Teil 226 - Zoey

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Zoey -
„Jetzt sofort?" fragte mich David und stand wieder auf und ging ein paar Schritte zurück. „Ja. Sofort." Ich hielt mich am Geländer fest und schüttelte langsam meinen Kopf, stellte mich gerade hin und atmete tief durch. „Wo ist er?" fragte ich obwohl David wahrscheinlich selber nicht wusste, wo er ist. Oder es interessierte ihn nicht, was auch immer. „Keine Ahnung." sagte er dann auch. Ich ging langsam an ihm vorbei bevor er mich am Arm festhielt. „Du solltest dich besser hinsetzen. Du siehst ganz blass aus." sagte er. „Nein." schüttelte ich meinen Kopf. „Setz dich hin!" David wurde richtig aggressiv und stand mir im Weg. „David. Ohne Scheiss, lass mich sofort los." Wie aggressiv und wütend er auch war, aus welchem Grund auch immer, ich musste in diesem Moment ganz schnell zu Samu. David liess mich jedoch nicht los und das machte mich wütend. Ich riss meinen Arm aus seinem Griff los. „Was ist dein Problem? Lass mich los." Was war nur mit dem? Ein paarmal gesehen und tut so als wäre er ein guter Freund von mir. Mein Gott, echt. Ich musste mir von dem bestimmt nicht sagen lassen, was ich zu tun hatte. Vor allem nicht in diesem Moment. Ich wollte nur noch zu Samu. Das war das Einzige was zählte. David sah mich überrascht an und ging mit gehobenen Hände ein paar Schritte zurück. „Okay, okay." Gut. Ich öffnete dann die Tür und ging zurück zum Backstage Bereich. Ich sah mich um und suchte verzweifelt nach ihm. Und da stand er. Samu. Der wunderschöne, blonde, grosse, starke Mann, in den ich mich verliebt habe und noch einmal auf's Neue. Ich lächelte vor mich hin und beobachtete ihn. Mir wurde warm um's Herz. Er sah so glücklich aus. Ach, so wunderschön halt. Meine Augen füllten sich mit Tränen während mir tausend Dinge durch den Kopf gingen. Ein detailierter Ablauf von diesem Jahr. Australien, das Konzert, München, seine Überraschung an meinem Spiel und die Tage bei mir, meine Überraschung in Finnland am IFK Spiel an unserem Geburtstag, sein Gesichtsausdruck als er mich gesehen hat und wie sehr er sich gefreut hat. Die Tour, auf der ich ihm von meiner Vergangenheit erzählte und er bei mir geblieben ist. Seine Besuche bei mir zu Hause, als er sagte er vermisste mich und mich unbedingt sehen musste, das lange Warten bis wir uns wieder sahen, wie sehr wir uns vermissten. Wie ich zu Hause sass und nicht schlafen konnte und nur ihn im Kopf hatte. Wie wir jeden Abend telefonierten und uns sagten wir sehr wir uns vermissten und lieben. Wie wir beide die Tage zählten bis wir uns endlich wieder sehen. Wie ich mir Gedanken machte, ob das das Richtige ist obwohl ich ihn so unheimlich vermisste. Ruisrock, der Vorfall mit Siiri, was mir in diesem Moment so was von scheissegal war, und als ich Sven zugesagt habe. Wie ich es Samu mitgeteilt habe und ich dann mit Charlotte nach Helsinki gezogen bin, um bei ihm zu sein. Das Spiel in Helsinki, an dem mein Lieblingsbild entstanden war. Das ganze Drama mit seiner Ex und den Anderen. Unsere Trennung und die Zeit, in der wir wieder zusammen gekommen sind, die Rosen, die er mir immer wieder schenkte. Als er bei mir übernachtete, weil ich betrunken war und ihn brauchte und wie er mich zärtlich ausgezogen hat und sich immer so gut um mich kümmerte. Wie er sich Gedanken machte wie wir wieder okay werden und das waren wir. Wie Siiri mich zusammengeschlagen hat, Samu bei mir war, wie wir uns geküsst haben vor meiner OP und er mir Finnisch beigebracht hat. Wie ich ihn vergessen habe und mich wieder in ihn verliebt habe. Und natürlich das Allerschönste: Als Samu mich in seinem Bett fest in seinen starken Armen hielt, mir tief in die Augen schaute und sagte, dass er mich liebt und er mich nie mehr gehen lassen will. Wie ich sein Leben verändert habe, ihn motiviert habe, nicht aufzugeben. All seine schönen Worte. Wie er mir geholfen hat über die höchste Hürde zu klettern, wie er mich beruhigen konnte, für mich da war und das seit Tag eins. Mein Gott, es war alles wieder da. Meine ganze Erinnerung. Dieses Jahr war ja so unglaublich viel los. Eine totale Achterbahn, ein Gefühlschaos. Mein Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Ich war so überwältigt von meinen Gefühlen. Ich sah ihn an, wie er da stand und lächelnd mit jemandem sprach und ich spürte Liebe. Liebe, Verbundenheit, Geborgenheit, Fröhlichkeit, alles auf einmal. Wie sehr ich mich in ihn verliebt habe. Wie sehr er mein Leben verändert hat und total auf den Kopf gestellt hat. Wie glücklich er mich machte. Wie ich mich Hals über Kopf in diesen Mann verliebt habe. Wie er um uns gekämpft hat, dass diese Beziehung klappt und er mir bewiesen hat, dass es so war. Meine ganze Erinnerung... Sie war wieder da. Ich konnte nicht aufhören, ihn anzusehen. Vielleicht ist es schwierig, das nachzuvollziehen aber überlegt euch mal, die schönsten Erfahrungen in meinem Leben hatte ich vergessen, Samu hatte ich vergessen und jetzt war alles wieder da. Die Songs, die er für mich geschrieben hat.  ‚You are beautiful the way you are.' und ‚Can you call this love from the other side of the room?' sang er für mich. Ich sah ihn an, auf der anderen Seite des Raumes und ich wusste, ja, das konnte man. Und wie man das konnte. „Samu." rief ich dann. Er drehte seinen Kopf zu mir und lächelte mich liebevoll an. Dieses Lächeln... Es war so ansteckend, so wunderschön, so beruhigend. Genau das, was ich brauche, was ich liebe. Ich rannte so schnell auf ihn zu wie ich nur konnte. Ich hatte das Gefühl ich rannte um mein Leben. Ich wollte ihn nur noch bei mir haben. Ich wollte, dass er mich in seinen Armen hält, so wie er es immer getan hat. Wie er mich immer fest an sich drückt und mich beschützt, mich liebt. Die Tränen liefen mir nur so über meine Wangen. Ich lachte und weinte. Vor Freude. Unglaublicher Freude. Ich schrie auf und sprang in seine Arme und drückte ihn so fest ich konnte. Ich hätte die ganze Welt umarmen können doch in diesem Moment gab es nur Samu und mich. Mein Freund. Mein bester Freund. Mein Seelenverwandter. Mein Ein und Alles auf dieser Welt. „Woah. Zoey." sagte er und stolperte ein paar Schritte zurück da ich schon mit einem richtigen Anlauf in seine Arme sprang. Er war komplett überrascht, was ich auch verstehen konnte. „Samu." sagte ich und weinte in seine Schulter. „Hey, Zoey, was ist los?" fragte er sanft und streichelte über meine Haare. Ich sah ihn an, immer noch in seinen Armen, meine Beine um seine Hüfte und lächelte ihn an. Samu. Mein Samu, den ich kennen und unheimlich fest lieben gelernt habe. Er strich mir zärtlich die Haare aus dem Gesicht. „Hey. Was ist los? Warum weinst du?" Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn immer wieder. „Ich... liebe... dich. So sehr." sagte ich. Er grinste mich an doch sah immer noch sehr überrascht aus. „Ich dich auch. Natürlich. Was ist passiert?" fragte er nochmals. „Ich kann mich erinnern. An dich, an unsere ganze Geschichte. Alles, Samu, an alles." grinste ich über beide Ohren. Samu sah mich mit weit geöffneten Augen an. „Wa... Was?" stammelte er. „An alles." grinste ich weiter. „Aber wie...? An alles?" „Samu. Alles." „Oh mein Gott." atmete er tief aus. Ich küsste ihn immer wieder. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal so überglücklich war. Ich konnte nicht aufhören zu weinen und zu grinsen gleichzeitig. Auch Samu grinste über beide Ohren. „Zoey." sagte er und drückte mich an sich. Er vergrub seine Hände in meinen Haaren und drückte meinen Kopf an seine Schulter. Wir hielten uns in den Armen, beide überglücklich und wir sagten zuerst nichts. Wir waren zwei Menschen, die sich liebten und in diesem Moment gab's nur uns. Und ich weinte. Ich weinte immer noch vor Freude. Ganz ehrlich, könnt ihr euch vorstellen, wenn die Hälfte dieses Jahres einfach aus deinem Gedächtnis gelöscht wird? Ein schönes halbes Jahr. Wunderschön, wie sich herausstellte. Und dann plötzlich könnt ihr euch an alles erinnern? Alle Gefühle, sei es positiv oder negativ, das war egal, hauptsache alles war wieder hier. Ich wollte für immer in Samus Armen bleiben. Ich wünschte er würde mich nie mehr loslassen. In seinen starken Armen fühle ich mich sicher. Ich fühle mich zu Hause. Und es ist das schönste Gefühl, das es gibt. Samu holt Gefühle aus mir raus, die ich mir nicht erklären konnte. Immer als Charlotte mir sagte, dass er was ganz Besonderes war, glaubte ich ihr schon aber es war schwierig, es zu verstehen, da Samu für mich ja ganz fremd war aber jetzt... Jetzt wurde mir klar was für ein wundervoller Mann er war. Was der alles für mich getan hat ist unbeschreiblich. Er hat wirklich um uns gekämpft auch wenn er tausend andere Dinge um sich hatte. Er hat uns, er hat mich, nie aufgegeben. Nicht mal nachdem ich ihn vergessen habe. Niemals. Ich sah in sein makelloses Gesicht und lächelte. „Was hast du nur mit mir gemacht?" flüsterte ich und strich ihm sanft über seine Wange.

2. Teil / can you call this love? / Samu & ZoeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt