18. Der Tag danach

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Irgendwann wachte ich auf und blinzelte vorsichtig. Tageslicht schien ins Zimmer und ich war allein.

>Kate<

Der erste Gedanke der mir bewusst kam. Ich bin bei ihr, stellte ich mit einem seufzen fest. Dann kamen bruchstückhafte Erinnerungen zusammen mit Schamgefühlen und tiefem entsetzen.

>Was hatte ich ihr nur zugemutet<

Langsam und vorsichtig, setzte ich mich auf. Zog die Beine an, schlang meine Arme darum und legte meinen Kopf auf meine Knie. Es linderte die Bauchschmerzen und auch die Kopfschmerzen etwas und ich ließ stumm die Tränen fließen.

>Jetzt wollte sie mich ganz sicher nicht mehr<

Ich weinte nur noch mehr über diesen Gedanken, bis ich hörte wie die Tür geöffnet wurde und ich erschrocken den Kopf hoch riss. Dort stand sie, immer noch in Jogginghose, T-Shirt und mit leicht zerzausten Haaren. Ihr Lächeln verrutschte bei meinem Anblick und sofort zeigte sich Sorge auf ihrem Gesicht. Sie eilte zu mir und kniete sich neben mich auf die Couch. „Baby..." Sagte sie leise und liebevoll und streckte mir die Arme entgegen. „Darf ich?" Ich nickte nur und ließ mich sofort gegen sie sinken. Sie legte ihre Arme schützend um mich. Ich krallte mich in ihr Shirt und versteckte meinen Kopf an ihrer Brust. Ich weinte haltlos und sie ertrug es, streichelte immer wieder über meine Schulter oder mein Bein und ließ mich weinen, bis ich mich von selbst etwas beruhigte hatte. Schniefend und mit einem seufzen rang ich um Fassung. „Es tut mir so unbeschreiblich leid, was ich dir zugemutet habe." Krächzte ich beschämt. Kate drückte mir einen kleinen Kuss auf den Kopf. „Baby du hast dich letzte Nacht oft genug entschuldigt." „Aber ich hab das Gefühl es reicht nicht, dass kann ich nie wieder gut machen. Du solltest das alles nicht miterleben und wissen müssen." Kate drückte mich fester an sich. „Du bist die Frau an meiner Seite. Daran ändert auch die letzte Nacht nichts, gar nichts." Ich schniefte wieder und atmete tief durch, nun waren es Tränen der Rührung die mir in die Augen stiegen. „Ich liebe Dich so sehr." Flüsterte ich ihr zu und traute mich ein wenig den Kopf zu heben und sie anzusehen. Kate lächelte mich an, erwiderte und legte ihre Lippen sanft auf meine. Mein Hand fuhr in ihren Nacken und hielt sie nah bei mir, wir küssten uns zärtlich und minuten lang, bis wir uns mit einem kleinen seufzen von einander lösten. Sie legte ihr Stirn an meine und berührte sanft meine Nase mit ihrer. „Zweifel bitte nicht daran." Hauchte sie mir zu. „Danke." Antwortet ich ebenso leise und genoss einfach das Gefühl von Geborgenheit was sie mir gab. Ihre Hand fuhr immer wieder durch mein Haar und sie nahm etwas den Kopf zurück und sah mich an. Ich hielt ihrem Blick mit einem kleinen Lächeln stand. „Hast du Schmerzen?" Ich legte die Stirn in Falten, nickte dann aber schwach. „Kopf und Bauchschmerzen und ganz wohl ist mir auch nicht." „Dachte ich mir schon." Sie gab mir einen kleinen Kuss und löste sich von mir. „Warte, ich komm gleich wieder." Sagte sie schnell und stand auf. Sofort fehlte mir ihre Nähe und ich zog die Decke enger um mich. Wenige Minuten später kam sie zurück, reichte mir ein Glas Wasser und eine Tablette. Ich nahm beides dankend an und sie stellte das leere Glas weg, setze sich auf die Couch und deute zum Kopfkissen hinter ihr. Ich ließ mich zur Seite gleiten und sie legte mir die Wärmflasche auf den Bauch, deckte mich zu und kuschelte sich wieder zu mir. Ich atmete tief durch und spürte wie ich mich entspannte. Was wohl allein an ihrer Nähe lag. „Du tust mir so gut." Nuschelte ich und schmiegte mich noch näher an sie, bevor ich leicht eindöste.

Ein leichtes lächeln legte sich auf mein Gesicht als ich von zarten Berührungen geweckt wurde. Sie küsste mich immer wieder auf Stirn und Wange. Ich ließ meine Augen geschlossen und genoss es einfach.„Ich weiß das du wach bist." Flüsterte sie mir mit einem schmunzeln zu. Ich schüttelte leicht den Kopf und Kate kicherte und drückte mir einen Kuss auf den Mund. „Wie geht's dir?" Ich spürte einen Moment in mich hinein. „Besser." Antwortete ich leise und öffnete langsam die Augen. Sie hatte sich leicht über mir abgestützt und sah mich mit einem zarten Lächeln an. Ich schlang meine Arme um ihre Schulter und zog sie etwas zu mir runter und verband zärtlich unsere Lippen miteinander. Ich ließ meine Hände über ihren Rücken gleiten, wieder hoch in ihren Nacken und kraulte ihn leicht.

>Ich brauche Intimität und Zuneigung, als Versicherung das als gut war<

Sie seufzte leise in den Kuss und löste unsere Lippen. Ich zog eine kleine Schnute was sie zum kichern brachte. „So kommen wir heute gar nicht mehr aus dem Bett." Neckte sie mich. „Wollen wir das denn?" Fragte ich sie ebenso neckend. Kate biss mir leicht in die Unterlippe und ich öffnete erschrocken die Augen. Sie zog die Nase kraus und kicherte. „Für den Anfang täte uns eine dusche wohl nicht schlecht. Oder?" Ich sah ihr tief in die Augen und hauchte. „Zusammen?" Kate gab mir einen Kuss und setzt sich grinsend auf. „Was hälst du davon, wenn ich uns was zu essen mache und du duschen gehst?" Ich verzog leicht das Gesicht. „Klingt nun nicht so spannend, aber okay." Sie zwinkerte mir zu und stand auf. Langsam setzte ich mich ebenfalls auf. „Ich such dir ein paar Sachen von mir raus und lege sie dir ins Bad." Ich nickte dankbar als sie den Raum verließ.

>Nach der Nacht war sie immer noch bei mir, unfassbar<

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