Teil 225 - Zoey

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Zoey -
Samu war bereit. Ich durfte von der Seite zusehen. Samu bestand darauf. Ich weiss auch nicht genau warum. Die Anderen habe ich alle kennengelernt. Die waren echt superlieb und sie kannten auch alle schon meinen Namen. Samu hat viel von mir erzählt, sagten sie. Es ist doch immer ein tolles Gefühl, wenn du hörst, dass dein Freund von dir erzählt, nicht wahr? So wusste ich, dass er sich nicht für mich schämte oder sonst was. Ich lächelte vor mich hin als ich ihm so zusah. Er konnte das echt gut. Auch die Sänger waren top und es war wundervoll ihnen zuzuhören. So Action hatte ich seit langer Zeit nicht mehr. Also ‚Action'. Ich meine halt, dass etwas läuft, weil es ja ziemlich ruhig war letzte Woche. Ich stand also da und beobachtete alles als jemand meinen Namen sagte. „Zoey?" Ich drehte mich um und sah in zwei rehbraune Augen. Der Mann war sehr gross, so wie Samu, und hatte schwarze Haare. Das pure Gegenteil von Samu. Verdammt, der kam mir bekannt vor. Aber woher nur? Vielleicht kannte ich den schon bevor das mit der Amnesie kam? Keine Ahnung. Ich wusste, dass ich den schon mal irgendwo gesehen habe. „Hallo." grüsste ich ihn. Er streckte seine Hand aus. „Hallo. Ich bin David. Freut mich." Hm, David. Ich kenne keinen David. „Gleichfalls." lächelte ich und schüttelte seine Hand. Ich fragte mich auch woher der meinen Namen kannte aber das wurde sehr schnell geklärt. „Samus Freundin, oder?" lächelte. Ich nickte ihm zu. „Genau. Und was machst du so?" „Ach, ich schwirr hier einfach etwas rum." lachte er. „Nein, nein. Ich bin von der Maske." „Ah, cool." lächelte ich. Wir sprachen dann etwas über die Show. Ich sah immer noch zu doch er unterbrach mich immer wieder und stellte mir Fragen über mich. Ich wollte nicht unhöflich sein und ihm sagen er soll die Klappe halten also antwortete ich ihm einfach anständig seine Fragen. „Von hier aus siehst du's besser. Komm." sagte er und griff nach meinen Handgelenk und zog mich etwas weiter hinter die Bühne. Ähm... okay. Ich mochte es echt nicht, wenn mich ein Mann einfach so packt. Könnt ihr bestimmt verstehen. „Danke." sagte ich höflich denn ja, man sah es schon viel besser. Er stand dann die ganze Zeit neben mir. Seine Anwesenheit machte mich irgendwie nervös denn ich sah in meinem Augenwinkel, dass er mich immer wieder etwas beobachtete und das nervte. Keine Ahnung, irgendwie machte er mir etwas Angst. Dann gab's eine Sendepause. „Komm. Wir trinken was." sagte David und nickte Richtung Tür. Ich folgte ihm zu einem Tisch mit Getränken. Er gab mir ein Wasser. Ich bedankte mich bei ihm. Wir kamen dann in's Gespräch und es war okay. Etwas merkwürdig aber naja, so war ich nicht alleine und ich musste ihn ja auch nicht jeden Tag sehen zum Glück. „Wo ist sie?" hörte ich dann meine Lieblingsstimme. Ich drehte mich um und sah wie Samu verzweifelt nach mir suchte bis er mich entdeckte. Wir lächelten uns an ehe sein Lächeln verschwand. Oh-oh... Er sah David an und es war nicht gerade schön. „Hey. Was machst du?" fragte er mich, gab mir einen kurzen Kuss und legte seinen Arm um meine Hüfte. „Hey, ich bin David." lächelte er und streckte seine Hand aus. Samu zögerte etwas bis er dann doch Davids Hand schüttelte. Samu sah echt nicht erfreut aus. „Hey." sagte er kühl. Samu drückte mich fester an sich ran. Ich hatte das Gefühl, dass er David zeigen möchte, dass ich zu ihm gehöre aber das wusste er ja schon. „Was macht ihr? Wo warst du eigentlich?" Samu schaute etwas streng zu mir runter. „Ich war auf der Seite." Ich legte meine Arme um ihn und küsste ihn um ihm zu zeigen, dass er sich keine Sorgen machen musste. Er setzte dann doch ein kleines Lächeln auf. Ob es echt war, war ich mir nicht so sicher. „Samu!" rief dann jemand. Er drehte sich um und sagte mir dann. „Muss wieder gehen. Kommst du auch wieder?" fragte er mit hoffnungsvollen Augen. „Aber sicher. Du bist super!" lächelte ich. „Danke. Bis nachher." Er gab mir einen sanften Kuss und ging dann wieder. Doch bevor er ging, warf er noch einen ziemlich bösen Blick auf David. Oh Mann... Ich wandte mich dann wieder zu ihm und lächelte ihn schief an. „Wollen wir?" Ich nickte bevor wir dann wieder zurück gingen. David sprach dann nicht mehr so viel. Er hat wohl auch bemerkt, dass es Samu nicht so passte. Die Show war dann auch leider ziemlich schnell vorbei. David verabschiedete sich von mir, da er auch gleich gehen musste. Auch wir verabschiedeten uns von allen denn es war ein langer Tag und wir waren beide erschöpft. Wieder wurden wir abgeholt, was ich immer noch schräg fand. Ich glaube daran kann ich mich nicht gewöhnen. Samu war ganz still während der Autofahrt. „Was ist los?" fragte ich und fuhr mit meinen Finger kurz durch seine Haare. Er reagierte nicht darauf, er blickte nur aus dem Fenster. „Samu?" „Ich mag es nicht, wenn du mit fremden Männern sprichst." Oh... Das hätte ich jetzt nicht erwartet. „Samu. Das war ja nichts. Du musst dir keine Sorgen machen." „Ich mag es trotzdem nicht." Oh je... Dann war er wirklich eifersüchtig. Ich atmete tief durch und setzte mich auf seinen Schoss. Ich streichelte zärtlich über sein Gesicht. „Hey. Mach dir keine Sorgen." Ich legte meinen Finger auf seine Wange und drehte seinen Kopf zu mir. Er legte seine Hände auf meine Hüften und lächelte leicht. Meine Hände umfassten sein wunderschönes Gesicht. Ich presste meine Lippen auf seine und küsste ihn leidenschaftlich. Er atmete aus und fuhr seine Hände unter meine Jacke über meinen Rücken. „Du gehörst mir." sagte er als wir unseren Kuss unterbrachen. „Nur mir." machte er mir nochmals klar. Oh, Samu... natürlich gehörte ich ihm. „Nur dir." sagte ich und küsste ihn nochmals. Das war der erste Tag in Berlin und es war wirklich cool. Aber hört euch das an: Das war erst der Anfang denn es wurde noch viel, viel besser. Wir waren schon eine ganze Woche hier. Und ja, es war noch alles beim Alten. Samu und ich waren so vertraut, immer mehr. Also meinerseits, meine ich. Es war so als würde ich ihn schon ein ganzes Leben lang kennen. Es war Samstag und Samu machte sich im Hotel fertig. Ich stand bei der Tür und lehnte mich an. Lächelnd beobachtete ich ihn leise wie er irgend ein Lied summte während er seine Zähne putzte. „Schön." sagte ich. Samu schreckte auf und ihm fiel die Zahnbürste aus dem Mund. „Oh fuck! Zoey!" nuschelte er und lachte. „Tschuldigung." kicherte ich. Er nahm seine Zahnbürste wieder in den Mund bevor ich auf ihn zuging und von hinten meine Arme um ihn schlang. Er spühlte seinen Mund aus und drehte sich um. Seine Haare waren noch nass vom Duschen. „Sag mal, wie machst du eigentlich deine Frisur?" fragte ich. „Meine Frisur? Naja... So." sagte er, fuhr seine Hände durch seine Haare und schüttelte sie durch. „Fertig." lächelte er. „Ich mag deine Haare." Ich fuhr meine Finger durch sie. „Meine sanften Haare?" grinste er. „Nun... Ja. Warum grinst du?" „Das hast du mir mal gesagt als du etwas zu viel getrunken hast." grinste er nur weiter. „Achso. Ja, das klingt nach mir." musste auch ich grinsen. Er strich mit seinem Finger über meine Nasenspitze und gab mir einen sanften Kuss bevor wir dann auch schon gehen mussten. Samu war wieder in der Maske, sich ‚hübsch machen', was auch immer er damit meinte. Da David ja angeblich auch da arbeitete, wunderte ich mich warum Samu ihn nicht kannte oder er nicht da war. Naja, ist ja auch egal. Ich sass da auf dem Sofa während er hier weiss Gott was für Make Up auf das Gesicht geklatscht bekam. Ich musste etwas schmunzeln. Warum denn nur? Er war doch schon perfekt. Da war diese Frau, die ihn schminkte. Mir fiel schon auf, dass die, die Samu da zupuderte und all das Zeug, ihn immer etwas zu nahe kam. Wie sie mit ihren Brüsten seine Schulter berührte und ihn besonders zärtlich anfasste. Ich war an meinem Handy und verdrehte nur meine Augen. Hätte aber auch auf den Boden kotzen können. Naja, egal. Samu lächelte mich immer wieder an durch den Spiegel. Er sah so glücklich aus. Ich glaube, er ist wirklich glücklich, dass ich hier war mit ihm und das war ich natürlich auch. Es war zuckersüss. Er zog seine Schulter zu seinem Kopf und winkte mir grinsend zu was mich zum Lachen brachte. Mein Gott... Samu, das kleine Kind. Ich liebe es. Ich wusste nicht, ob ihm das auffiel, dass die Frau da ihm so nahe kam. Naja, mir fiel's auf und es nervte mich echt. Die tat so als wäre ich nicht hier aber whatever, soll sie. Solange Samu das ignorierte. Auch ich konnte eifersüchtig werden. Bei diesem Mann kann das schnell mal passieren, denn hinter ihm waren viele Frauen her, das war mir schon klar. Jedenfalls, als sie dann eeeendlich fertig war, bedankte sich Samu bei ihr. Sie lächelte ihn süss an, oder versuchte es zumindest, ich persönlich fand's nicht so süss, eher nervig, bevor Samu dann meine Hand nahm und aus dem Zimmer ging. Ich warf noch einen Blick auf sie dann schloss ich die Tür. Meinen Mittelfinger liess ich dieses Mal mal unten. Ja, ich weiss, ich sollte mich da nicht so aufregen, weil Samu ja nichts tat und es war ja offensichtlich, dass wir zusammen waren aber klar gefällt's mir nicht, wenn ihm eine Frau zu nahe kam. Wem gefällt's schon, wenn jemand seinem Partner zu nahe kommt, ganz ehrlich? Darum konnte ich Samu auch etwas verstehen obwohl mich nie jemand angefasst hat. Naja, egal. Jedenfalls bestand Samu darauf, dass ich ihn immer begleiten durfte aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich so im Weg stand und ich fühlte mich etwas doof, versteht ihr? Aber er machte mir klar, dass das nicht so war. Okay, dann muss es wohl so sein. Ich meine, ich bin ja eine sehr offene Person darum konnte ich mich auch mit anderen unterhalten sobald Samu beschäftigt war. Ich habe auch echt tolle Leute kennengelernt und es machte schon Spass, das Ganze mal so Backstage mitzuerleben. Samu wurde verkabelt und dann ging's auch schon los. „Viel Spass." lächelte ich und wir gaben uns ein High Five bevor wir anfingen zu lachen. „Danke, Baby. Bis nachher." Mit einem letzten Kuss musste er dann auch schon auf die Bühne. Ich ging wieder an denselben Platz wie letztes Mal und durfte alles wieder von dort aus beobachten. Warum konnte ich mich nicht daran erinnern, als er mir die Studios gezeigt hat? Ich wusste, ich konnte nichts erzwingen aber ich hoffte, dass es wenigstens was ändern wird sobald wir zusammen hier waren. „Hey." hörte ich dann. David gesellte sich wieder zu mir. Was macht denn er wieder hier? Vorher habe ich ihn noch gar nicht gesehen. Verfolgt er mich etwa? „Hey." lächelte ich nur und sah mir die Show an. „Du siehst hübsch aus." Ich wollte nicht unhöflich sein. Es war ja lieb von ihm, das zu sagen aber irgendwie auch etwas merkwürdig. Naja, ER war merkwürdig. Ich kannte den ja kaum und eigentlich möchte ich mir auch nur in Ruhe die Show ansehen aber trotzdem fragte ich mich immer wieder woher ich den kenne. Vielleicht hätte ich Samu fragen sollen aber ich hatte das total vergessen. Samu mochte den ja sowieso überhaupt nicht. „Danke." sagte ich mit einem leichten Lächeln. In der Pause holte er uns was zu trinken, was ja ganz nett war und ich sprach dann ein bisschen mit ihm, da war's mir egal denn Samu war auch beschäftigt. Kennt ihr diese Art von Mensch, die ihr eigentlich ganz okay findet aber von einem Moment auf den anderen kann er wieder richtig nerven? Ja, so einer war David. Manchmal hatte ich nichts dagegen, wenn er was sagte aber manchmal dachte ich mir auch ‚Okay und jetzt halt einfach die Klappe'. Es ging dann schon wieder weiter und er sprach weiter. Mein Gott... Ich hörte ihm schon zu aber gab ihm relativ kurze Antworten. Zwischen durch sagte er mir Dinge, die mir nicht so passten aber die versuchte ich zu ignorieren, weil sonst wirkte er ja ganz okay. Doch irgendwie machte er mir auch Angst darum blieb ich anständig. Doch wie soll ich ihm nur höflich sagen, dass er ruhig sein soll? ‚Halt die Fresse' mit einem Bitte hintendran? „Reden wir später? Ich möchte zusehen, wenn's okay ist." sagte ich dann. „Klar. Sorry." lächelte er aber sah auch etwas genervt aus. Sein Blick hatte wirklich was bösartiges. Keine Ahnung... Wenn er lächelte sah es ganz sympathisch aus aber gleichzeitig auch so streng, also so, ja, böse halt. Okay, ich liess das einfach mal sein. Jedoch fühlte ich mich nicht allzu wohl in seiner Nähe also ging ich dann auch so unauffällig wie's ging zwei, drei Schritte von ihm weg. So, jetzt konnte ich Samu in Ruhe zusehen. Das Publikum liebte ihn, das sah man. Ich meine, wie kann man diesen Mann schon nicht lieben? Ich fand es faszinierend, wie Samu die Menschen so in seinen Bann ziehen konnte. So jemanden habe ich bis jetzt noch nie kennengelernt. Als die Show dann vorbei war, wollte ich gerade gehen doch mir wurde plötzlich ganz komisch. Ich fühlte mich überhaupt nicht gut. Mir wurde schwindelig und mein Kopf tat unglaublich weh. „Scheisse." flüsterte ich und setzte mich langsam hin. Was war nur los mit mir? „Zoey? Alles okay? Brauchst du ein Glas Wasser?" fragte David. Ich schüttelte meinen Kopf. Ich legte meinen Kopf in meinen Nacken, blickte hoch zur Decke und atmete immer wieder tief durch. Ich war so wie weg, so abwesend. Als hätte man in meinem Kopf kurz den Off-Schalter gedrückt. David kniete sich hin und legte seine Hand auf mein Knie. „Zoey? Geht's dir gut?" Ich antwortete nicht denn plötzlich geschah das, auf das ich gewartet habe. Die letzten Tage, nein, Wochen, wartete ich darauf. Und jetzt war es so weit. Es geschah tatsächlich. „Ich muss zu Samu. Jetzt." sagte ich und stand langsam auf.

2. Teil / can you call this love? / Samu & ZoeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt