Kapitel 121

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"Danke.", flüsterte ich ihm ins Ohr. "In der Zeit wo du weg warst, hatte ich beschlossen dein Zimmer wieder auf fordermann zu bringen. Immerhin hatte ich es so verwüstet.", sagte er nachdem wir wieder voneinander abgelassen hatten. Ich lächelte, ich freute mich darüber, dass er an mich gedacht hatte. "Ich gehe jetzt duschen und danach komme ich.", grinste ich. Ich holte in V- Geschwindigkeit neue Klamotten aus meinen Schrank und war auch schon im Badezimmer verschwunden.

Kurz horchte ich, die Urvampire saßen bei der Gruppe. Ich musste aufpassen, vielleicht hatten sie noch etwas anderes vor. Bei ihnen konnte man nie wissen. Ich schmiss meine alten Klamotten in die Ecke und stellte mich unter die Dusche, das warme Wasser prasselte auf meinen Körper und ich schloss die Augen. So lange war ich nicht mehr duschen. Ich blieb etwas länger drin und als ich fertig war, zog ich mir ein dunkelgraues Top mit einer gemütlichen, grauen Jogginghose an. Ich packte meine Sachen in einen kleinen, weißen Wäschekorb und lief Richtung Zimmer.

Meine Haare waren zwar noch nass, aber das war nicht so schlimm. Sie gingen mit mittlerweile bis zum Ellbogen und ich merkte, das ich sie bald wieder schneiden musste. Zu lange Haare waren in dieser Welt auch nicht ganz ungefährlich. Ich öffnete die Tür zum Zimmer und mein Mund klappte nach unten. Daryl stand vor mir, er hatte ein weißes Hemd und eine schwarze Hose an. Seine Haare hingen ihm wild ins Gesicht und seine Blauen Augen konnte man noch ganz klar erkennen.

Er hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt, ich betrachtete ihn von oben bis unten und kam garnicht mehr aus dem Staunen heraus. Er sah verdammt scharf aus. "Du starrst.", grinste er. "Ich hab auch allen Grund dazu, Mister Dixon.", sagte ich grinsend und kam näher. Auch er kam näher und unsere Münder trafen sich, zwischen uns war kein Centimeter Abstand mehr und er ging rückwärts zum Bett ohne den Kuss zu unterbrechen.

3 Stunden später
Es war stockdunkel und Daryl war bereits neben mir eingeschlafen, die Kerzen waren mittlerweile runtergebrannt und nurnoch das Mondlicht erhellte den Raum ein wenig. Ich schätzte das es ungefähr drei Uhr nachts war. Ich lag in Daryls Armen und hatte meinen Kopf auf seine Brust gelegt, ich spürte seine gleichmäßigen Atemzüge und es beruhigte mich irgendwie. Jedoch konnte ich nicht schlafen, ich dachte über mich nach. Was ist wenn ich mein böses Ich garnicht wirklich besiegt habe?

Es machte mir Angst daran zu denken, wie ich meine Familie unbewusst kaltblütig umbringe. Ich löste mich langsam aus Daryls Armen und stand auf, ich wickelte mir eine weiße dünne Decke um den Körper und stellte mich vor das Fenster. Draußen war es ruhig, die Wolken waren verschwunden und dafür ist ein klarer Himmel aufgetaucht. Die Sterne konnte man ebenso klar sehen und ich versank in ihnen, versuchte mir eigene Figuren zu kreieren und zählte ein paar. Dabei dachte ich über mich nach, ich musste mir irgendwie versichern das ich, wirklich Ich war. "Hey.", brummte Daryls verschlafene Stimme.

Ich schaute zur Seite und sah das er mich anschaute. "Komm wieder ins Bett.", brummte er müde und gähnte. "Ich komme gleich.", sagte ich leise. Ich hoffte das er einfach weiterschlafen würde, doch er stand auf und kam zu mir. Er umarmte mich von hinten und legte sein Kinn auf meiner Schulter. "Über was wichtiges denkst du mitten in der Nacht nach?", flüsterte er. Ich schwieg eine Weile und schaute in den Himmel. "Ich habe Angst, das Ich nicht Ich bleibe.", flüsterte ich. Daryl löste seine Umarmung und stellte sich vor mich, er nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir tief in die Augen. "Du bist Du. Kathrine, du hast es geschafft dein wahres Ich wieder zu erlangen und hast uns gerettet. Dein böses Ich wird nur dann auftauchen, wenn du es wirklich willst.", flüsterte er. "Daryl, ich hab mich immernoch nicht unter Kontrolle.

Ich kann nur mit schwerer Konzentration mein Verlangen unterdrücken und ich habe Angst, das mein böses Ich genauso schwer wird zu unterdrücken.", flüsterte ich. "Dein Verlangen können wir trainieren.", sagte er. "Aber erst später, ich lasse die Gruppe erstmal nicht allein.", sagte ich. Mir fiel die Überraschung für Daryl wieder ein und Ich fing an zu grinsen. Er sah mich fragend an. "Zieh dich an, ich hab eine Überraschung für dich.", grinste ich. Er lächelte und ich konnte in seinen Augen ein wenig Neugier erkennen. Wir beide begannen uns anzuziehen und kurze Zeit später waren wir auch schon fertig. Ich zog Daryl auf den Gang, ein paar Kerzen waren hier aufgestellt und erleuchteten den sonst so düsteren Raum etwas. Ich lief mit ihm zu einer großen Kommode. Ich ließ seine Hand los und bückte mich, ich hatte die Armbrust unter der Kommode versteckt und zog sie raus.

Ich stellte mich hin und zeigte sie Daryl, er hatte nun etwas größere Augen und nahm die Armbrust. Er schaute sie sich genau an und seine Augen fingen immer mehr an zu leuchten, ihm gefiel sie also. "Wow.", bekam er nur raus und strich mit dem Zeigefinger über die Sehnen. "Gefällt sie dir?", fragte ich lächelnd. "Soll das ein Witz sein? Die ist der hammer.", sagte er und lächelte leicht. Seine Augen waren voller Freude, er sah mich dankend an und legte die Armbrust auf die Kommode. Daraufhin zog er mich in eine feste Umarmung und ich musste über seine Schulter grinsen. Es machte mich so glücklich das ich ihm eine Freude machen konnte.

Plötzlich hörten wir einen Schmerzschrei und ich ordnete die Stimme zu Shane, warum folteterten ihn die Urvampire mitten in der Nacht? Die ganze Gruppe wird davon wach werden. Ich und Daryl sahen uns alamiert an und liefen schon los Richtung Keller, dort angekommen sah ich Shane gefesselt auf einen Stuhl sitzen. Man konnte ganz klar erkennen das sein linker Arm gebrochen wurde, denn dort war nun eine Wölbung und es sah nicht gut aus. Die Urvampire standen drum herum und als sie uns sahen, hörten sie auf. "Schreit er zu laut?", fragte Elijah. "Um ehrlich zu sein, ja. Aber das ist jetzt egal. Habt ihr schon was rausbekommen?", fragte ich. "Nein, noch nicht.", sagte Elijah.

"Was wollt ihr jetzt machen? Ihr werdet nichts aus mir herausbekommen.", lachte Shane. "Glaub mir, ich werde sich erst töten bist du Elijah alle Informationen erzählt hast.", knurrte ich. "Weißt du was? Nachdem du deine Gefühle abgeschaltet hattest, hat dein Vater deine Mutter umgebracht. Und zwar wirklich umgebracht.", lachte Shane. "Was?", hauchte ich. "Oh ja. Und davor durfte ich sie foltern.", grinste er. In mir baute sich Hass auf, purer Hass. "Du mieses Schwein!", knurrte ich und hatte Tränen in den Augen. Ich ging mit geballten Fäusten auf ihn zu, wurde jedoch von Daryl wieder zurückgezogen und fest von ihm gedrückt. Er fühlte wahrscheinlich mit mir. Ich hatte sie doch erst wieder, warum musste sie mir wieder genommen werden? "Weißt du, ich habe Beth gerne geschlagen. Es hat mir sogar Spaß gemacht, sobald ich hier rauskomme, sind die anderen Frauen auch dran. Und damit meine ich nicht nur das Schlagen.", lachte er und grinste böse. Ich löste mich von Daryl und drehte mich zu ihm um.

"Shane halt dein Maul!", knurrte Kol. "Kathrine, du darfst nicht darauf eingehen. Er will das du die Kontrolle verlierst und ihn tötest.", sagte Elijah. "Ich hab mich unter Kontrolle.", sagte ich langsam. Eigentlich war ich kurz vorm explodieren, doch ich wollte es mir nicht anmerken lassen und versuchte mich zu kontrollieren. "Deine Mutter hat vor ihrem tot sehr gelitten.", sagte er und lächelte verrückt. Und ab da an verlor ich die Kontrolle, etwas komisches passierte in mir. Mein böses Ich wollte die Oberhand gewinnen, doch mein gutes Ich kämpfte dagegen an. Sie schienen beide gleichstark zu sein und sie vermischten sich miteinander.

Mein gutes und mein böses Ich arbeiteten auf einmal zusammen. "Weißt du noch die Stromschläge Shane? Du hast sie mir immer gegeben und es tat höllisch weh.", knurrte ich. "Ich finde du solltest sie auch mal spüren.", sagte ich und sah ihn konzentriert an. Ich wusste nicht was ich tat, aber ich tat es einfach. Ich stellte mir den Schmerz der Stromschläge vor und aufeinmal schrie Shane auf. "Was zur Hölle passiert hier?", fragte Daryl geschockt. "Ihre Augenfarbe ist Orange.", bemerkte Klaus. "Ihre gute und ihre böse Seite haben sich vermischt, sie ist so in der Lage anderen Leuten Schaden zuzufügen, ohne sie zu berühren oder sonst was.", stellte Elijah geschockt fest. Doch ich hörte das alles nur gedämpft, ich war wie in Trance auf Shanes Körper fixiert und auch seine Schreie drangen nur gedämpft zu mir durch. Hatte ich wieder eine neue Seite in mir entdeckt?

Hey Leute!
Wie fandet ihr das Kapitel? Würde mich über Kommis und Votes freuen :D
LG,
Elena60100 :3

The Walking Dead ~ The Vampire in meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt