Kapitel 110

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RICKS POS
Es begann bereits zu dämmern und Kathrine und Daryl waren immernoch nicht da, so langsam machte ich mir Sorgen und hatte ein ungutes Gefühl im Bauch. "Ich werde sie suchen.", sagte ich und stand auf. Auch Blake erhob sich, ich denke auch er hatte ein ungutes Gefühl. "Ich komme mit.", sagte Michonne. Auch Maggie, Glenn und Abraham meldeten sich.

Der Rest sollte hier bleiben, auch beschlossen wir Blake mitzunehmen, immerhin könnten wir sie so schneller ausfindig machen. Wir machten uns auf den Weg und Blake führte uns dabei quer durch den Wald und als wir an einer kleinen Wiese ankamen, merkte ich das ich nicht umsonst ein ungutes Bauchgefühl hatte. Langsam lief ich zu Daryls Armbrust und hob sie auf. "Hier ist etwas passiert, Daryl würde sie niemals zurücklassen.", sagte Glenn. Alle hatten einen besorgten Gesichtsausdruck und wir begriffen das uns nur einer zu ihnen führen konnte. Blake.

KATHRINES POS
Meine Wunde verheilte so langsam wieder und auch hatte sie aufgehört zu bluten. Schon einige Stunden waren wir hier unten eingesperrt und schwiegen. "Daryl?", fragte ich leise. Er schaute auf. "Ich werde uns hier irgendwie wieder rausbringen.", sagte ich. Ich durfte die Hoffnung nicht einfach so aufgeben, Daryl sollte nicht mit ansehen sollen wie ich leide. Oder vielleicht wird auch er gefoltert.

Er sagte daraufhin nichts und die Tür wurde geöffnet, wieder trat ein ungepflegter Mann herein aber diesmal war es nicht Merle, riechen tat er aber genauso. Er kam näher und ich konnte im Augenwinkel sehen wie Daryl sich anspannte. Der Mann vor uns hatte auch verwachsene Haare die an einigen Stellen schon grau waren, er trug auch ein ehemaliges weißes und nun gelbes Shirt. Darauf konnte ich auch braune Flecken erkennen und ich wollte erst garnicht wissen was das ist. "Dad?", stieß Daryl heraus. Ich sah mit geschockten Blick zu ihm und dann zu seinen Vater. Er hatte ein genauso dreckiges Grinsen wie Merle und ich konnte rein garnichts an ihm erkennen, das Daryl in irgendeiner Art und Weise ähnelte. Normalerweise konnte man bei dem Vater ja eine Ähnlichkeit zum Sohn sehen, auch wenn es nur ein kleines Detail war. Doch bei ihm war es anders, Daryl hatte nichts von ihm und das war auch gut so. "Hallo Daryl.", sagte er und kam näher zu ihm. Er bückte sich zu Daryl und hob sein Kinn grob an. "Hast dich ja in dieser Welt gut gehalten.", grinste er und ließ es wieder los.

"Fassen sie ihn nicht an.", knurrte ich. Er drehte sich zu mir und lächelte nur gehässig. "Halt die Klappe Blutsauger, dich nehme ich mir später noch vor.", sagte er und sein Blick reichte mir schon. Er wollte das zuende führen was Merle angefangen hatte. "Glauben Sie mir, wenn ich hier rauskomme werden sie für alles bezahlen!", knurrte ich. Er lachte nur spöttisch und kam zu mir. "Du wirst hier nicht rauskommen. Und wenn du es schaffst, werde ich dich eigenhändig Pfählen.", zischte er. "Versuchen Sie ihr Glück!", sagte ich abfällig. Er biss den Kiefer zusammen und seine Gesichtsmuskeln spannten sich an, er war leicht auf die Palme zu bringen. Ich hatte seine Schwachstelle bereits herausgefunden. "Du kannst froh sein, das dein Vater mir befohlen hat dich nicht zu schlagen.", sagte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen.

Ich lachte jedoch nur. "Tun sie sich keinen Zwang an. Mein Vater wird mich sowieso wieder aufschlitzen und seine kranken Experimente mit mir durchführen.", zischte ich. "Kathrine hör auf!", ermahnte mich Daryl. Ich sah ihn kurz an und schwieg, wenn er es nicht wollte ließ ich es. Aber ich denke dafür gab es auch einen Grund, ich glaube nicht das Daryl seinen Vater vor mir schützen wollte. Sein Vater lachte und sah kurz zu Daryl und dann wieder zu mir. "Es scheint so, als hätte mein Sohn mehr Kontrolle über dich als jeder andere.", sagte er. Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand.

"Ist mein Vater etwa auch ein Vampirjäger?", fragte Daryl entsetzt eher zu sich selbst als zu mir. "Wie konnte mein Vater wieder von den Toten auferstehen?", fragte ich und sah zu Boden. "Soll das heißen, er ist kein Vampir?", fragte Daryl. "Nein er ist keiner. Ich hätte es sofort gespürt und er würde nicht mit Vampirjägern zusammen arbeiten.", sagte ich. "Aber wie konnte er dann so lang überleben?", fragte Daryl. "Ich weiß es nicht.", flüsterte ich. Aber es bedeutete nichts gutes, mein Vater war verrückt. Ich war mittlerweile etwas stärker und das Eisenkraut hatte nachgelassen, ich atmete einmal ein und aus und zog an meinen Fesseln. Das Eisenkraut brannte sich in meine Haut aber ich versuchte es zu ignorieren. Wir mussten sofort hier raus. Immer weiter zog ich, jedoch tat sich nichts. Ich war immernoch zu schwach und ich glaube, auch wenn ich wieder meine komplette Kraft zurück hatte, könnte ich diese Fesseln nicht brechen. Ich ließ wieder locker und atmete laut aus. "Es bringt nichts.", sagte ich leise. "Wir werden hier irgendwie wieder rauskommen.", versuchte mich Daryl zu beruhigen. Helfen tat es aber nicht, zum ersten Mal sah ich keinen Ausweg mehr. Wieder öffnete sich die Tür und diesmal betrat mein Vater den Raum. Mein Körper spannte sich an und ich fing an zu zittern.

The Walking Dead ~ The Vampire in meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt