66. Wochenende mit Kate

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Das klingeln meines Handys riss mich aus dem Schlaf und ich schreckte hoch. Momo warf mir einen strafenden Blick zu, da er von meinem Schoss gerutscht war und sucht sich nun ein bequemeres Plätzchen. Schnell nahm ich mein Handy vom Tisch und sah Kates Namen aufblinken. „Hi Schatz!" Begrüßte ich sie gedämpft und verbarg mein Gähnen. „Ich bin da. Machst du mir auf?" Sofort war ich hellwach. „Natürlich!" Rief ich, sprang direkt auf und lief zur Tür. Freude strahlend ließ sie ihre kleine Reisetasche fallen und schloss mich in ihre Arme. Ich atmete tief ihren vertrauten Duft ein und vergrub meinen Kopf an ihrer Halsbeuge.

>Endlich hatte ich sie wieder<

Gleichzeitig seufzten wir beide und kichernd flüsterte Kate. „Ich hab dich so vermisst." „Und ich dich erst." Sagte ich leise, löste mich von ihr und küsste sie zärtlich. „Komm rein." Ich griff nach ihrer Tasche und führte sie ins Haus. „Birte hat dir etwas vom Abendessen aufgehoben, soll ich es dir warm machen?" Kate lächelte dankbar. „Das wäre toll und ich würde gern duschen." „Klar, dann mach dich frisch und ich mach dir etwas zurecht." Sie gab mir einen dankbaren Kuss, nahm ihre Tasche und verschwand im Gästezimmer und kurz darauf im Bad. Ich machte ihr das Abendessen zurecht, dekorierte es liebevoll mit Gurke und Tomate, stellte ihren Teller auf den Tisch und legte den Brief dazu. Mit einem genießerischen Seufzen tauchte Kate aus dem Badezimmer auf. „Das hat gut getan." Ich deutete auf den Tisch an dem sie sich so gleich niederließ. „Schatz was möchtest du trinken?" „Wasser, danke." Antwortete Kate und als ich mit dem Glas zum Tisch kam und ebenfalls platz nahm hatte sie schon den Brief des Bauunternehmens in der Hand und wedelte damit vor mir herum.„Davon hast du gar nicht erzählt?!" „Ist auch erst heute gekommen." Sie nickte und zog fragend die Augenbrauen hoch. „Guck es dir an." Forderte ich sie auf und wartete gespannt. Kate nahm einen schnellen bissen und zog die Papiere hervor. Mit der linken Hand hielt sie ihre Gabel und blätterte mit der rechten durch die Seiten, dazu nickte sie gelegentlich und sah erst bei der letzten Seite zu mir auf. „Scheint alles drin zu sein und der Preis ist angemessen. Ich würde sagen wir machen das." Meine Augen weitete sich etwas und ich nickte nur.

>So schnell konnte sie das entscheiden<

Kate hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte unterdrückt. „Dein Blick spricht Bände. Wie groß war der Schock als du die Summe gesehen hast?" Ich rollte amüsierte mit den Augen. „Gar nicht so groß." Log ich und erzählte was Birte und Frank dazu gesagt hatten. Kate nickte und zwinkerte mir zu. „Und nun die Wahrheit?" Ich stöhnte kichernd. „Ja gut, natürlich ist mir im ersten Moment schlecht geworden und ich hab überlegt ob der Umbau im Bad wirklich sein muss und ob man hier und da etwas reduzieren kann, aber ich gebe zu auch die Tatsache das ich das Haus nicht bezahlen musste, außer acht gelassen zu haben. So gesehen, ist es wie Frank sagte ein wirkliches Schnäppchen und eine Langfristige Investition in unsere Zukunft." Kate schob sich eine Cocktailtomate in den Mund und nickte zustimmend. „Ich möchte nichts raus nehmen, ich will alles so wie wir es uns vorgestellt haben. Wir verwirklichen unseren Traum." Stellte sie klar und sah mir fest in die Augen. „Meine Eltern haben sogar mit mehr gerechnet, darum sehe ich das grade recht entspannt." Ich zog tief die Luft ein und sah sie ernst an. „Bleibst du dabei, das du es zahlen willst?" Sie nickte sofort. „Ja. Den ersten Teil für meine Haushälfte haben sie sogar schon überwiesen, also brauchen wir das hier nur noch unterschreiben und wenn sie morgen geöffnet haben, können wir hin fahren und die Einzelheiten klären." Ich schluckte schwer und hielt mir die Hand vor den Mund. „Du hast die gesamte Summe des Kostenvoranschlags schon?" Flüsterte ich fassungslos. Kate schenkte mir ein liebevolles Lächeln. „Ja das Geld ist auf unserem Konto." Ungläubig schüttelte ich den Kopf. „Krass! Es kann also wirklich los gehen." Kate lächelte zustimmend, nahm den letzten Bissen und lehnte sich entspannt zurück. „Geh mal ins Gästezimmer auf dem Bett liegt etwas für dich." Skeptisch zog ich die Augenbrauen hoch, aber sie nickte nur zum Flur. Ich rutschte vom Stuhl und ging ins Gästezimmer. Mit dem großen Umschlag in der Hand, den ich gefunden hatte kam ich zurück. „Mein Zeugnis ist auch schon da?" Fragte ich verblüfft. „Vermutlich. Ist auch erst heute gekommen." Meinte sie grinsend. Aufgeregt riss ich den Umschlag auf, setzte mich wieder und zog die beiden Seiten heraus. Nachdem ich das formale anschreiben überflogen hatte legte ich es bei Seite und betrachtete mein Zeugnis. Kate beobachtet mich aufmerksam. „Nun sag schon was?" Forderte sie mich lächelnd auf. Ich brauchte noch ein paar Sekunden und ließ das Blatt dann sinken. „Ich hab die Fachoberschulreife mit einem Notendurchschnitt von 1,3 bestanden. Das ist nicht schlecht." Kate prustete los vor Lachen. „Nicht schlecht? Das ist super!" Brachte sie grinsend hervor. Nun zeichnete sich auch auf meinen Gesicht ein breites Lächeln ab. „Montag kann ich direkt zu den Schulen fahren, damit meine Unterlagen überall vollständig sind." Kate schüttelte grinsend den Kopf. „Du bist echt ein Arbeitstier, andere würden das feiern wollen und du denkst sofort an den nächsten Schritt." Ich zuckte mit einem verlegenen Lächeln mit den Schultern. „Das ist nun mal wichtig." Kate streckte sich mit einem gähnen. „Gehen wir ins Bett?" Ich nickte sofort, wir räumten schnell den Tisch ab, zogen uns um und ließen uns ins Bett fallen.

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