Kapitel 135

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Rick und die Gruppe kam mir jedoch entgegen und sahen sich geschockt das Spektakel an, dass sich vor ihnen ereignete. "Deine Augen.", sagte Beth. "Sie sind Schwarz- Rot.", sagte Glenn. "Was ist hier passiert?", fragte Rick. "Das kannst du dir schon denken.", sagte ich und drängte mich an die Gruppe vorbei. Ich lief mit schnellen Schritten in mein Zimmer, nachdem ich die Tür schloss überfiel mich ein Schwal von Trauer. Meine Hände zitterten und ich fuhr mir durch die Haare. Was das gerade wirklich passiert? Wollte Daryl wirklich mit ihr schlafen?

Ich spürte die Leere in mir, sie tat nun noch mehr weh und ich weinte. Endlose Tränen liefen mir den Wangen hinab und tropften auf den Boden, ich ließ mich an der Tür hinabgleiten und winkelte meine Knie an. Ich merkte das in mir irgendetwas anders war, ich fühlte mich wie damals, allein. Mein bester Freund war tot, meine Tochter war tot und mein Ex wollte mit seiner Ex vögeln nachdem er mit mir Schluss gemacht hatte. Das Leben konnte nicht schlimmer werden. Ich stand auf und lief zur Kommode, ich zog die mittlere Schublade auf und Alkoholflaschen kamen mir entgegen.

Ich entschied mich für einen Whisky und öffnete die Flasche. Ich benutzte kein Glas und trank einfach so daraus, mehrere Schlücke trank ich und musste dann wieder weinen. So ging es lange so weiter, mittlerweile lagen schon drei Alkoholflaschen neben mir. Ich merkte das ich vollkommen besoffen war und als ich Schritte hörte stand ich auf, die Tür öffnete sich und Rick betrat den Raum. "Wie geht es dir?", fragte er. "Guhuut.", lallte ich. Er runzelte mit der Stirn und musterte mich. "Wie viel hast du getrunken?", fragte er.

Ich spitzte leicht meine Lippen und zeigte mit meinen Fingern, dass es nur ein bisschen war. "Deine Augenfarbe hat sich nicht verändert, sie sind immernoch Rot-Schwarz.", sagte er. Ich jedoch grinste nur und zog meine Schultern etwas hoch. "Dann sehen sie halt so aus.", ich und lief durch das Zimmer. Jedoch schwankte ich eher und fiel fast um, konnte mich jedoch an der Kommode festhalten. "Ups.", sagte ich. "Du hast genug getrunken.", sagte er und kam zu mir. "Leg dich ins Bett.", sagte er.

Ohne das ich antworten konnte legte er einen Arm um meine Hüfte und wollte mich zum Bett bringen, doch es erinnerte mich an Daryl. Er hat auch oft einen Arm um meine Hüfte gelegt, plötzlich war ich nicht mehr so glücklich wie ein paar Sekunden zuvor und riss mich los. Ich taumelte ein paar Schritte nach hinten und stieß dann mit den Rücken gegen die Wand. Rick kam besorgt zu mir, doch ich wies ihn zurück und er blieb stehen. "Lass mich.", sagte ich weinend. Ich wollte nicht das man mich tröstet, ich musste stark bleiben, für den Rest der Gruppe.

"Ganz ruhig.", wollte er mich beruhigen. "Ich sagte bleib zurück.", sagte ich und betonte jedes Wort. Bedrohlich zeigte ich ihm mein V- Gesicht und er verstand das ich es verdammt ernst meinte. Ich sah zu Boden und wieder liefen mir Tränen, ich schaffte es einfach nicht stark zu bleiben. Plötzlich umarmte mich Rick, er hatte meine Warnung einfach ignoriert und umarmte mich. Ich stand zuerst steif dort und überlegte ihn weg zustoßen, doch dann erwiederte ich seine Umarmung und weinte laut.

Lange standen wir dort und Ricks Schulter war mittlerweile nass, doch das schien ihn nicht zu stören. Irgendwann ließen wir voneinander ab und ich sah ihn dankend an. Er legte eine Hand auf meine Schulter und sah mich liebevoll an. "Ich werde erstmal mein Gesicht sauber machen gehen.", sagte ich nach einer Zeit Stille. Er nickte und ich lief an ihm vorbei ins Badezimmer, als ich in den Spiegel sah bekam ich einen Schock. Meine Augen waren schwarz dank der Schminke und meine Augenfarbe war tatsächlich Rot- Schwarz. Ich wusch mein Gesicht mit Wasser ab und entfernte die Schminke. Wieso ging diese Augenfarbe nicht weg? Werden wir auf Überlebende stoßen, würden sie direkt auf mich schießen. Ich schüttelte den Kopf und plötzlich klopfte es an der Tür.

"Ist da jemand drin?", fragte eine Frauenstimme. "Ja, aber komm ruhig rein.", sagte ich und versuchte normal zu klingen. Die Tür öffnete sich und Maggie betrat das Bad, sie sah mich mitledig an. Sie wusste also was passiert war. "Du tust mir so leid.", sagte sie und umarmte mich kurz. "Deine Augenfarbe.", sagte sie geschockt. "Ich weiß. Sie geht aus irgendeinen Grund nicht weg.", sagte ich. "Ehm... ich gehe wieder ins Zimmer.", fügte ich hinzu.

Sie nickte und machte mir Platz und ich lief zurück ins Zimmer, Rick war bereits verschwunden und hatte die Alkoholflaschen mitgenommen. Ich setzte mich ans Bett und ich bemerkte, das beide Armbrüste von Daryl noch hier drin waren. Ich stand auf und trug beide nach draußen in den Flur, ich lehnte sie gegen die Wand und verkroch mich wieder in mein Zimmer. Ich hatte keine Lust das er sich seine Waffen abholte und dann in mein Zimmer musste.

Ich setzte mich wieder auf das Bett und fuhr mir durch die Haare, schlafen konnte ich ganz sicher nicht. Ich legte mich jedoch trotzdem hin und schaute auf die Decke, ich legte meine Arme auf meinen Bauch und atmete laut aus. Wie konnte er mich nur so verletzen? Zuerst musste er mich verlassen und schlief direkt am nächsten Tag mit seiner Ex? Was dachte er sich eigentlich?! Ich habe ihm so oft das Leben gerettet und mich in ihn verliebt. Und er denkt, er könnte mir einfach so das Herz brechen? Wieso musste ich immer allein sein? Warum musste mir das Glück wieder genommen werden? Daryl war der Einzige Mann, den ich jemals geliebt habe. Liebte ich ihn noch? Um ehrlich zu sein wusste ich es nicht, man kann Gefühle nicht einfach abstellen.

Naja ich konnte es schon, tat es aber für den Rest der Gruppe nicht. Warum war meine Mutter jetzt nicht hier? Oder Scott? Oder meine Tochter? Alle waren tot. Doch dann fielen mir Shane's Worte ein, was ist wenn meine Mutter garnicht tot ist? Ich stand auf und lief aus dem Zimmer, ich werde herausfinden ob sie lebt oder tot ist. Ich lief nach unten ins Wohnzimmer an die Gruppe vorbei in den Keller, ich spürte die fragenden Blicke auf mir ruhen, doch ich hatte etwas vor. Ich hörte jedoch wie die Gruppe mir folgte, sollten sie ruhig erfahren was ich vorhatte, aufhalten konnten sie mich sowieso nicht. Ich lief in einen kleinen Raum, hier waren überall nur alte Holzregale.

Ich schob diese zur Seite und machte etwas Platz. "Was wird das?", fragte Rick. Kurz sah ich nach hinten, die ganze Gruppe stand dort und alle hatte keine Ahnung was ich vorhatte. "Meine Mutter lebt, ich weiß es.", sagte ich und schlug mehrere Male gegen die Steinwand. Es bröckelte und irgendwann ist ein Loch entstanden, ich fasste rein und zog mehrere Waffen raus. Kleine Maschinengewehre, Pistolen, Messer, Munition, Granaten, Holster und Messertaschen. "Was hast du vor?", fragte Rick misstrauisch. "Ich werde meine Mutter holen.", sagte ich fest entschlossen.

Hey Leute!
Wie fandet ihr das Kapitel? Würde mich über Kommis und Votes freuen :D
LG,
Elena60100:3

The Walking Dead ~ The Vampire in meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt