Zoey -
Mir wurde verdammt heiss. So heiss, dass ich mich hätte ausziehen können. Es war schön wieder in meinem Bett zu schlafen, das ich ja mit Samu teilte seit ich hier in Helsinki bin. Und heute wieder. Das erste Mal für mich sozusagen. Oh Gott, irgendwie war ich sehr nervös. Wie werden wir schlafen? Was wird passieren? Werden wir uns wieder küssen? Oder...? Kann ich diesem Mann überhaupt widerstehen? Da war ich mir nicht sicher. Dieser wundervolle Mann, in den ich mich verliebt habe. Samu liess meine Hand los als wir im Schlafzimmer waren. Er lächelte mich an. Ich konnte ihm ansehen, dass er wirklich glücklich war und es war schön zu wissen, dass ich der Grund dafür war. Ich blickte nervös zu ihm hoch und dann auf's Bett. „Bist du müde?" fragte er. Ich nickte leicht. Er griff dann nach einem T-Shirt, das auf dem Stuhl lag und streckte es mir entgegen. „Du kannst das haben zum Schlafen." Ich glaube, er sah mir an, dass etwas schüchtern war. Noch, ja. „Du hast immer in meinen T-Shirts geschlafen, wenn ich weg war." lächelte er. Ich bedankte mich bei ihm bevor er dann in's Badezimmer verschwand. Er legte mir noch eine Zahnbürste bereit. Meine Haarbürste hatte ich immer noch hier. Er lächelte mich an und ging dann aus dem Schlafzimmer um das Licht im Wohnzimmer und im Flur aus zu machen. Ich machte die Tür zu, putzte mir die Zähne und zog mich schnell um. Ich hörte, dass Samu wieder im Schlafzimmer war doch er liess mich alleine, so vorsichtig wie er immer war. Ich schaute noch einmal in den Spiegel und atmete tief durch. ‚Zoey, alles gut.' sagte ich mir. Was war nur los mit mir? Ich war irgendwie aufgeregt mit Samu im Bett zu sein aber was schiebe ich hier für eine Krise, Mann? Gestern waren wir ja auch zusammen im Bett und kamen uns näher. Aber das an diesem Abend, war unser gemeinsames Bett und das war etwas anderes. Ich öffnete langsam die Tür. Ich nahm meine Kleider und legte sie auf den Stuhl in der Ecke. Dann stand ich vor Samu. Er sah mich von oben bis unten an. Ich hatte nichts an ausser mein Höschen und Samus viel zu grosses T-Shirt doch es duftete nach ihm und ich liebte es. Gestern hatte ich ja noch mehr an. Ich spürte wie ich errötete als er mich so ansah. „Leg dich hin. Ich komme gleich wieder." sagte er und ging dann in's Badezimmer. Schnell kroch ich unter die Bettdecke und wartete auf Samu. Als er dann rauskam beobachtete ich ihn. Ganz verlegen. Oh, etwas habe ich vergessen. Samu ging sofort zum Fenster und öffnete es leicht. Ich konnte nie schlafen ohne dass das Fenster leicht geöffnet war, auch im tiefsten Winter. „Ich kenne dich." lächelte er. „Danke." Dann stand er vor dem Bett. Wie gestern, zog er sein T-Shirt aus. Dieses Mal beobachtete ich ihn auch wie er seine Hose auszog. Scheisse, ich hatte das Gefühl, dass ich da gleich einen Schweissausbruch bekam. Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte mein Grinsen zu verstecken. Naja, Samu hat's bemerkt aber er lächelte mich nur herzlich an und löschte das Licht bevor er sich neben mich legte. Wir zusammen also, spät, leicht bekleidet und in unserem gemeinsamen Bett. Ich hatte das Gefühl die Schmetterlinge fliegen mir hier gleich aus der Nase, so starke Gefühle hatte ich für diesen Mann. Wir lagen uns dann so gegenüber wie gestern. „Samu. Kann ich dich was fragen?" „Alles." lächelte er und strich mir die Haare über die Schulter als ich meinen Kopf auf dem Kissen ablegte und ihn beobachtete. „Haben wir uns auch gestritten? Ich meine, ja das mit deiner Ex war noch aber sonst so?" Samu schaute beschämt nach unten. „Ich wollte dich nicht verletzen." „Hey." nahm ich sein Gesicht zwischen meine Hände. „Das weiss ich. Das ist für mich abgeschlossen, okay? Wir hatten es ja geklärt. Ich kenne mich, ich wäre nicht zurück zu dir gekommen, hätte es sich nicht gelohnt." Samu lächelte mich dann wieder an. „Danke." „Gab's sonst noch was wovon ich wissen sollte?" „Naja, du weisst ja, dass ihr am Ruisrock wart mit uns." „Ja?" „Und ja... Dort hast du volle Kanne meine Ex verprügelt." grinste er zuerst etwas. Ich sah ihn mit weit geöffneten Augen an. Ich wusste schon, dass ich früher vielleicht nicht so ruhig war aber ich dachte ich wäre in Helsinki einiges ruhiger geworden. Da hatte wohl Samu auch was damit zu tun. „Ich habe was? Warum?" fragte ich. Samus Augen sahen dann wieder traurig aus. Etwas beschäftigte ihn. „Ich kann es kaum ausprechen aber... Sie hat dir gesagt, du verdienst es, missbraucht zu werden und da bist du auf sie losgegangen." Ich war noch geschockter als vorher. Die hat mir was gesagt?! Ich schloss kurz meine Augen und versuchte ruhig zu bleiben. Was für ein Mensch sagt so was zu einer Frau? „Zuzu, es tut mir so leid." flüsterte er. Als ich ihn wieder ansah, hatte er diesen unglaublich besorgten Blick. „Du weisst es also?" Er strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. „Es war genau hier. Hier hast du mir alles von deiner Vergangenheit erzählt." Ich schob meinen Kopf etwas weiter nach hinten damit ich ihn besser ansehen konnte. „Alles?" flüsterte ich. Samu strich mir mit seinem Daumen sanft über meine Lippen. „Alles." sagte er. Ich habe mich also tatsächlich gegenüber ihm geöffnet. Ich habe ihm alles erzählt. Und da wurde mir wieder mal klar wie wundervoll er nur war. Wie wundervoll er ist. „Und du wolltest trotzdem mit mir...?" stammelte ich. „Ja. Ich wollte trotzdem mit dir zusammen sein. Ich hatte nie daran gezweifelt." Meine Augen füllten sich mit Tränen. Wie wundervoll kann man nur sein? Wie konnte ich einen Mann finden, der trotz allem mit mir zusammen bleiben wollte? „Weisst du..." legte er seinen Finger unter mein Kinn damit ich ihn ansehe. „Ich habe dich schon immer bewundert. Ich habe so viel von dir gelernt. Du bist trotz allem diese wunderschöne und unglaublich starke Frau. Mit deiner positiven Lebenseinstellung, genau so wie deine Familie. Und so was brauche ich. Ich brauchte jemandem, der mir genau das geben kann, was ich brauche. Und das bist du. Noch immer. Ich wollte, ich will mit dir zusammen bleiben, weil ich glücklich war. Weil ich glücklich bin, Zoey. Nicht weil ich eine Mutter für meine Kinder suche. Ich habe jemanden wie dich gesucht und gefunden. Ich werde dich nicht aufgeben. Ich werde uns nicht aufgeben, Zuzu." Ich lächelte ihn an. Wie verständnisvoll er nur ist... Wie geduldig, wie liebenswert, wie... Ach, keine Ahnung, einfach perfekt. Er wollte mit mir zusammen bleiben. Er will mit mir zusammen sein. Nachdem er wusste, er könnte nie seine eigenen Kinder haben. Nachdem ich mich nicht an ihn erinnerte. Wisst ihr eigentlich, wie perfekt das alles war? Vor allem, wie überwältigend? Ich spürte wie eine Träne über meine Wange lief, die Samu sofort wegwischte. „Zuzu." sagte er sanft. „Wie hast du das nur hingekriegt?" fragte ich mit einem Lächeln auf dem Lippen. Mit Liebe im Herzen. Mit Liebe für Samu. „Was meinst du?" Und da war er. Der richtige Augenblick. „Wie hast du es hingekriegt, dass ich mich in zwei Tagen in dich verliebe?"
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2. Teil / can you call this love? / Samu & Zoey
Fanfictioncan you call this love? / Samu Haber & Zoey Evans Fortsetzung...