Teil 221 - Zoey

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Zoey -
Ja, ich weiss, ich hatte mich echt wie ein Arsch verhalten. Ich lief in's Wohnzimmer und da lag er, schlafend auf der Couch. Er hat mir doch mal gesagt, dass wir nie schlafen gingen ohne uns zu sagen, dass wir uns lieben. Obwohl ich mich nicht daran erinnerte, wollte ich das so weiterführen. Ich meine, das war doch ein sehr schönes Ritual, oder? Und ich glaube, das war also so eine Zickerei zwischen Samu und mir. Ich setzte mich neben ihn hin. Zuerst beobachtete ich ihn aber ein bisschen. Ich musste immer wieder vor mich hinlächeln als ich mir diesen wunderschönen Mann ansah. Dieser Mann, der alles für mich machen würde, so wie ich für ihn. Der, der so ehrlich zu mir war obwohl er keine Ahnung hatte, wie ich reagiere. Eine Woche. Eine Woche ging's bis ich ihm vertraute. Zwei Tage. Zwei Tage ging's bis ich mich ihn in verliebt habe. Wieder verliebt habe. Warum konnte ich mich nicht erinnern? Warum? Diese Frage stellte ich mir jeden verdammten Tag. Es tat mir doch so leid obwohl ich nichts dafür konnte. Ich weiss nicht... Es war einfach schade, dass ich so eine schöne Liebesgeschichte, die ich lebte, einfach so vergass. Musste ich mich tatsächlich damit abfinden, dass das für immer so bleiben wird? Ich weckte ihn auf mit einem sanften Kuss. Einer meiner Lieblingsanblicke. Samus verschlafenes Gesicht kurz nachdem er aufwachte. Ich war froh, dass Samu nicht allzu wütend auf mich war. Man sah es dann auch in der Dusche. Ich glaube ich werde nie mehr genug von ihm kriegen und ich wollte ihm auch niemals mehr verletzen. Das wollte ich wirklich nicht aber es gab da mal was, das ich einfach machen musste. Ihr werdet noch erfahren was ich damit meine. Es war das schönste Gefühl in Samus Armen einzuschlafen und aufzuwachen. Seine starken Arme um mich umschlungen, wie er mich die ganze Nacht hält und nicht loslässt. Er hatte meine Tasche übrigens noch nicht bemerkt. Ich hatte es auch total vergessen doch ich hoffte er wird sich freuen sobald ich ihm sage, dass ich wieder hier wohnen möchte. Am Montag hatte Samu einen Termin bei einem Radiosender. Ich verbrachte also den Tag mit Charlotte. Zum Glück hatte sie frei. Wir hatten schon ewigs keinen Mädels Tag mehr umso mehr freute ich mich darauf. Samu sass in der Küche und trank seinen Kaffee als ich kurz den Briefkasten leerte. Oben schloss ich die Tür hinter mir und sah mir die Briefe an als ich plötzlich laut loslachte. „Oh scheisse." Uhhh... Mal schauen wie teuer diese Geschwindigkeitsbusse ist. „Was ist?" rief Samu und kam gleich um die Ecke. Ich grinste ihn nur an. „Was?" musste Samu lachen. „Hier." Ich warf ihm den Brief entgegen. Er sah mich fragend an und schaute dann auf den Briefumschlag. „Scheisse." flüsterte er, schloss die Augen und liess seinen Kopf hängen. Ich ging auf ihn zu. „Mach auf." grinste ich. „Nein. Mach du auf." „Weichei." Samu gab mir einen Klaps auf den Hintern nachdem ich den Briefumschlag wieder in die Hand nahm. „Nicht frech werden hier." Wir gingen wieder in die Küche bevor ich den Brieföffner aus der Schublade nahm. „Ist das wirklich soooo teuer hier? Du machst dir ja fast in die Hosen." fragte ich. Er zog seine Augenbraue hoch und versuchte nicht zu grinsen. „Okay." seufzte ich laut. Ich machte den Briefumschlag also auf und meine Augen vergrösserten sich sofort. „Oh scheisse... Nicht schlecht." „Was hab ich dir gesagt?" „Ich bezahle." lächelte ich ihn an. „Nein, Zuzu." „Was? Ich hab dir gesagt du sollst mal drauftreten. Willst du denn nicht wissen wie teuer die ist?" „Nein." „Ah komm schon." Ich wedelte mit dem Brief vor seiner Nase rum. „Hier. Hier." Samu zeigte mir den Vogel und fing an zu lachen. Er nahm dann den Brief aber doch. „Ah was soll's." sagte er und schaute sich den Brief an. „Verdammt." lachte auch er nun bevor er sagte „Ist ja fast so teuer wie der Ring, den du mal von mir bekommst." Und boom! Totenstille. „Ähh..." stammelte ich nur so vor mich hin als ich Samu anstarrte. Das hat er jetzt nicht gesagt, oder? Das hätte ich jetzt definitiv nicht erwartet. Samu hörte nicht auf zu lächeln und kam dann auf mich zu. Warum lächelt er? Merkt er nicht, dass das ein vielleicht nicht sooo passender Spruch war? „Tut mir leid, Zuzu. Ich musste mich so lange zurückhalten, dass ich dich mit meinen Worten nicht zu sehr überfordere aber langsam wird's echt schwierig." stand er dann vor mir. Ja okay, das konntr ich ja auch verstehen doch soll ich jetzt auch drüber lächeln oder denken, dass Samu einfach komplett spinnt? Irgendwie beides, oder? Als er vor mir stand, küsste er mich sanft bevor er mich ruckartig über seine Schulter nahm. Ich schrie auf und er warf den Brief einfach auf den Boden. „Scheiss auf die Busse. Ich will jetzt dich." trug er mich in's Schlafzimmer. Tja, und dann vergass ich sowieso alles was Samu vorhin sagte bis naja, wir wieder zusammen im Bett lagen und uns langsam beruhigten. Meinte das Samu wirklich alles so unglaublich ernst? Obwohl ich mich nicht an alles von uns erinnere? Ich meine, es war erst eine Woche seit... Ja. Ich lag also da, blickte hoch zur Decke und war ruhig. „Zoey. Hat dich das schockiert vorhin?" lag er auf die Seite und fuhr seine Fingerspitzen über mein Gesicht. „Ein bisschen." sah ich ihn an. Ein bisschen war gut... „Keine Angst, Zuzu. So weit sind wir noch nicht, das weiss ich. Aber ich weiss, dass ich dich irgendwann für immer als Meins bezeichnen will." Es war genau etwas über eine Woche her seit ich aus dem Koma erwachte aber ganz ehrlich, es war so als würde ich Samu schon jahrelang kennen. Und wie gesagt, er meinte es ja wirklich unglaublich ernst mit mir doch fragen wollte ich ihn trotzdem. „Du meinst das voll im Ernst, oder?" „Ich war mir noch nie bei etwas so sicher." lächelte er. Ah Mann, jedes Mal, wenn er mich anlächelte oder mir nur tief in die Augen sah, dann konnte ich einfach nicht
klardenken, das war schon immer so. Nur das von vorhin, ja das vergass ich nicht. „Kein Stress, Zuzu." küsste er meine Hand. Okay, kein Stress... Nein, das machte ich mir auch nicht. Samu wusste ja auch, dass es überhaupt nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. Und dann wollte ich das Thema wechseln denn die Zeit rannte uns ja nicht davon. Ich zeigte also grinsend meinen Finger zur Tür. Dort hin wo meine Tasche lag, die er immer noch nicht bemerkte. Er drehte sich schnell um und sah mich dann fragend wieder an. „Was? Das ist doch deine Tasche, oder?" fragte er. „Ja." „Was ist da drin?" „Schau mal oder hast du auch Schiss davor?" Samu kniff mir hart in den Oberschenkel. „Au!" rief ich und schlug seine Hand Weg. Bevor er sich schnell aufsetzt, küsste er kurz die Stelle an der er mich gekniffen hat, grinste mich an bevor er aufstand und zur Tasche rannte. Er nahm sie auf und steckte seinen Kopf hinein. Mit einem breiten Grinsen sah er mich wieder an. „Uhh! Zuzus Unterwäsche." zwinkerte er mir zu. Ich legte meine flache Hand auf mein Gesicht und fing an zu lachen. Es ist unglaublich manchmal, echt. „Was sonst noch?" fragte er sich selbst und packte einige Sachen aus. „Das ist ja der ganze Rest, den du bei Charlotte und Riku hattest." sah er mich mit weit geöffneten Augen an. „Schnellchecker." grinste ich. Er konnte auch nicht anders als zu grinsen und streckte mir die Zunge raus. „Heisst das...? Du ziehst wieder hier bei mir? So richtig?" „So richtig." nickte ich mit einem Lächeln. „Wirklich?" grinste er immer noch. Samu warf die Tasche auf den Boden und kam langsam auf mich zu. „Ja. Wirklich. Sozusagen wohne ich ja schon hier aber ja, jetzt wirklich." Er sprang dann auf das Bett, gleich über mich und küsste mein ganzes Gesicht. Kichernd versuchte ich ihn weg von mir zu schubsen aber ja, gegen ihn hatte ich natürlich keine Chance. „Das hört sich perfekt an." lächelte er und küsste mich immer wieder. Okay, gelungen, oder? Da wohnte ich definitiv wieder zu Hause und es fühlte sich richtig an. Auch nach dem Spruch von vorhin. Ich wusste ja schon, dass Samu manchmal einen echten Knall hat aber schlussendlich sind die Worte, die er sagt immer ehrlich. Und ja, dann meinte er das wohl auch so. Versteht mich nicht falsch, es war nicht so, dass ich nein gesagt hätte, das sag ich überhaupt nicht aber ich war ja erst seit einer Woche aus dem Koma erwacht, versteht ihr? Aber ganz ehrlich, langsam habe ich mich damit abgefunden, dass meine Erinnerung an uns nie mehr zurückkommt. Ich glaube damit muss ich nun leben, oder? Samu hingegen gab die Hoffnung nicht auf, das sagte er mal. Aber er sagte auch, falls das nicht der Fall sein wird dann ist es auch okay. Seine Worte: ‚Solange du an meiner Seite bist, ist mein Leben perfekt.'

2. Teil / can you call this love? / Samu & ZoeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt