Leicht verwirrt sah ich zur Tür, wer würde denn zu mir wollen? Sie konnten mich doch alle nicht wirklich leiden. "Herein.", rief ich und stand auf. Ich war neugierig und etwas in mir hoffte, dass es Daryl war. Doch mein Vater betrat den Raum und schloss die Tür leise hinter sich, ich war verwundert, dass gerade er in mein Zimmer kam.
Mein Körper spannte sich leicht an und ich sah, dass mein Vater ein Glas Blut in der Hand hatte. Zögernd kam er näher, er wusste wahrscheinlich nicht, was er sagen sollte. "Ich habe mir gesagt, dass du vielleicht Hunger hast.", sagte er und hielt mir das Glas hin. "Nein danke, ich war heute schon jagen.", lehnte ich ab und versuchte dabei noch nett zu klingen. Er atmete laut aus und zog das Glas zurück. "Du vertraust mir nicht, oder?", fragte er. Ich sah zu Boden und da ich keine Antwort gab, deutete er es auf ein ja.
"Wir sind deine Familie, du kannst uns vertrauen.", sagte er. Ich atmete laut aus und sah zu dem Glas, dass mit der roten dickflüssigen Flüssigkeit gefüllt war. "Was ist das für ein Blut?", fragte ich. "Menschenblut.", antwortete er. "Ich trinke kein Menschenblut mehr.", sagte ich und spielte mit meinen Finger. "Seit wann das nicht mehr?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. "Seit ein paar Jahren.", antwortete ich. "Aber wie kannst du dann noch so stark sein? Das Eisenkraut hätte dich ausschalten müssen.", sagte er. Er stellte das Glas auf die Kommode ab und setzte sich auf mein Bett, machte eine Geste, dass ich mich neben ihm setzen sollte und das tat ich dann auch leicht zögernd.
"Ich weiß es auch nicht, mein Körper bekämpft es einfach.", sagte ich. "Sei ehrlich Kathrine, siehst du uns als Familie an?", fragte er und wechselte das Thema. "Ich muss euch erstmal neu kennenlernen.", sagte ich leise. "Ich erzähle dir eine Geschichte.", sagte er. "Eine Geschichte?", fragte ich verwirrt. Er nickte. Also blieb ich still und er fing an zu erzählen. "Will und ich sind aus den zwei stärksten Vampirjäger Familien, wir sind sozusagen die Könige. Das Blut der Dixons und der Petrovas, fließt in jedem Jäger. Ich war enttäuscht als ich hörte, dass du deinen Nachnamen geändert hast.", sagte er. "Pierce klang moderner.", erklärte ich. "Also sind die Dixon und die Petrovafamlie, die Stärksten Familien der Jäger.
Wir zusammen bilden ein unschlagbares Team, doch du musst uns auch vertrauen.", sagte er und sah mich an. "Ich muss euch erstmal kennenlernen.", sagte ich. "Du kennst uns doch schon.", sagte er und zog eine Augenbraue hoch. "Ja.. aber nicht wirklich die beste Seite von euch.", sagte ich leise. Er seufzte laut und sah auf seine Schuhe. "Was muss ich machen, damit du mir vertraust?", fragte er. "Zeig mir einfach, dass es auch noch eine andere Seite in dir gibt, mehr musst du nicht tun.", sagte ich. Er sah mich an und nickte. "Ich werde sie dir zeigen.", sagte er und klang entschlossen. Ich musste wieder an das Menschenblut denken und sah kurz zum Glas. "Von wem ist das Blut?", fragte ich und sah ihn fragend an. Er lächelte leicht und zog seinen Ärmel hoch, zum Vorschein kam eine große Schnittwunde und ich sah ihn verwundert an.
"Ich hatte sonst kein anderes Blut.", erklärte er. "Du hättest kein Blut von dir abzapfen müssen.", sagte ich und nahm seinen Arm in meine Hand. "Das ist okay.", sagte er und wollte seine Hand zurückziehen. Doch ich hielt sie fest und schüttelte den Kopf. "Hoffentlich kann ich das noch.", nuschelte ich. "Was?", fragte er verwirrt. Ich schloss meine Augen und nach ein paar Versuchen, kribbelten meine Hände und ich öffnete meine Augen wieder. Die Wunde war nicht ganz verheilt, aber ein großer Teil war verschwunden. Ich musste meine Heilfähigkeiten wohl noch mal üben, ich war in den Jahren ganz schön eingerostet. Mit einem leichten Lächeln sah ich meinen Vater an ließ seinen Arm los. "Ich bin stolz auf dich.", sagte er lächelnd und zog den Arm wieder zurück.
Eine Zeit lang schwiegen wir und ich spielte mit meinen Daumen. "Singst du eigentlich immernoch?", fragte er. "Nein, schon lange nicht mehr.", antwortete ich leise. "Wieso nicht mehr?", fragte er. "Es gab nie wirklich eine Möglichkeit und ich möchte es um ehrlich zu sein auch nicht mehr.", sagte ich und sah ihn an. Seine braunen Augen erinnerten mich an meine eigenen, er war älter geworden und auf seinem schwarzen, vollem Bart zeichneten sich nun silberne Härchen, die einem sehr schnell ins Auge fielen. "Was ist eigentlich mit Shane und dem Governor? Sie gehören nicht zur Familie.", sagte ich.
"Nein, das tun sie nicht. Doch sie sind im Rang direkt unter uns, Shane und der Governor stammen jeweils aus den zweitstärksten Familien. Doch ihnen wurde das Kämpfen nie beigebracht und sie sind sogut wie unfähig.", erklärte er. Der Governor und Shane stammten aus einer mächtigen Familie? Kann das überhaupt sein? Denn ihr Niveau ist ganz unten.
"Sie gehören aber nicht wirklich zu uns, also warum darf ich sie nicht töten?", fragte ich. "Unsere Art stirbt aus, Kathrine. Es gibt nurnoch unser Rang und Shane und Philip, der Rest der Jäger sind sozusagen nur Untertanen.", sagte er. "Shane und Philip sind aber nicht gerade das, worauf man stolz sein kann.", sagte ich.
"Das sind sie wirklich nicht.", sagte er und lachte leicht. Auch ich musste leicht lachen. Es war ein ganz anderer Moment mit meinem Vater, er war anders. Es war alles so ungewohnt und auch ein wenig unangenehm, dank der Vergangenhei. Aber es gefiel mir auch, ich konnte endlich mit meinem Vater normal reden. Ohne Gewalt und Wahnsinn, es war eigentlich wundervoll.
Mein Vater hatte vielleicht eine ganz andere Seite in sich und genau das war das, was den Moment wirklich schön machte. Doch die Vergangenheit stand mir immernoch im Weg, es war zu viel passiert und er musste mir wirklich beweisen, dass er sich geändert hat.
Hey Leute!
Wie fandet ihr das Kapitel? :D Würde mich über Kommis und Votes freuen :D
LG,
Elena60100 <3
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The Walking Dead ~ The Vampire in me
FanfictionKatherine Pierce kämpft sich durch eine kaputte Welt voller lebenden Toten, jedoch hat sie ein Geheimnis. Sie ist ein Vampir, aber was passiert wenn sie auf eine Gruppe stößt. Wird sie ihrem Verlangen wiederstehen können und sie am leben lassen? Ode...