Zoey -
„Könnt ihr mich kurz mit meiner Tochter alleine lassen?" fragte meine Mutter in die Runde. Alle nickten und verliessen dann die Küche. Sie schaute mir tief in die Augen. Es war so als würde ich in meine eigenen verletzten und enttäuschten Augen sehen. Die hatte ich definitiv von ihr. Ich konnte ihren Schmerz in ihren Augen erkennen, ich konnte ihn sogar mitfühlen. „Zoey, warum hast du das nur alleine durchgestanden? Ich hätte dir doch helfen sollen. So jung, wie kann ein junges Mädchen das alleine schaffen?" Ich griff nach ihrer Hand und drückte sie fest. „Ich wusste was für ein schlechtes Gewissen du bekommen würdest und ich wollte das nicht sehen." „Klar habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich hätte dich abholen sollen." Sie schüttelte ihren Kopf und blickte auf unsere Hände. „Nein, bitte, das musst du nicht. Mir geht es gut. Mama, schau doch wo ich bin, was ich erreicht habe. Und das auch nachdem mir das wiederfahren ist. Wirklich, es geht mir gut." Sie sah mich dann wieder an bevor mein Vater und Aaron in die Küche kamen. Jetzt war es Zeit, zu viert darüber zu reden. „Schwesterherz." sagte Aaron und umarmte mich von hinten. Mein Vater legte seine Arme um meine Mutter. „Bitte glaubt mir, wenn ich euch sage, dass ich okay bin. Ich habe Samu, ich habe Charlotte. Sie waren immer da für mich vor allem Charlotte nachdem es passiert ist. Ich war nicht immer alleine." „Kannst du bitte mal die Beiden holen?" fragte meine Mutter Aaron. Ohne was zu sagen, verliess er die Küche und kam mit Charlotte und Samu zurück. „Hey." sagte Charlotte sanft. „Kommt mal her." Meine Mutter stand auf und nahm beide in ihre Arme und drückte sie fest. „Danke. Dass ihr auf meine Tochter aufgepasst habt und es immer noch tut." sagte sie. Charlotte lächelte mich an und wie gesagt, ich wusste, dass sie stolz auf mich war, dass ich endlich alles erzählt habe. Genau so wie Samu. „Gerne." „Was würde Zoey nur ohne euch tun? Charlotte, danke, dass du für sie da warst damals." lächelte meine Mutter. Es war schön wieder ein Lächeln auf ihren Lippen zu sehen und sie hatte Recht. Wo wäre ich nur ohne Charlotte? Es wird einen Zeitpunkt geben, in dem ich sie mehr vermisste als je zuvor. Zeitpunkte in dem ich sie brauchte aber sie nicht da sein konnte für mich. Und bei Samu genau daselbe. Ich schaute in Charlottes blaue Augen und wusste, dass das einfach nur wahre Freundschaft war und ich ihr für immer dankbar bin. Und Samu stand immer hinter mir, egal was mit mir war. Er hat mich nie anders behandelt nachdem er davon erfahren hatte und auch ihm könnte ich nie genug danke sagen. Trotz dieser extrem emotionalen Phase an diesem Abend hatten wir trotzdem ein ganz schönes Weihnachtsfest. Ich hatte meine Familie hier, dank Samu. Samus Familie war hier, unsere Freunde, es war wirklich super. Auch wenn alle nun wussten, was mir wiederfahren ist, ich wollte nicht, dass das das ganze Fest vermasselt. Meine Mutter brauchte eine Weile bis sie sich wieder gefangen hat. Auch mein Vater und mein Bruder waren am Boden zerstört. Sie waren wütend auf mich, weil ich das so lange für mich behalten hatte. Ich hätte vielleicht früher darüber reden sollen, das stimmt schon aber je mehr Jahre vergangen waren desto schwieriger war's darüber zu reden. Ich brauchte einfach Zeit für mich um das alles zu realisieren und zu verarbeiten und das konnte ich und Samu hat mir dabei geholfen. Wir hatten dann aber trotzdem noch Spass. Klar konnte meine Familie das nicht einfach so vergessen aber wir haben eine Weile darüber geredet und es dann so gut es ging für diesen Abend auf die Seite gelegt. Ich war kurz auf dem Balkon um etwas frische Luft zu schnappen als Mikko sich zu mir gesellte. „Hey." lächelte er und schloss die Balkontür hinter sich. „Hey." „Alles klar?" „Ja, es geht mir schon besser." lächelte ich. „Ich muss nochmals sagen... Es tut mir leid, Zoey. Was dir angetan wurde." „Ist schon okay, Mikko. Ich kann's nicht mehr ändern." Er legte seinen Arm um meine Schulter, da es schon richtig kalt war. Wir blickten beide über das leuchtende Helsinki. „Ich hatte nur Angst vor Samus Reaktion wegen der Kinder Sache, weisst du. Er wollte bestimmt Kinder, oder?" Ich blickte hoch zu Mikko, der nur ganz ruhig über die Stadt blickte. „Ja. Das wollte er. Aber er will dich mehr. Das sagt er immer wieder. Und du kennst ihn doch. Wenn er was sagt, dann meint er es auch so also musst du dir keine Sorgen machen." Das glaubte ich ihm. Auch nachdem mir Eve das vorhin gesagt hat. „Ausserdem hat er ja seine Nichten. Die dich und Charlotte übrigens lieben." lächelte er. Ich blickte zurück auf die wunderschöne Stadt. Die wunderschöne Stadt, die mein Leben veränderte. Ich fragte damals mich ob ich für immer hier sein werde. „Ja, sie sind echt toll." Mikko drehte mich an meinen Schultern um und sah mir tief in die Augen. „Zoey, du bist meine beste Freundin. Falls du jemals jemanden brauchst um darüber zu reden oder über irgendetwas anderes, ich bin da für dich. Ich hoffe, das weisst du." Ach, Mikko... Mein bester Freund, ein wunderbarer Freund. Ich lächelte ihn dankbar an. „Ich weiss. Danke, Mikko." „Komm. Gehen wir wieder rein sonst erkältest du dich noch." Ich nickte und folgte ihm wieder in die warme Wohnung. „Alles okay?" fragte Samu nachdem er seine Hände auf meine Hüfte legte und mich küsste. „Ja. Danke." lächelte ich leicht. „Komm. Wir spielen was." Und dann haben wir den Rest des Abends Spiele gespielt, unsere Mütter erzählten uns Geschichten, was wir als Kinder so Dummes getan haben und wir konnten lachen und auch meine Mutter hatte wieder ein Lächeln auf ihren Lippen. Es war schön, sie alle bei mir zu haben, sodass wir wie üblich jedes Jahr an Weihnachten alle zusammen sein konnten. Doch dann war es auch schon nach Mitternacht und wir fingen an uns zu verabschieden. Meine Familie blieb noch bis morgen Abend hier also werde ich sie bestimmt noch sehen. „Zoey, ich bin sehr stolz auf dich. Ich kann nur..." sagte meine Mutter bei der Verabschiedung. Die Tränen stiegen ihr wieder in die Augen. „Alles okay." Ich drückte sie ganz fest. „Es geht mir gut." machte ich ihr immer wieder klar bis sie es mir glaubte. Nach gefühlten hundert Umarmungen und Küsschen waren Samu und ich dann alleine. „Puuh!" seufzte ich und liess mich auf das Sofa fallen. Samu setzte sich lächelnd neben mich und strich mir eine Haarsträhne hinter's Ohr. „Wie geht's dir?" fragte er. „Eigentlich ganz gut, ehrlich gesagt. Endlich ist es raus." „Tut gut, nicht wahr?" Samu streichelte mir immer wieder über meine Wange. Ich nickte lächelnd. „Danke, Samu. Wirklich. Für alles was du für mich getan hast. Dass du hier bei mir bist." Er umfasste mein Gesicht und küsste mich zärtlich. „Ich möchte nirgends anders sein als hier bei dir." lächelte er. Oh, da fällt mir ein... „Ich habe was für dich." sagte ich dann. „Was denn?" Ich klopfte auf meine Oberschenkel und stand schnell auf. „Dein Geschenk." „Mein Geschenk? Aber Zoey, wir sagten uns doch, dass wir uns nichts schenken ausser..." „Unsere Liebe." beendete ich seinen Satz. „Nun, ja." grinste Samu und stand ebenfalls auf. „Warte hier." Ich rannte in's Schlafzimmer und holte aus meiner Nachttischschublade einen Briefumschlag. Als ich wieder zurückrannte und vor Samu stand atmete ich schwer. „Puh, zu viel gegessen. Tut mir leid." Samu lachte nur. „Schon gut. Ich auch." klopfte er auf seinen Bauch. „So, das ist für dich." Ich übergab ihm den Briefumschlag. „Aber Zuzu..." „Samu, du hast so viel für mich getan. Ich möchte dir gerne etwas zurückgeben." Samu lächelte nur öffnete langsam den Briefumschlag. Er nahm die zwei Zettel heraus und sah sie sich an. „Paris?" fragte er erfreut mit leuchtenden Augen. „Mhm. Ich weiss du warst erst einmal da und hast mir mal gesagt, dass du gerne wieder mal gehen möchtest und ich möchte gerne mit dir dahin fliegen. Wann immer du kannst und wir Zeit haben. Und ich wieder fliegen darf halt." „Oh Zuzu." lächelte er, küsste mich leidenschaftlich und hob mich hoch. „Danke." „Gerne." Ich küsste ihn nochmals kurz bevor er mich wieder auf den Boden stellte. „Dann hör ich dich endlich mal französisch sprechen. Das klingt bestimmt sehr sexy." grinste er. „Das werden wir dann sehen." Samu freute sich über mein Geschenk und das freute mich natürlich auch. Ich war schon fünf mal da und ich ging immer wieder gerne. Das war definitv eine meiner Lieblingsstädte. Eins habe ich da aber total vergessen. Erinnert ihr euch noch wer nach Paris gezogen ist? Ja, genau...
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2. Teil / can you call this love? / Samu & Zoey
Fanfictioncan you call this love? / Samu Haber & Zoey Evans Fortsetzung...