Ich startete heute deutlich motivierter in den Tag. Schließlich trennten mich ja nur noch fünf Stunden Unterricht vom Wochenende. Kate hingegen schien nur wenig geschlafen zu haben, ich konnte schon aus ihren Nachrichten schlussfolgern, dass ihre Laune nicht besonders war. Wie sie dann wohl zu ihren Schülern war, ich konnte mir schlecht vorstellen, dass Kate ihre schlechte Laune an ihren Schülern ausließ.
>Aber wer weiß<
Immer noch in Gedanken traf ich an der Bushaltestelle ein und sah mich kurz um, als ich Kopfschüttelnd direkt weiter durch die Gasse ging.
>Anna war ja immer noch krank<
Auf dem Schulhof traf ich auf Julia, Astrid und Meike die eifrig über ihre Wochenendplanung sprachen. Ich konnte nur wenig beisteuern, da ich noch keinen Plan hatte. Außer Zeit mit Kate zu verbringen, was ich dann für die Anderen durch Marius ersetzte. Wir quälten uns durch die ersten beiden Stunden Deutsch und ich wusste nicht was schlimmer war, eine normal schlecht gelaunte Fr. Bäcker oder wie heute wo sie anscheinend einen sehr guten Tag hatte und ihre Themen nur so runter ratterte und wir Schwierigkeiten hatten zuflogen.
„Mein Gott, was war denn das?" Fragte Julia unglaübig als wir runter ins Atrium gingen. „Die hat Stoff von gefühlt vier Stunden in zwei gepresst." Kam es eben so überfordert von Meike. Einstimmiges nicken folgte und wir suchten uns eine ruhige Ecke. Ich zog unauffällig mein Handy hervor, als die Anderen sich weiter über den Unterricht beschwerten. Marius hatte grade eben geschrieben.
Hi, gute Nachrichten.
Kim wird heute aus der Klinik entlassen und würde gern mit uns in die Kneipe.
Wie sieht es heute Abend bei dir aus?Das war eine wirklich gute Frage. Sicher wollte ich ihn wieder sehen, aber auch Zeit mit Kate verbringen. So hielt ich meine Antwort recht wage.
Hi, das sind super Nachrichten! :-)
Ich hab noch nicht mit Kate gesprochen, aber ich schreibe ihr gleich.
Wie sieht es sonst heute aus, steht unser Plan noch?>Seltsame Gedanken machten sich in mir breit<
War das normal in einer Beziehung oder ließ ich mich zu sehr von ihr einschränken. Das ich nicht mal entscheiden konnte, ob ich mich heute Abend mit ihnen treffen wollte oder nicht. Ich blickte kurz auf, schüttelte dann aber leicht den Kopf. Die Mädels konnte und wollte ich nicht zu rate ziehen. Also schrieb ich Kate.
Hi Schatz,
Was machen wir am Wochenende?
Kim kommt heute aus der Klinik und will sich mit uns in der Kneipe treffen.
XOXOAls ich das gesendet hatte kam zeitgleich eine Antwort von Marius.
Der Plan steht noch. Ich hol dich nach der Schule ab.
Bis Gleich ;)Die Mädels setzten zum Aufbruch an und ich schickte Marius nur noch schnell einen Daumen hoch und steckte dann mein Handy weg, als wir zur Sporthalle gingen. Umgezogen versammelten wir uns in der Halle und Hr. Bittern gab mir meine Zusammenfassung der Volleyballregeln zurück und forderte mich auf, sie kurz noch mal für alle zu erläutern, bevor wir heute mal mit einem richtigen Spiel anfingen. Überrascht und mit einem kleinen lächeln stellte ich fest das er unter meine Zusammenfassung ein „Gut gemacht." Geschrieben hatte.
Mit dem aufgekommenen Stolz funktionierte das Spielen gleich noch besser und ich fand immer mehr gefallen daran. Die Stunden vergingen schnell und schon fand ich mich im Ernährungslehre Unterricht von Fr. Wegner wieder, die mit uns verschiedene Ernährungsformen durchging. Kaum erklang der Gong zum Unterrichtsschluss war der Raum wie leergefegt, jeder wollte so schnell wie möglich ins Wochenende starten.
Am Parkplatz trennten sich unsere Wege. Astrid und Meike wünschten Julia viel Glück für ihr anstehendes Date.
>Upss, davon hatte ich nichts mitbekommen<
Schnell schenkte auch ich ihr ein aufmunterndes lächeln und streckte den Daumen nach oben. „Viel Spaß! Und ein Schönes Wochenende!" Rief ich in die Runde und setzte meinen Weg fort. Marius hatte bereits gewendet und stand auf der anderen Straßenseite, als ich aus der Gasse kam. So überquerte ich die Straße und setzte mich zu ihm ins Auto. Nach einer kurzen Begrüßung fuhr er auch schon los und ich sortierte auf meinem Schoß die Unterlagen für Anna. Wir hatten abgesprochen, dass ich sie ihr heute kurz vorbei bringe, damit sie am Wochenende mit den Hausaufgaben anfangen konnte, da sie ja immer extrem viel Zeit für Mathe brauchte. „Und was ist mit heute Abend?" Fragte Marius beiläufig. Ich zuckte kurz mit den Schultern und kramte mein Handy hervor. „Noch keine Antwort von Kate." Er nickte und ich ließ mich etwas in den Sitz sinken. „Sag mal ist das eigentlich normal in einer Beziehung. Also klar, ich will Zeit mit ihr verbringen und würde so was nun auch nicht allein entscheiden, aus Sorge sie auszuschließen. Oder sollte ich ihr einfach sagen das ich was vorhabe?" Marius stieß die Luft aus und nickte nachdenklich. „Also ich spreche darüber auch mit Dean, weil wir ja nur die Wochenenden haben. Wie heute zum Beispiel, da muss er eh arbeiten und kommt erst morgen. Sonst hätte ich ihn einfach gefragt, ob er mitkommen will. Also das würde ich dann auch zusammen entscheiden. Eure Situation ist nur einfach schwieriger, weil Kate nicht einfach so mitgehen könnte, ohne das es Fragen aufwerfen würde, wenn euch dort jemand sieht."
>Genau das war der Punkt<
Ich nickte leicht und stieß die Luft durch die Nase aus. „Ja das ist echt beschissen. Immer dieser wenn und aber. Ich kann es kaum erwarten, bis ich sagen kann das ist die Frau an meiner Seite und Punkt." Marius verzog das Gesicht und warf mir einen kurzen Blick zu. „Das wird nur leider noch etwas dauern."„Ich weiß." Seufzte ich und sah nachdenklich aus dem Fenster. Er hielt vor dem Haus von Anna und ich räusperte mich kurz und setzte ein kleines lächeln auf, als ich ausstieg und zur Tür ging. Ihre Mutter öffnete mir die Tür und begrüßte mich freundlich. „Du bringst Anna die Hausaufgaben?" Ich nickte lächelnd, als ihre Mutter leicht das Gesicht verzog. „Das ist sehr lieb von dir, aber Anna hat sich grade hingelegt." „Kein Problem, sie soll sich einfach melden, wenn sie fragen hat." Ich lächelte leicht als ich ihr die Zettel reichte. „Dann grüßen sie sie lieb und wünschen ihr eine Gute Besserung." Ihre Mutter lächelte mich warm an. „Wir waren schon beim du." Ich kicherte leicht verlegen. „Oh stimmt. Dann richte Anna das bitte aus und hab ein schönes Wochenende!" Sie nickte lächelnd . „Danke schön. Das wünsche ich dir auch. Bis Bald!" Ich hob kurz die Hand als ich schon kehrt machte und zum Auto zurückging und einstieg. „Das ging ja schnell." Meinte Marius, legte sein Handy in die Mittelkonsole und startete den Wagen. „Ja sie schläft, meinte ihre Mutter." Er nickte kurz. „Und jetzt Einkaufen?" Ich sah auf die Uhr vom Radio. „Das wäre super, wenn wir das noch hinbekommen, vor dem Sport." „Ach. Wir sind doch super in der Zeit." Meinte Marius und drückte ein Mal kurz aufs Gas, was mich grinsen ließ. „Kate hat immer noch nicht zurück geschrieben." Sagte ich mit einem nachdenklichen Blick auf mein Handy. „Mhh. Mach dir keinen Kopf, du meintest ja schon sie sei heute eher nicht gut drauf und gestresst. Beim Sport seht ihr euch ja." Ich wunderte mich leicht über mich selbst, wie unsicher ich war, wenn sie mal mehrere Stunden nicht antwortete. Das Einkaufen hatten wir schnell erledigt und lagen tatsächlich bestens in der Zeit. So das ich in meiner Wohnung angekommen, in ruhe die Einkäufe verräumen konnte und Marius und ich uns im Anschluss gemütlich auf dem Balkon sitzend über die mitgebrachten Sandwichtes hermachten.
>Warum nur hatte ich die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl?<
DU LIEST GERADE
Chance 2
Romancestudentxteacher Story Teil 2 von Chance Becca erlebt das erste Mal was es heißt eine innige Beziehung mit einem anderen Menschen zu frühren. Freude, Sehensucht, Lust und Liebe, aber auch die Schattenseiten. Frustatrtion, Eifersucht, Zweifel und Sorg...