Direkt nach dem Aufstehen kam die Nervosität. Ich konnte kaum etwas essen und hing ständig in Gedanken bei meiner ersten Fahrstunde. Kate bemühte sich sehr mich abzulenken, aber es half nichts. Sie wollte bei mir bleiben und später zu ihren Eltern fahren, aber ich lehnte ab.
>Ich schaff das<
Wenn ich es mir nur oft genug sagt, würde es schon klappen. Bereits um 12.00 Uhr setzte Kate mich zuhause ab. Ich tigerte etwas unruhig durch meine Wohnung, schrieb mit Marius, der ebenfalls sein bestes gab mich zu beruhigen und machte danach ein paar Übungsbögen. Als es Zeit wurde, packte ich meine Handtasche zusammen und machte mich auf den Weg. Vor der Fahrschule stand bereits der dunkel blaue Golf und Jürgen kam heraus als ich grade die Straße überquerte. Wir begrüßten uns, ich legte nach Aufforderung meine Handtasche auf den Rücksitz und schon saßen wir im Auto.
>Nun ging es los<
Jürgen lächelte mich an, griff nach meinem Handgelenk und hielt meinen Arm hoch. Meine Hand zitterte leicht, aber er nickte nur beschwichtigend. „Das hab ich schon schlimmer gesehen." „Mhh..." Gab ich wenig beruhigt von mir. Er forderte mich auf, mir alles passend einzustellen und kontrollierte es. Als alles zu seiner Zufriedenheit war, erklärte er mir das starten des Wagens und das ich heute erst mal nur lenken würde. Als ich den Wagen gestartete hatte, erklärte er mir den Schulterblick und das wir nun langsam bis zur Straße vorfahren würden und ich mir dann einen Überblick über den Verkehr verschaffen sollte. Jürgen ließ mich anfahren, was erstaunlicherweise beim ersten Mal klappte. Er pfiff leise durch die Zähne und grinste. „Doch nicht so unerfahren." Ich umklammerte konzentriert das Landkrad und lächelte leicht als wir quasi bis zur Straße rollten.
>Gott sei dank war Sonntags kaum verkehr<
Er erklärte mir einiges und nickte dann. „So Blinker rechts und wenn du los sagst, fahre ich an. Aufmerksam sah ich mich um und brachte wenig überzeugt. „Los." Heraus. Jürgen fuhr an und legte seine Hand leicht mit auf das Lenkrad um mir das richtige Einschlagen zu zeigen. Wir fuhren kreuz und quer durch die Wohnsiedlung und schon nach kurzer Zeit konnte ich mich etwas entspannen. Es waren kaum Autos unterwegs und nur lenken, blinken und gucken war gar nicht so schwer. Erst als er mich zur Hauptstraße dirigierte wurde mir wieder flau im Magen. Hier war das Verkehrsaufkommen doch etwas dichter und ich schaute mich mehrmals unsicher um bevor ich durch nicken andeutete das er Gas geben könnte. Wir fuhren ins Industrie Gebiet in einen verlassenen Wendehammer und Jürgen stellte den Wagen ab, erklärte mir ein weites mal die Pedale und ließ mich dann anfahren. Nach ein paar Metern hielt ich erneut und sollte wieder anfahren, so ging es eine ganze Zeit lang. Mein Anfänger Glück hatte mich verlassen und ich würgte den Wagen einige Male ab, aber irgendwann schien ich den dreh raus zu haben und nach einigen Versuchen ohne den Wagen abzuwürgen, schien Jürgen zufrieden. Er ließ mich wenden und ein paar Runden um den Wendehammer fahren, damit ich das einschlagen in den Kurven noch etwas üben konnte. Ich lenkte den Wagen zurück zur Fahrschule und war sehr erleichtert als wir wieder auf dem Vorplatz parkten. Ich seufzte leise und Jürgen stieß mich lächelnd an. „Hi, das war gut, fürs erste Mal, obwohl ich das nicht so ganz glauben kann." Ich lächelte verschämt und erzählte von Marius und meiner kleinen Übungsstunde. „Ich darf das nicht gut heißen, aber es hat dir auf jeden Fall etwas Selbstvertrauen gegen und das merk man deutlich." Meinte er und zwinkerte mir zu.
>Geschafft<
Nachdem wir uns verabschiedet hatten lief ich nach Hause und rief unterwegs Kate an und berichtete ihr überschwänglich von meiner ersten Stunde und das sie sich keine Sorgen machen müsste. Ich würde die Zeit bis zum Theoretischen Unterricht schon rum bekommen. Ich schrieb Marius und bedankte mich mehrmals, das seine Übungsstunde wirklich etwas gebracht hatte. Mit einer Kleinigkeit zu Essen, setzte ich mich hoch motiviert zuhause an den Schreibtisch und arbeitete die erste Lektion noch mal auf und beschäftigte mich dann sofort mit dem Stoff des Unterrichts der heute folgen würde. Die Zeit verging schnell und so machte ich mich erneut auf den Weg zur Fahrschule. Silke saß vorne am Tisch und begrüßte mich, als ich mir einen Bogen nahm und mich auf meinen Platz setzte. Zwei Männer aus meinem Kurs waren ebenfalls schon da, begrüßten mich kurz und befassten sich dann wieder mit den Übungsbögen vor ihnen. Ich hatte den ersten zu meiner Zufriedenheit ausgefüllt und nahm mir einen Zweiten. Mittlerweile waren alle da, bis auf Nina. Silke nickte mir zu und bat mich meinen Namen darauf zu schreiben und ihr zu geben, dann würde sie die Bögen kontrollieren. Ich sah zur Uhr und legte meinen mittlerweile dritten Bogen auf dem Tisch von Silke ab und setzte mich wieder. Nina kam abgehetzt in den Raum, nahm sich einen Bogen und setzte sich neben mich. „Hey." Begrüßte sie mich außer atmen und nickte zu ihrem Bogen, mit dem sie sofort anfing. Ich nickte ebenfalls lächelnd, aber schon war die Anspannung wieder da.
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Chance 2
Romancestudentxteacher Story Teil 2 von Chance Becca erlebt das erste Mal was es heißt eine innige Beziehung mit einem anderen Menschen zu frühren. Freude, Sehensucht, Lust und Liebe, aber auch die Schattenseiten. Frustatrtion, Eifersucht, Zweifel und Sorg...