Teil 262 - Zoey

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Zoey -
Ich sah nach oben und beobachtete ihn. Er lag schweigend da, streichelte meine Haare und blickte zur Decke hoch. Daran hatte ich noch nicht so gedacht. Ein Grund, warum ich hierher gezogen bin, war ja das Eishockeyspielen und da ich das jetzt nicht mehr tun kann... Doch als ich ihn mir da so ansah wusste ich, dass ich nur aus diesem Grund nicht nach Hause gehen musste. Auch Charlotte sagte, dass wir eine Lösung finden werden. Samu sah mir dann tief in die Augen. „Hm?" fragte er. „Nein, Samu. Deswegen gehe ich nicht zurück." Samus Körper entspannte sich sofort. „Okay, gut. Ich hatte nur Angst, da du jetzt, naja, nicht mehr spielen darfst, dass du keinen Grund hättest hier zu bleiben." Er wirkte ganz schüchtern. Ich spürte, dass er da wirklich Angst hatte, dass ich wieder nach Hause ziehe. „Samu. Schau mich an." sagte ich. Er schaut mir wieder in die Augen. „Der Grund warum ich bleibe sehe ich gerade an." Samu zeigte mir dann wieder sein wunderschönes Lächeln. Heute wirkte er nicht so glücklich. Auch nachdem mir der Arzt diese Neuigkeiten mitgeteilt hatte denn er fühlte mit mir, das konnte ich erkennen. Doch ich machte ihm klar, dass das kein Grund war zu gehen. „Danke, Zuzu. Das höre ich gerne. Ich weiss nicht, ob ich es ertragen könnte, wenn du mich verlässt." sagte er dann ganz leise und wandte seinen Blick wieder zur Decke zu. „Warum denkst du, ich würde dich verlassen?" „Naja..." seufzte er. „Mir wurde gerade klar, dass du nach Hause gehen könntest, wenn du nicht mehr spielen darfst, weisst du. Zoey, wenn du das tust, dann..." Ich unterbrach ihn. „Samu, das tu ich nicht." „Okay. Ich würde dir folgen, wollte ich sagen." lächelte er leicht. Ich grinste zu ihm hoch. Manchmal machte er sich zu viele Gedanken. Ich würde wahrscheinlich nach Hause gehen, wenn es Samu oder Charlotte, Mikko oder Riku nicht gäbe aber so fand ich keinen Grund, das tatsächlich zu tun. Klar, es ist total beschissen momentan. Zuerst musste ich das Sven mal klarmachen und den Mädels. Meine Familie sollte ich auch informieren. Das mit der Nationalmannschaft ist auch Geschichte. Ich hätte so viel erreichen können und jetzt ist alles weg. Meine Träume, weg. Aber hey, man soll immer das Positive sehen, oder? Die Meisterschaft haben wir gewonnen und ich durfte dabei sein und dazu beitragen und wenn es mir so wirklich besser gehen wird dann gab es auch keine Diskussion auch wenn's schwierig war das Eishockeyspielen aufzugeben aber solche Schmerzen wollte ich nicht noch einmal ertragen darum war der Fall ja sowieso schon klar. Ich kuschelte mich näher an Samu ran. „Ich bleibe bei dir." flüsterte ich. Nach einer Weile hörte ich Samu laut atmen. Als ich zu ihm hoch blickte, war er schon eingeschlafen. Ja, so macht man das. Dass dein Freund bei dir im Krankenhaus übernachten kann. Morgen können wir uns bestimmt was anhören aber wert war's auf jeden Fall. Ich konnte nicht gleich einschlafen. Ich lag noch etwa eine halbe Stunde wach und überlegte mir was ich mit meinem Leben hier anfangen soll. Kein Eishockey = arbeitslos, hiess das. Und wenn ich ehrlich bin, ich hatte echt keinen Bock zurück auf einen langweiligen Bürojob zu wechseln. Da muss ich mir wohl was überlegen aber ganz schnell. Sobald ich etwas abschalten konnte, bin auch ich eingeschlafen. War auch ein sehr langer und beschissener Tag. Am nächsten Tag wurden wir so geweckt wie ich's erwartet habe. „Also entschuldigen Sie!" hörte ich eine verärgerte Krankenschwester. Ich öffnete meine Augen und sah in ihr Gesicht. Ich musste schon fast etwas Schmunzeln. „Ihr Freund dürfte nicht hier sein." „Bitte lassen Sie ihn schlafen." sagte ich denn Samu hatte auch nicht viel geschlafen in letzter Zeit. „Frau Evans..." „Bitte." Sie verdrehte seufzend ihre Augen. „Okay. Ich muss aber ihren Blutdruck messen." Ich streckte ihr meinen Arm entgegen. „Machen Sie nur." lächelte ich. Sie kam dann an meine Seite, Samu war immer noch tief und fest am Schlafen. Sie konnte dann ihr Lächeln nicht verstecken. „Ist ja schon irgendwie süss, Sie Zwei. Aber das ist das letzte Mal, okay?" Ich nickte mit einem Lächeln. „Ich hoffe auch, dass das mein letzter Besuch hier ist. Nichts gegen Sie." „Da kann ich sie verstehen." grinste sie. „Ich bringe Ihnen gleich Ihr Frühstück. Eine doppelte Portion." zwinkerte sie mir zu bevor sie aus den Zimmer ging. Die war echt nett aber seien wir ehrlich, wer kann schon dem schönen, schlafenden Samu wiederstehen? Niemand, natürlich. Naja, keine Frau jedenfalls. Samu bewegte sich dann aber er wachte nicht auf. Alles was er machte, war sich umzudrehen, so gut es halt ging, um mich in seine Arme zu schliessen. „Zoey." nuschelte er gegen meine Haare. Ich lächelte vor mich hin und kuschelte mich dicht an ihn. Oh ja, nur weil meine Eishockey Karriere in Finnland schon nach einer Saison vorbei war, war es definitiv kein Grund, Helsinki zu verlassen. Der Grund warum ich da blieb damals war dieser wunderschöne Mann neben mir im Bett. Samu bedeutete Wärme, Sicherheit, Geborgenheit und Liebe. Ich fühlte mich wohl bei ihm. Samu tat mir gut. Solange das so blieb, so hoffte ich, gab's keinen Grund in meine Heimat zurückzukehren. Oder?

2. Teil / can you call this love? / Samu & ZoeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt