. Kate schlang ihre Arme um meinen Hals und vergrub ihren Kopf an meiner Schulter. „Wann haben wir eigentlich die Rollen getauscht?" Nuschelte sie in mein Haar. „Das ist doch normal. Ich bin für dich da, genau wie du für mich." Sagte ich mit einem leichten lächeln in der Stimme. Wir lösten uns voneinander, sie griff nach meiner Hand und lächelte leicht. „Ich liebe Dich." Flüsterte sie mir zu. „Ich liebe Dich auch." Erwiderte ich ebenso leise und nickte Richtung Tür.
>Ja ich konnte und wollte für sie die Stark sein<
Bei ihren Eltern angekommen, bessere sich auch die trübe Stimmung etwas. Ihrer Mutter war zwar anzusehen das sie die Schwingungen wahrnahm, aber sie sagte erst mal nichts. Wir sprachen über die vergangene Woche, aßen gemeinsam und im Anschluss spielte ich mit ihrem Vater weiter Schach, unterhielt mich mit ihm über seine Politischen Ansichten und Kate blieb bei ihrer Mutter in der Küche. Wahrscheinlich würden sie jetzt darüber sprechen und bekam den Zuspruch den sie brauchte. Zumindest wirkte sie noch etwas zuversichtlicher als sie zu uns ins Wohnzimmer kamen und wir kurz darauf über unseren Trip nach Potsdam und Berlin sprachen. Ihre Eltern überraschten mich immer wieder, ganz unkompliziert, sollten wir uns etwas schönes Aussuchen und sie würden die Rechnung begleichen. Oben drauf, drückte Gerhard Kate zum Abschied noch Taschengeld in die Hand. Ich wollte den genauen Betrag gar nicht wissen, bedankte mich mehrfach bei Beiden und wir versprach uns zu melden wenn wir wieder da waren. „Habt eine schöne Zeit, Kinder." Rief uns Doris lächelnd hinterher und es rührte mich sehr.
>Durch sie wurde meine Familie noch größer<
Wieder bei Kate angekommen, holte sie sofort ihr Notebook ins Wohnzimmer und wir durchstöberten etliche Angeboten von Hotels und Pensionen. „Ein Hostel ist vielleicht günstiger?" Schlug ich vor. Kate verzog grinsend das Gesicht. „Genau mit Gemeinschaftsbad auf dem Flur, nein danke." In Potsdam fanden wir ein kleines nett aussehendes Bed and Breakfast was Kate von Donnerstag auf Freitag buchte. Für Berlin hielt ich nach etwas ähnlichen Ausschau, aber als ich von der Toilette wieder kam hatte sie die Suche verändert und ich machte große Augen. „Drei bis vier Sterne mitten in Berlin? Das ist doch wahnsinnig teuer." Kate überhörte meinen Einwand und öffnete die Webseite des RIU Plaza. „Das würde mir gefallen. Es ist mittendrin und die Zimmer sehen super aus." „Und super teuer." Entfuhr es mir als ich die Preise unter den Bilder sah. Kate schüttelte leicht den Kopf. „Keine Sorge, wir nehmen nicht die Präsidenten Suite, aber das Deluxe Doppelzimmer sieht echt gut aus." „Stimmt schon." Gab ich kleinlaut zu, aber legte sofort meine Hand auf ihre als sie die Reservierung aufrief. „Schatz, wirklich? Ich mein es sind deine Eltern und ihr Geld, aber wir werden sicher viel unterwegs sein, da brauchen wir doch nur ein Bett und Frühstück, so wie in Hamburg." Kate sah mich lächelnd an. „Und meine Mutter hat noch mal beton das wir es uns gut gehen lassen sollen. Warst du schon mal in so einem Hotel?" Ich glitt tiefer ins Polster, legte den Kopf zurück und verdrehte die Augen. „Mach was du willst, machst du sowieso." „Genau so ist es." Trällerte Kate amüsiert und startete die Reservierung. Sie sah mich an und machte einen letzten Klick. Ich atmete tief ein und entließ die Luft leise wieder. „Du hast es echt getan?" Kate klappte das Notebook zu, stellt es zur Seite und beugte sich über mich. „Wir sind von Freitag bis Sonntag im RIU Plaza." Verkündete sie breit grinsend und drückte mir einen Kuss auf. Ich legte die Arme um ihre Schulter und grinste sie an. „Du bist verrückt." Sie stahl sich noch einen Kuss und lehnte sich dann entspannt zurück. „So wo das nun geklärt wäre. Wie sieht der Plan aus?" Ich kuschelte mich näher an ihre Schulter. „Ich bin da recht frei, du musst sagen wann es losgeht." „Mhh..." Machte Kate nachdenklich. „Ich melde mich Mittwoch nach der vierten Stunde Krank, dann müssen sie sich nur um eine Vertretung für zwei Stunden kümmern und ich kann noch zum Arzt." Dachte sie laut nach. „Donnerstag fahren wir dann recht früh los, dass wir noch ein paar Stunden vor dem Termin zum durchatmen haben." Ich nickte nachdenklich. „Und wenn wir das hinter uns gebracht haben, können wir uns vielleicht noch ein bisschen Potsdam ansehen." „Warten wir erst mal ab, wie der Termin läuft, deine Mutter möchte sicher auch noch Zeit mit dir verbringen." Wand Kate mit belegte Stimme ein und als ich leicht das Gesicht verzog, stieß sie mich in die Seite. „Okay. Lass mich raten Schloss Sanssouci steht auf deinem Plan?" Fragte Kate amüsiert. Ich lächelte verträumt. „Oh ja und das Brandenburger Tor von Potsdam." Kate nickte leicht. „Das Schloss und die Schlossgärten sind wunderschön, aber dafür allein braucht man schon einen Tag." Ich drehte den Kopf etwas zu ihr. „Du hast das alles schon mal gesehen?" Kate nickte und legte ihr Hand auf mein Bein. „Aber noch nie mit dir." Ich nahm ihre Hand in meine und lächelte gedankenversunken vor mich hin.
>Wieder etwas das ich zum ersten Mal mit ihr erlebte<
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Chance 2
Romancestudentxteacher Story Teil 2 von Chance Becca erlebt das erste Mal was es heißt eine innige Beziehung mit einem anderen Menschen zu frühren. Freude, Sehensucht, Lust und Liebe, aber auch die Schattenseiten. Frustatrtion, Eifersucht, Zweifel und Sorg...