Kapitel 81

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Mit einem leicht hängenden Kopf lief ich durch den Wald, die Blätter unter meinen Füßen raschelten bei jeder Bewegung. Was sollte ich jetzt tun? Ich wollte meine Gruppe nicht verletzen. Ich wollte ihn verletzen. Ich schaute auf, vor mir war ein Felsen. Er hatte eine Spitzer und darunter war ein steiler Abhang. Ganz unten konnte ich auch viele Blätter erkennen. Der Vorteil war wenn man darunterstürzt, wird man von den Blättern aufgefangen. Ich sprang auf den Felsen und setzte mich auf die Spitze. Ich ließ meine Beine baumeln und schaute in den klaren Himmel. Die Sterne verblassten langsam und der Himmel färbte sich Orange, hinter den dichten Baumkronen tauchte langsam die Sonne auf. Sie schien mir ins Gesicht und die daraufkommende Wärme bereitete mir eine Gänsehaut. Es war noch immer kalt und bei jedem Atemzug den ich machte wurde meine Nase von innen kalt. Plötzlich hörte ich es hinter mir wieben und drehte meinen Oberkörper und Kopf blitzschnell zur Seite. Blake stand auf den Felsen und sah mich mitfühlend an. "Was machst du denn hier?", fragte ich leise und wuschelte ihm durch sein dichtes Fell. Ohne Vorwarnung kam er näher und legte sich auf meinen Schoß, er besaß eine unbeschreibliche Wärme und ich vergrub meine Finger in seinem Fell. "Du bist schön warm.", sagte ich und kuschelte mich an ihm. Er tröstete mich etwas von meiner Verzweiflung, das war das besondere an Tieren. Sie wussten wann es einem schlecht ging und kamen direkt zu einem, manche Menschen jedoch wissen es und gehen trotzdem an dir vorbei. Tiere waren nicht so, sie liebten dich wie du bist und akzeptierten deinen Charakter. Verträumt streichelte ich ihm durchs Fell und schaute zur Sonne, plötzlich bemerkte ich das sie schon längst hoch am Himmel stand. "Blake wir müssen zurück zur Gruppe.", sagte ich. Er sprang auf und schaute mich erwartungsvoll an, ich rappelte mich auf und sprang vom Felsen. Blake folgte mir, ich lief in V- Geschwindigkeit zurück zur Hütte und blieb ein paar Meter davor im Wald stehen. Blake kuschelte sich an meinen Beinen, ich lief los und trat aus dem Dickicht. Die Sonne warf schwache Lichtstrahlen auf das Dach der Hütte und im großen und ganzen sah es traurig und zugleich furchteinflößend aus. Die Leichen waren vor dem Haus verschwunden und man konnte Schleifspuren erkennen die in den Wald führten. Sie mussten die Leichen wohl weggeschafft haben. Ich näherte mich langsam der Hütte, sie wurde aufgerissen und ein besorgter Daryl lief auf mich zu. "Kathrine alles ok?", fragte er besorgt und wollte seine Hand auf meine Wange legen. Ich wich jedoch zurück und er sah mich verletzt und fragend an. "Ich muss mich erst wieder unter Kontrolle kriegen, ich will dir nicht wehtun.", sagte ich bedrückt und schaute zu Boden. "Du wirst mir nicht wehtun.", sagte er beruhigend. "Ach ja? Und was war dann gestern Nacht?", fragte ich und schaute ihm in die Augen. "Es war meine Schuld. Ich wollte mich zwischen dir und deinem Ziel stellen.", erklärte er. "Daryl. Das Problem dabei ist, egal was passieren wird ich sollte dir eigentlich nie wehtun. Egal ob du dich zwischen mir und meinem Opfer stellst, ich liebe dich und ich will dir nicht wehtun.", sagte ich mit zitternder Stimme. "Stoß mich nicht von dir weg.", sagte er flehend. Ich schaute langsam zu Boden. "Ich will dich nicht verletzen.", wiederholte ich. Er wusste was das bedeutete, er schnaufte und lief mit schweren Schritten an mir vorbei Richtung Wald. Ich musste ihn von mir wegstoßen, er verstand es einfach nicht anders. Blake stupste mich mit seiner Schnauze an, ich schaute nach unten in seine Dunkelbraunen Augen. Sie zeigten Mitgefühl und ebenfalls trauer. Ich schaute wieder zur Hütte, Scott stand am Türrahmen und sah mich ebenfalls mitfühlend an. Er wusste was mir Daryl bedeutete. Er kam zu mir und drückte mich, ich erwiederte es und legte meinen Kopf in seinen Nacken. Er hatte das Gespräch genauso wie die Urvampire mitbekommen. "Ich will dir helfen.", flüsterte er in mein Ohr ohne die Umarmung zu lösen. "Wie?", fragte ich. "Ich hab da ne Idee. Wir werden das später ausprobieren.", sagte er. "Abraham wird gleich mit den Jugendlichen schießen üben gehen, wir haben die Leichen geplündert und einiges an Waffen gefunden.", sagte er. "Wisst ihr schon woher er das Holzgeschoss hatte?", fragte ich und löste mich aus seiner Umarmung. "Er war mit Sicherheit kein Vampirjäger, die gehen an solchen Sachen geschickter ran. Er hatte dieser Munition unbewusst, er muss wohl zusammen mit seiner Gruppe einen Vampirjäger getötet haben und hatte dann die Waffe eingesteckt.", erklärte er. Das ergab Sinn, aber warum waren gerade in diesen Zeiten Vampirjäger unterwegs? "Na? Gab's da einen kleinen Ehestreit?", neckte Kol mit provozierender Stimme und trat aus dem Haus zu uns. "Halt die Klappe.", zischte ich. "Was wenn nicht? Ich bin der stärkerere von uns beiden.", prahlte er. "Wenn du willst können wir das herausfinden.", sagte ich provoziererisch. Sein Gesicht spiegelte Wut. "Na dann.", sagte er. Er schubste Scott mit Leichtigkeit zur Seite und er flog einige Meter bis er gegen einen Baum knallte und daran runterrutschte. Mein besorgter Blick fiel zu Scott und Kol hatte ich nicht mehr im Sinn, ich lief mit schnellen Schritten zu Scott und kniete mich zu ihm hin. "Scott alles ok?", fragte ich besorgt. Er sah mich an und nickte, plötzlich bekam er größere Augen und zeigte hinter mich. "Pass auf!", rief er. Alamiert drehte ich mich um, Kol packte mich am Hals und zog mich hoch. Ich röchelte nach Luft und versuchte mich vergeblich aus seinem Griff zu befreien. "Ich bin stärker als du.", sagte er grinsend und warf mich nach hinten. Ich landete hart auf den Waldboden. Ich stützte meine Hände auf den Boden ab und sah sauer zu Kol. Er lächelte siegerisch und schaute mich provozierend an. Wieder wurde meine Sicht in einen Rotton getaucht, wenn er einen Kampf haben wollte sollte er ihn bekommen und diesmal hält mich niemand auf!

Hey Leute!
Wie fandet ihr das Kapitel? Würde mich über Kommis und Votes freuen :D
LG,
Elena60100 :3

The Walking Dead ~ The Vampire in meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt