Teil 264 - Zoey

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Zoey -
So, es ging zum Training. Ohne Ausrüstung natürlich. Ich habe Sven angerufen und mit ihm abgemacht, dass ich kurz vorbei komme und ihnen etwas mitteilen muss. Samu hat mich kurz hingefahren. Ja, er wollte immer noch nicht, dass ich alleine unterwegs bin denn das ganze Stalking war damals noch nicht vorbei. In mir drin wusste ich das auch. Es hat sogar erst angefangen. Mehr erzähle ich euch später. Ich ging mit Sven in die Garderobe. Die Mädels warteten schon ganz ungeduldig. Ich stand dann vor ihnen und schaute in die lächelnden, bildhübschen Gesichter. „So, wie ihr ja wisst, hatte ich letzten November eine Herz OP und die Nacht nach dem Spiel hatte ich Beschwerden." Das Lächeln der Mädels verschwand sofort. „Und ja, es kam dann aus, dass mein Herz die Anstrengung nicht mitmacht. Heisst, ich muss leider aufhören." Und als ich das ausgesprochen habe, ich sag's euch, ich hätte losheulen können aber ganz gewaltig. Sven legte seine Hand auf meine Schulter. Die Mädels sagten dann auch „Oh nein!" oder „Ohhh!" und standen auf und nahmen mich alle in die Arme. Und da ist mir schon eine Träne über die Wange gekullert. Es war echt ein scheiss Gefühl. „Aber du wirst jetzt Helsinki nicht verlassen, oder?" fragte Nia. „Nein, nein. Ich werde weiterhin hier wohnen und werde auch zu euren Spielen kommen. Wie werden uns bestimmt noch sehen." lächelte ich, so gut es ging. Nach einer langen Verabschiedung hat Sven mich noch zum Ausgang begleitet. „Zoey, ich hab da eine Idee, gib mir zwei Tage, okay?" sagte er. Ich sah ihn überrascht an. „Was denn?" „Ich muss noch was abklären. Aber hey, vielen Dank für deinen Beitrag. Wir sind dir sehr dankbar. Ohne dich hätten wir die Meisterschaft nicht gewonnen." sagte er als wir beim Ausgang angekommen sind. „Natürlich hättet ihr die auch ohne mich gewonnen." Er schüttelte leicht den Kopf. „Du hast ganz viel dazu beigetragen. Ich bin froh, hast du mein Angebot damals angenommen." lächelte er. „Ich danke dir. Es war eine ganz tolle Zeit hier bei IFK." Er umarmte mich dann kurz und sah mich dann mit einem Grinsen an. „Es muss noch nicht vorbei sein. IFK lässt dich nicht so schnell gehen." Hä? Lässt mich noch nicht gehen? Was meint er wohl damit? „Also, ich muss mal. Training fängt an." lächelte er und ging zurück. Ich stand immer noch etwas baff da. Er drehte sich dann um und zeigte lächelnd einen Finger auf mich. „Warte auf meinen Anruf übermorgen." sagte er bevor er um die Ecke verschwand. Okay... Na dann warte ich auf seinen Anruf. Ich lief aus der Eishalle und legte meine Arme um mich da es immer noch sehr kühl war im April in Helsinki sobald die Sonne unterging. Ich schaute nach links und rechts. Ja, manchmal fühlte ich mich schon noch etwas beobachtet aber im Moment hatte ich andere Gedanken im Kopf. Vorgefallen betreffend Stalking ist jedenfalls nichts mehr. Samu wartete auf mich bei seinem Wagen. Er wollte immer noch nicht, dass ich alleine nach draussen gehe. Vor allem wenn's dunkel war. Nicht solange das vorbei war aber wie ich ja erwähnt habe, es hat ja damals erst gerade angefangen. Ich muss sagen, Samu sieht schon sexy aus wie er so gross und stark vor seinem BMW stand. „Hey, Baby. Wie ging's?" fragte er als ich bei ihm ankam und meine Arme um ihn schlang. „Geht so." nuschelte ich gegen seine Brust. Er küsste meinen Kopf. „Wie haben sie reagiert?" Ich blickte zu ihm hoch und sah in seine Augen. Auch im Dunkeln konnte man seine hellblauen Augen erkennen. „Naja, sie fanden es schade aber ich sagte, dass ich doch mal vorbei kommen werde. Ausserdem haben wir ja noch dieses Abschlussessen nächsten Samstag." Samu lächelte mich herzlich an. Ich konnte das Mitgefühl in seinem Gesicht erkennen. Ich glaube, er wusste schon wie ich mich fühlte. „Ausserdem hat mir Sven gesagt, dass er irgendwas abklären muss und mich übermorgen anrufen wird. Er sagte irgendwas von wegen IFK lässt mich noch nicht gehen." „Klingt doch gut, oder?" lächelte er. „Ja, irgendwie schon." „Und sonst mach ich dich zu meiner persönlicher Assistentin, die mir Kaffee bringen kann, mir die Schulter massieren kann und mich auch auf eine andere Art befriedigen kann." grinste er frech. Ich fing an zu lachen und schlug ihm auf den Arm. „Du bist verrückt." lachte ich. Er umfasste mein Gesicht mit seinen Händen und küsste mich. „Verrückt nach dir. Komm, gehen wir nach Hause." Ich nickte und stieg in's Auto. Als Samu wegfuhr, warf ich noch einen letzten Blick auf die Eishockeyhalle. War's das tatsächlich mit IFK oder was meinte Sven wohl? Naja, wie gesagt, es ist schwierig etwas aufzugeben, das man so lange gemacht hat aber ich hatte in meinem Leben gelernt, dass man manchmal etwas aufgeben muss, das man liebt. Sei es einen Lieblingssport, in meinem Fall mein Job, ein Hobby oder sogar einen Menschen.

2. Teil / can you call this love? / Samu & ZoeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt