Teil 269 - Zoey

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Zoey -
Heute war das Abendessen mit meiner Mannschaft. Nachdem mich Samu abgesetzt hatte ging ich auch gleich in's Restaurant um mich mit den Mädels und Sven zu treffen. Ich freute mich wahnsinnig auf diesen Abend. Ich habe sie alle in mein Herz geschlossen und ich könnte nicht glücklicher sein, dass ich immer noch ein Teil dieser Mannschaft sein durfte. Sven stand dann auf und hob sein Glas. „So, meine Damen. Ich möchte mich bei euch bedanken für diese Saison. Ihr habt alle Fortschritte gemacht und wir haben das erreicht, was wir wollten. Ich bin unglaublich stolz auf euch. Auf den Titel." „Auf den Titel!" riefen wir und stiessen alle zusammen an. „Dann habe ich noch Neuigkeiten." sagte Sven. Ich wusste natürlich was jetzt kam doch alle schauten ihn überrascht an und hörten ihm dann aufrichtig zu. „Wie ihr ja bereits wisst, ist Zoey wegen ihrer Gesundheit gezwungen, die Mannschaft zu verlassen. Doch ich habe das nicht zugelassen darum wird Zoey ab jetzt meine Assistenz Trainerin, falls das für euch alle okay ist." Dann schauten mich alle mit überraschten und grinsenden Gesichtern an. Ich mochte es noch nie, wenn mich Leute so anschauten aber dieses Mal war's okay denn ich kannte sie ja alle. Sie fingen dann alle an zu klatschen und zu jubeln. Es war auch schön zu sehen, dass sie sich freuten und mich auch akzeptierten. Ich meine, mit nun 30 eine Trainerin zu werden von so einem Club ist schon nicht gerade alltäglich. Obwohl ich eine der ältesten Frauen der Mannschaft war, es war trotzdem etwas Besonderes. Sven und ich haben dann auch noch etwas genauer über den Job geredet. So easy wird das schon nicht aber ich freute mich darauf. Und der Gehalt war auch nicht ohne. Sven fragte mich auch, ob ich auch die administrativen Dinge übernehmen werde. Für mich war das natürlich überhaupt kein Problem, da ich zu Hause eine Ausbildung in dem Bereich gemacht habe. Wir haben dann den ganzen Abend gelacht, gefeiert und geredet und es war einfach nur toll. Es war so richtig befreiend zu wissen, dass sie mich akzeptierten und auch dass ich weiterhin dabei sein durfte. Um 23:00 Uhr waren wir nur noch zu dritt und wir wollten auch gleich gehen. „Kommst du klar?" fragte mich Nia. „Ja, Samu sollte gleich hier sein." lächelte ich.„Okay. Bis bald dann. Es freut uns alle wirklich, dass du bei uns bleibst." sagte sie und drückte mich fest. „Danke. Ich freue mich auch." Auch Sven verabschiedete sich von mir und ich bedankte mich nochmals herzlich bei ihm. Er hat mir wirklich den Arsch gerettet. Ich war natürlich unglaublich gut gelaunt. Ich meine, der Abend hätte nicht besser sein können. Ich habe einen Job, ich durfte bei meiner Mannschaft bleiben und alles war perfekt. Bis auf die nächsten Wochen. Ich wartete natürlich brav im Restaurant auf Samu. Er machte sich sonst schon genug Sorgen und ehrlich gesagt hatte ich ab und zu immer noch etwas Paranoia. Als ich ihn sah, lief ich gleich aus dem Restaurant. Glücklich begrüsst ich Samu mit einem Kuss. "Hey du." "Hey." sagte er nur. Ich sah ihm sofort an, dass er irgendwas hatte. Etwas stimmte nicht. "Wie war's?" fragte er so abwesend. "Es war toll. Wie war's bei dir?" "Gut." bekam ich als Antwort. Mehr nicht. Auf dem Heimweg sagte er kein Wort. Das war nicht er. "Was hast du?" fragte ich ihn. Er konzentrierte sich weiterhin auf die Strasse und antwortete mir nicht. "Samu?" "Hm?" sah er mich dann an. "Was ist los? Was hast du?" Er lächelte mich dann an. Aber nicht so wie sonst. Es war eher so ein aufgesetztes Lächeln. "Nichts. Alles gut." Okay... Ich sagte dann nichts mehr bis wir zu Hause waren. Schweigend gingen wir die Treppe hoch. Als wir dann in der Wohnung ankamen, fing es an mich so richtig zu nerven. "Sag. Was hast du?" fragte ich ihn etwas strenger. Er lief ohne was zu sagen von mir weg. "Hallo?" "Nichts, okay? Alles gut, Zoey." drehte er sich um. Ich verdrehte meine Augen und ging in's Schlafzimmer. Was zum Teufel war mit ihm los? Er würde mich doch sonst fragen wie mein Abend war, ob ich Spass hatte, wie die Mannschaft reagiert hat oder sonst was doch er sagte einfach nichts. Ich ging dann auch schlafen. Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion. Vielleicht wird mir Samu am nächsten Tag sagen was er hat. Es war schon nach Mitternacht und Samu kam immer noch nicht in's Bett. Ich lag wach und ich machte mir wieder mal viel zu viele Gedanken. Naja, viel zu viele... Weiss auch nicht. Ich stand dann auf und suchte nach Samu. Das Licht war an in seinem Musikzimmer und ich hörte seine Stimme. "Sag's ihr nicht." hörte ich und da wurde ich etwas misstrauisch. "Nein. Sie darf es nicht erfahren." Na, das hörte sich aber ganz merkwürdig an, oder? Ich öffnete dann langsam die Tür. Als mich Samu sah, erschrak er sich, legte sofort auf und klappte seinen Laptop zu. Toll... "Wer war das?" fragte ich. "Niemand." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Niemand also? Was darf ich nicht erfahren?" verschränkte ich meine Arme und lehnte mich an den Türrahmen. "Was meinst du?" fragte er. "Was meinst du?" äffte ich ihn nach. "Was ist hier los?" "Zoey, lass es bitte." Okay, heute wird das wohl nichts mehr bringen. Ich verdrehte meine Augen und ging dann wieder in's Bett. Nach einer Stunde kam er dann auch. Ich lag mit dem Rücken zur Tür gewandt im Bett und schaute aus dem Fenster. Natürlich machte ich mir Gedanken, denn so ist Samu nicht. Er spricht immer mit mir über alles. War es wirklich die Kindersache? Sind wir soweit gekommen, dass uns das tatsächlich zum Verhängnis wird? Oder hatte er die Schnauze voll von mir? Wollte er mich nicht mehr, weil ich keine IFK Spielerin mehr war? Ich wusste es nicht. Doch etwas war einfach los mit ihm. Samu löschte das Licht im Badezimmer und legte sich zu mir unter die Decke. Zuerst berührte er mich nicht doch dann drehte er sich um, legte seinen Arm um mich und drückte mich fest an sich. Immer wieder küsste er sanft meine Schulter. Ich atmete tief aus und kuschelte mich näher an ihn. Ich hatte keine Ahnung was er hatte aber ich wollte trotzdem seine Nähe. Er strich meine Haare auf die Seite, bedeckte meinen Nacken und meine Schulter mit sanften Küssen und flüsterte in mein Ohr "Ich liebe dich, Zuzu." So wie es immer war. Wir sagten uns immer, dass wir uns lieben bevor wir schlafen gingen. "Ich dich auch." flüsterte ich zurück. Ich fragte ihn nicht nochmals was los war, denn diesen Moment wollte ich geniessen. Ich hoffte einfach, dass mir Samu sagt was er hatte aber leider wurde alles noch viel schlimmer. Samu war so abwesend, sprach nicht mehr wirklich mit mir und ging mir sogar aus dem Weg. Ich habe ihn auch wieder ein paarmal am Telefon erwischt, wie er sofort auflegte als ich in die Nähe kam und er wirkte auch sehr nervös. Jedes Mal und das nervte mich. Ich wusste nicht, ob ich mir Sorgen machen musste denn ich hatte das Gefühl, dass er mir etwas verheimlichte. Und DAS machte mir Sorgen, weil er sonst mit mir über alles redete. Also das alles war wirklich sehr seltsam. Und das ging ganze zwei Wochen schon so. Bis Ende Mai. Bis zum 27. Mai, ganz genau gesagt. Aber ja, an einem Abend habe ich ihn dann wieder mal darauf angesprochen als ich ihn wieder am Telefon erwischte. „Zoey darf das nicht erfahren." hörte ich ihn aus seinem Musikzimmer. Schon wieder?! Auf meinen Zehenspitzen näherte ich mich damit ich lauschen konnte. So was mache ich grundsätzlich nicht aber da Samu so komisch drauf war, konnte ich nicht anders. „Ja, ich weiss, ich will es auch aber bitte, sie darf das nicht erfahren." sagte er nochmals. Leider hat er mich in diesem Moment entdeckt. Ohne sich zu verabschieden von der Person am anderen Hörer, legte er auf. Wollte ich überhaupt wissen wer das war? Sein Blick als er mich sah war geschockter als geschockt, ich sag's euch. Und er wurde wieder nervös. „Was ist los? Was darf ich nicht erfahren?" fragte ich. Er setzte sich nervös auf den Stuhl, spielte mit seinen Fingern und sah mich nicht mal an. „Nichts." nuschelte er. Ich verschränkte seufzend meine Arme. „Was zum Teufel ist hier los? Was ist mit DIR los? Seit Wochen benimmst du dich schon so seltsam." „Zoey, lass es. Bitte." Nachdem ich nochmals meine Augen verdrehte, lief ich aus dem Zimmer. Ich hatte keine Lust mehr tausendmal nachzufragen denn er wird es mir sowieso nicht sagen. Und ja, was sollte ich noch machen? Ihm nachspionieren? Nein, so was mache ich nicht und über so was sollte ich eigentlich auch gar nicht nachdenken. Ich meine, meinem Freund nachspionieren? Nein. Naja, jedenfalls lief ich, wie gesagt, aus dem Zimmer. Ich setzte mich auf einen Stuhl auf dem Balkon und dachte etwas nach. Was hatte er nur? Er war auch viel abends weg und kam erst spät nach Hause. Wo er war, wollte er mir nicht sagen. Trifft er sich mit anderen Frauen? War das eine von denen am Telefon vorhin? Das war natürlich die erste Vermutung, die ich hatte. Hat er sonst irgendwelche Probleme? Hat er mit mir Probleme? Ach, ich habe dann einfach Mikko angerufen. Vielleicht weiss er ja mehr. „Hey Zoey." „Mikko. Was machst du so?" „Bin gerade nach Hause gekommen. Was gibt's?" „Gehen wir was Trinken am Hafen?" fragte ich ihn dann. „Ja, klar, sehr gerne. Kommst du alleine?" „Ja, ich komme alleine." „Samu benimmt sich immer noch merkwürdig, hm?" „Ja." seufzte ich laut. „Ich muss einfach etwas nach draussen." „Klar, Zoey, bin in 10 Minuten bei dir." Ich ging dann in's Schlafzimmer um mich umzuziehen. Samu sass auf dem Bett mit seinem Laptop auf dem Schoss. Er lächelte mich nur kurz an und konzentrierte sich wieder auf den Laptop. „Warte. Wohin gehst du?" fragte er nachdem ich mich umgezogen habe. Ohne zurückzuschauen sagte ich „Aus. Mit Mikko." und schloss die Tür hinter mir. Ich wollte ja nicht die Zicke raushängen lassen aber nach tausendmal fragen was los ist und jedes Mal ‚Nichts.' als Antwort zu hören, hatte ich keine Lust mehr mit ihm alleine in der Wohnung zu sein. Er sprach ja sowieso nicht mit mir und wenn, dann nur so abwesend. Dieser Kerl verheimlichte mir doch was. Seit dem Mannschaftsessen. Seit er an diesem Abend alleine zu Hause war. Und dann wurde es nur schlimmer. Ist da wirklich was vorgefallen? Mikko und ich gingen dann in unser Lieblingsrestaurant am Hafen. „Was ist denn los, Zoey?" fragte er. „Ich hatte gehofft, das kannst du mir sagen." lächelte ich. „Ist dir nicht aufgefallen, dass er sich so merkwürdig benimmt in letzter Zeit?" „Lass mich überlegen." atmete er tief aus. „Naja, vielleicht etwas ruhiger als sonst vielleicht aber weiss nicht. Vielleicht ist er einfach nervös wegen den Shows diesen Sommer." Ich zog meine Augenbraue hoch. „Nervös wegen den Shows? Samu? Wirklich?" „Stimmt." lachte er. „Ich weiss echt nicht, Zoey." „Ich sag's dir, wenn das so weiter geht dann halte ich es nicht mehr aus." „Mach dir keinen Kopf, Zoey. Das kommt schon wieder." Gleich da klingelte mein Handy. Es war Charlotte. „Tschuldigung." sagte ich zu Mikko und ging an's Handy. „Was gibt's?" „Zuzu! Du und ich! Wellnesstag! Morgen!" Zuerst war ich etwas überrascht. Naja, eher verwirrt. „Wellness? Warum?" „Stimmt. Wellness ist doof." lachte sie. Keine Ahnung warum die auf Wellness kam. Wir beide standen nicht so auf das Wellness Zeugs. „Egal. Weiber-Tag. Irgendetwas. Ich hole dich um 10 ab." legte sie auch gleich wieder auf. Verwirrt schaute ich auf mein Handy. „Idiot." lachte ich vor mich hin. Mikko fing auch an zu lachen. „Charlotte?" Ich nickte grinsend. „Sie will ein Weiber-Tag morgen." „Das klingt doch toll. Dann kannst du dich etwas ablenken." Ich stimmte ihm zu. Das wird bestimmt gut tun.

2. Teil / can you call this love? / Samu & ZoeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt