Teil 294 - Zoey

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Zoey -
Ich war seit weiss Gott wie vielen Stunden schon hier. Tage vielleicht. Ich hatte keine Ahnung. Es gab nirgends eine Uhr. Kein Tageslicht. Nichts. Ich fühlte mich so unglaublich dreckig. Ich wollte einfach nur noch raus hier. David liess mich los, wenn ich auf die Toilette musste. Ich war immer gefesselt. Sei es auf einem Stuhl oder am Bett. Angetan hat er mir aber nichts. Noch nicht. Der war wirklich ein Geistesgestörter. Ich war die meiste Zeit alleine doch ich konnte mich nicht bewegen. Es ist ein schreckliches Gefühl. Ich drehte fast durch. Doch dann dachte ich an Samu. Er wird kommen. Er wird mich retten. David kam nach Hause und erzählte von seinem Tag. Könnt ihr euch das vorstellen? Ich war seine Gefangene und er tat tatsächlich so als wäre ich seine Freundin. Nur ohne Körperkontakt. Es war wie in einem Film. Ich sass am Tisch. Er hat gekocht doch seit ich hier war, habe ich nichts gegessen. Ich konnte nicht. Ich wollte nicht. Das alles war einfach nur krank. So unglaublich krank. Was wird er mir nur antun? Niemals werde ich für diesen Psycho Samu verlassen. Für keinen Mann werde ich Samu verlassen. David kam dann mit zwei vollen Teller und stellte einen vor mich hin. „Iss." befiehl er mir. „Wie denn, du Arschloch? Ich bin gefesselt!" schrie ich. Er hatte wieder diesen bedrohlichen Blick. „Na dann." sagte er und nahm einen Löffel und stopfte ihn mir in den Mund. Mir kamen fast die Tränen. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht wehren und ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie sehr ich das hasse. Ich weiss, das macht man nicht aber ich spuckte alles wieder auf den Tisch. „Du kochst scheisse!" schrie ich ihn an. Hätte ich besser nicht gesagt denn schon wieder verpasste er mir eine Ohrfeige. „Du wirst das noch lernen, Zoey. Du und ich sind füreinander bestimmt." Pfft, ja klar! „Du hast sie doch nicht mehr alle, Mann! Du bist krank. Was du hier abziehst! Soll er mir eine klatschen, es war mir so scheissegal. Ihr hättet sehen sollen wo ich war. Im grössten Drecksloch der Stadt. Er stand auf und band die Fesseln noch enger zu. Es tat höllisch weh. Mir wurde ganz komisch. So als würde mir das Blut abgeklemmt werden. „Lass mich los!" sagte ich. Er sagte nichts. Er ass dann seinen Frass ohne ein weiteres Wort. Als er die Teller in die Küche brachte, entdeckte ich ein Messer auf dem Tisch. Wie soll ich mir das jetzt nehmen? „Ich muss auf die Toilette." sagte ich. Das war das Einzige, das ich tun konnte denn so wird er mich losbinden. „Schon wieder?" fragte er. „Ja. Schon wieder." Er kam dann zurück zu mir und band mich los. Zuerst die rechte Hand, mit der ich sofort das Messer aus der Hand nahm. Ich steckte es unter meinen Ärmel. Als er die linke Hand auch losmachte, ging ich sofort in's Badezimmer. „Du hast zwei Minuten." sagte er. ‚Als müsste ich auf die Toilette, du Arschloch' dachte ich mir nur. Ich schloss dann die Tür und nahm das Messer unter meinem Ärmel weg. Ich wickelte es mit Toilettenpapier ein und versteckte es in meiner hinteren Hosentasche. Okay, bloss nicht bücken, sonst werde ich definitv was spüren. Ich schaute in Spiegel und sah ich schlimm aus. Verschlagen, blass und zu dünn. Ich atmete tief durch. „Du schaffst das, Zoey. Du kommst hier raus." flüsterte ich. Ich holte noch einmal tief Luft, spülte die Toilette und ging dann wieder in das ecklige, düstere Wohnzimmer. „Setzen." befiehl mir David. Ich tat was er sagte. Ich setzte mich so langsam hin wie es ging doch ich spürte, wie die Messerspitze in meinen Rücken stach. ‚Durchhalten, Zoey!' Auch wenn es höllisch schmerzte, ich musste es tun. Ich musste die scheiss Kabelbinder wegschneiden. Ich unterdrückte meine Tränen. Tränen aus Schmerz und auch etwas Angst. Ich wollte nicht zeigen, dass ich schwach bin. Ich darf nicht. Meine Füsse hatte er dieses Mal nicht gefesselt. David setzte sich dann vor den Fernseher und erzählte mir irgendeine scheiss Geschichte, die mich sowas von nicht interessierte. Da er aber etwas vor mir sass, konnte ich das Messer aus meiner hinteren Hosentasche nehmen. So leise es ging, schneidete ich die Kabelbinder auf, ohne das er etwas bemerkte. Und es klappte. Meine Hände liess ich aber weiterhin hinter meinem Rücken als David immer noch was vor sich hinlaberte. Der meinte ernsthaft, dass ich mit so einem Arschloch zusammen kommen würde? Niemals. Dann fing es an, mich zu nerven. Ich konnte nicht mehr zuhören. Seine Stimme nervte mich. Was für Probleme hatte der nur? Das ist doch einfach nicht normal! Bei mir machte es dann einfach nur noch Klick! und ich rastete das erste Mal so richtig aus. „David! Halt deine Fresse! Es interessiert mich nicht! Mach mich los und lass mich gehen! Du bist doch ein abgefuckter Psycho!" schrie ich. Und zwar so laut ich konnte. Er sah mich zuerst geschockt an aber grinste wieder. Ah, ich würde ihm dieses Grinsen am liebsten aus der Visage schlagen. Er stand dann auf und stellte sich vor mich hin. „Ich wusste schon immer, dass du ein kleines, aggressives Ding bist. Und das gefällt mir." Bäh! Einfach nur eklig. Doch bevor ich überhaupt noch was sagen konnte, presste er seine Lippen auf meine.

2. Teil / can you call this love? / Samu & ZoeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt