Avalon Kapitel 111

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Avalon


Kapitel 111



Arthur kam nach fünf Minuten wieder aus dem Schlafzimmer.
„Und?" fragte Shaylon.
Arthur lächelte
„Er kommt gleich!"
Zehn Minuten später kam ein Zauberer aus dem Zimmer, der Merlin sehr ähnlich sah. Seine Haare standen in allen Richtungen und Shaylon musste grinsen.
„Morgen!" sagte er und setzte sich an den Tisch. Er stöhnte.
„Was ist?"
„Ich trinke nie wieder etwas!" sagte er und die beiden lachten.
„Ja....gut, aber jetzt will ich etwas essen!" sagte Arthur ungeduldig.
Merlin stöhnte
„Das ist ein hartes Los...ein Zauberer zu sein! Was willst du denn?"
Wenig später standen köstliche Speisen auf dem Tisch, alles was Arthur sich wünschte.
Shaylon sah ihn an, während er sich einiges auf den Teller tat
„Nun weiß ich, warum du einen Zauberer liebst!"
„Das ist so nicht richtig....ich wusste nicht, das er ein Zauberer war, als ich mich in ihn verliebte!" verteidigte sich Arthur.
Shaylon schüttelte den Kopf, als er sich sein Frühstück nahm
„Ihr seid wirklich ein wenig verrückt, aber ich bin froh, das ich hier bin....es gefällt mir, obwohl Arthur mich gestern Abend angemacht hatte!"
Merlin sah jetzt das erste Mal hoch, denn er hatte die ganze Zeit seinen Kopf in den Armen auf dem Tisch.
„Was?" fragte er überrascht und sah zu Arthur, der schmunzelte.
„Ich muss zugeben, er hatte mich ganz schön in die Enge getrieben....das hat er gut drauf!" sagte Shaylon amüsiert
Merlin sah Arthur anklagend an
„Was hast du denn schon wieder angestellt?"
Arthur zuckte mit den Schultern
„Nichts!" sagte er unschuldig „Ich wollte mal sehen....es war ein Spaß!"
„Nun....ich kenne deine makabre Späße....du tust mir leid, Shaylon!" sagte Merlin wehleidig und wollte gerade seinen Kopf wieder auf den Tisch legen, denn ihm war schlecht.
„Du musst ja nichts sagen....du hast die ganze Nacht eng umschlungen mit Shaylon geschlafen!"
grinste Arthur
„Wie bitte?"
„Du hast ihn im Arm gehabt und ein Bein über ihm...das war lustig!" erklärte Arthur, denn er wusste, das Merlin immer so neben ihm schlief. Er ließ Arthur nie los, abgesehen von letzter Nacht.
Merlin sah zu Shaylon
„Tut mir leid, aber...."
Der König winkte ab
„Ist nicht schlimm....so bekam ich wenigstens nicht kalt!" sagte er lächelnd.
Merlin legte den Kopf wieder in seine Arme
„Oh Gott!" sagte er
Arthur grinste
„Und das war nicht alles, wenn man bedenkt, das du ihm um den Hals gefallen bist und zu ihm gesagt hast, das du ihn liebst und mit uns drei zusammen schlafen wolltest!"
„Was....ich wollte mit Shaylon schlafen?" fragte er entsetzt und hob wieder den Kopf.
Arthur sah ihn amüsiert an
„Nein...eigentlich mit uns zwei!" Er zog die Augenbrauen hoch und fügte fast ernst hinzu „Wäre bestimmt....eine interessante Sache gewesen!"
„Oh mein Gott!" stöhnte Merlin „Ich trinke nie wieder etwas....das weiß ich gar nicht mehr!"
Dann stand er auf und hob die Hand
„Okay....das reicht!" sagte er und ging hinaus zum Bach.
„Musst du ihn denn so aufziehen?" fragte Shaylon, der Mitleid mit ihm hatte. Arthur grinste.
„Was denkst du, wie oft er mir etwas erzählt hatte, nach so einem Abend?"
Shaylon sah ihn an, während Arthur sich seinem Frühstück widmete.
„Ich muss sagen, es war auch lustig, abgesehen von deinen makabren Spielchen:"
Arthur sah hoch und blickte ihn amüsiert an
„Hat es funktioniert?"
Shaylon würde ihm bestimmt nicht sagen, wenn sie nicht gebunden wären ...das er wahrscheinlich irgendwann seinem Charme erliegen wäre, deshalb stand er auf und sagte
„Nein....du bist nicht mein Typ!" dann ging er auch zum Bach. Arthur schaute ihm grinsend nach.
Der König von Avalon....sein Freund....immer zu Späßen aufgelegt....das fand er wirklich toll.



Kelem ging schon seit Tagen in die Taverne, aber er hielt nur Ausschau nach Sienna, doch die schöne Fee war nie da. Es war, als wäre sie ein Phantom. Heute saß er an dem Tisch und trank seinen Wein, als sich noch zwei Freunde zu ihm setzten. Kelem war nicht sehr gut gelaunt, seit sie ihn an diesem Abend abblitzen ließ, aber plötzlich verspannte er sich, denn die Tür ging auf und da war sie. Wieder fiel Kelem auf, wie schön sie war, ihre langen, schwarzen Haare fielen locker um ihren Körper. Sie steuerte auf eine andere Fee zu, die sie begrüßte und fing an den Tresen eine Unterhaltung an. Kelem wandte sich an seine Freunde
„Sagt mal....kennt ihr diese Fee an den Tresen....mit den schwarzen Haaren?"
Sie schauten sich um, wandten sich wieder Kelem zu
„Das ist Sienna!" sagte der blonde Mann „Aber vergiss sie wieder....das ist keine, die jemals mit dir geht!"
Das wusste Kelem inzwischen auch!
„Warum?"
Der andere Mann, der dunkles Haar hatte lachte
„Ich habe noch nie gesehen, das sie mit einem Mann ausgegangen war....geschweige einen Freund hatte! Sie ist kein Mädchen, das Abenteuer sucht! Sie kommt aus einer einflussreichen Familie, das heißt, das sie nicht arm sind. Ihr Vater ist....ich glaube, einer der engsten Berater des Königs!"
Kelem sah zu ihr hinüber, als sie sich herumdrehte und sich ihre Blicke trafen. Sie zog die Augenbrauen hoch und lächelte spöttisch. Freches Ding....dachte Kelem und musste leicht grinsen.
„Kelem...vergiss sie!"
„Das kann ich nicht....sie hat mich beleidigt!"
„Was?" sagte die blonde Fee
„Ich habe vor ein paar Tagen mit ihr gesprochen!"
„Und ich wette" sagte der dunkelhaarige Mann „Sie hat dich abblitzen lassen!"
Kelem sagte nichts und seine Freunde lachten
„Na..da hat wohl jemand seinen Meister gefunden!" spotteten sie.
„Noch ist nicht aller Tage Abend!" sagte Kelem und stand auf, ging hinüber zu ihr, denn ihre Freunde waren gegangen.
„Hallo!"
Sienna sah ihn prüfend an
„Nun....willst du dein Gespräch von neulich wiederholen?"
Kelem schüttelte den Kopf. Nein...er musste seine Strategie ändern.
„Nein, ich wollte mich entschuldigen...wegen neulich! Es war wohl....etwas zu schnell!"
Sie lächelte
„Eine Entschuldigung von dir....von dem großen Zauberer? Glaub ja nicht, das ich nicht weiß, wer du bist! Das du ein schnelles Abenteuer suchst....so etwas macht in der Stadt schnell die Runde!"
Kelem lächelte
„Was sagt man denn so?"
„Nun, das du nichts Dauerhaftes suchst, aber es gibt bestimmt genug Mädchen, die gerne mit dir schlafen, also....was willst du von mir? Ich sagte dir schon, das ich nicht mit dir schlafen werde!"
„Das weiß ich....aber....wie wäre es mit einem Abendessen....nur ein Essen, als Entschuldigung!"
Sienna sah ihn misstrauisch an. Sie traute ihm nicht!
„Ich schwöre" sagte er nachdrücklich „Ich werde nicht versuchen, dich ins Bett zu bekommen....nur ein Essen!" und lächelte sie charmant an. Sienna sah ihn einen Augenblick an. Er war ein schöner Mann mit seinen schwarzen Haaren und seinen grünen Augen, die einer Fee so ähnelten und wenn er lächelte, dann leuchteten seine Augen. Sie konnte verstehen, das er keine Mühe hatte, ein Mädchen in sein Bett zu bekommen. Trotz das sie ihn so schroff abgewiesen hatte, fühlte sie sich wohl in seiner Gegenwart, etwas, was sie erstaunt zur Kenntnis nahm.
„Na gut....ein Essen....keine Kompromisse! Wir treffen uns morgen Abend hier....vor der Taverne!"
„Gut!" sagte er
Sie lächelte ihn an, dann ging sie. Kelem nickte zufrieden....das war ein Anfang!




Arthur, Merlin und Shaylon verbrachten eine wundervolle Woche zusammen. Sie hatten ihren Freund selten so ausgeglichen gesehen, wie in dieser Woche. Und irgendwie hatten sie das Gefühl, das dies sie noch enger zusammen brachte, als sie eh schon waren. Allein, das sie zu dritt in diesem großen Bett schliefen, hatte etwas Nahes, etwas was sie ihre Freundschaft noch persöhnlicher machen ließ. Niemals hätte Arthur gedacht, das er mal mit dem König von Avalon in einem Bett schlafen würde. Aber er war sein Freund, sein bester Freund und er würde für ihn kämpfen und auch für ihn sterben, denn Arthur gab alles oder nichts....so war er eben. Er liebte ihn, nicht so wie Merlin, auf einer freundschaftlichen Basis, denn er hatte schon beim ersten Treffen gewusst, das er sein Freund sein würde, aber nie erahnt, wie sehr.
Merlin hatte sich etwas schwerer getan, mit ihm eine Freundschaft aufzubauen, was sich aber schlagartig geändert hatte, als er sich mit Shaylon verbunden hatte und Merlin wusste, das er Arthur ihm immer noch vorzog, aber das störte den Zauberer nicht. Könige unter sich....pflegte er immer scherzhaft zu sagen.
Nun war Shaylon dran, seinen Rucksack zu packen. Arthur kam in das Schlafzimmer.
„Ich muss zurück!" sagte er leise, fast traurig.
„Shaylon....du kannst jederzeit wiederkommen! Wir haben uns sehr gefreut, hatten viel Spaß und eine schöne Woche!"
Shaylon sah ihn amüsiert an
„Und obwohl du eine Woche kein Sex hattest?"
Arthur grinste
„Keine Angst...das hole ich nach!"
„Das glaub ich sofort, wahrscheinlich fällst du über Merlin her, sobald ich das Haus verlasse!"
„Wahrscheinlich!"
Shaylon schüttelte den Kopf
„Du bist schlimm!"
„Was denn? Gefällt dir das denn nicht?"
Der König nickte
„Natürlich....nur....ich als König kann das nicht so ungehemmt genießen wie ihr!"
Er seufzte
„Ich muss die Edikette bewahren!"
Arthur, der im Türrahmen lehnte, kam herein und schloss die Tür. Shaylon sah ihn fragend an.
„Shaylon!" begann er etwas zögernd „Ich wollte dich immer mal etwas fragen....aber....nun....ich weiß nicht, wie ich...."
Shaylon kam auf ihn zu
„Dann frag doch!"
„Ist sehr persöhnlich!" sagte Arthur
Shaylon verdrehte sie Augen
„Hör mal....du wolltest mich am ersten Abend verführen.....was kann noch persöhnlicher sein!" sagte er amüsiert.
„Also gut....ich wollte wissen....wie der Sex unter Feen ist?" fragte er seinen Freund endlich.
„Warum willst du das wissen?"
„Es interessiert mich eben und Merlin sagte, ich soll dich fragen!"
Es entstand eine Pause, und Arthur dachte schon, das Shaylon ihm keine Antwort gab, aber dann sagte er
„Es ist wunderschön....weißt du, die Magie beider Partner fließt in den Sex mit ein, verstärkt es um vielfaches....so ähnlich wie euer Band. Wir werden eingehüllt von unserer leuchteten Magie und wenn du dann kommst....es dauert länger....intensiver....es ist....ich kann es schlecht in Worte fassen!"
Arthur nickte....er konnte sich das gut vorstellen, denn er kannte das und er war sehr froh, das er sich mit Shaylon so unterhalten konnte, denn er hätte eher gedacht, das er es ablehnt, da es doch sehr intim war, was ihm wieder seine tiefe Freundschaft zu ihm bewies.
Arthur grinste
„Und außerdem wollte ich dich nicht verführen!"
„Ach nein?" sagte Shaylon lächelnd
„Okay!" zog Arthur ihn grinsend auf „Du wurdest ja schon schwach!"
Shaylon lächelte und packte seinen Rucksack weiter
„Nur, wenn du meine Flügel gestreichelt hättest!" neckte der König.
Arthur lachte
„Gut!" sagte er, ging leise auf ihn zu und küsste ihn schnell auf die Schläfe, streichelte aus Versehen leicht über seine Flügel.
Shaylon wirbelte herum
„Arthur!" rief er und rannte dem schönen, blonden Mann, der lachend die Flucht ergriff hinterher.
Merlin sah verwirrt von seinem Buch auf, als Arthur an ihm vorbei rannte nach draußen, Shaylon lächelnd hinterher.
Er schüttelte den Kopf
„Wie die Kinder!" sagte er lächelnd, aber er freute sich, das Shaylon, der fast immer ernst war und ein Reich regieren musste....jetzt einmal so richtigen Blödsinn machen konnte und Arthur war für so etwas immer zu haben. Nachdem sie sich auf der Wiese herum gebalgt hatten, kamen sie keuchend herein
„Wie hältst du das nur mit ihm aus?" fragte Shaylon belustigt Merlin, als er seinen Rucksack nahm.
Der Zauberer lächelte
„Gewohnheit!"
Sie verabschiedeten sich und versprachen bald ins Schloss zu kommen, winkten ihm nach, als er davonflog.
Arthur nahm Merlin in den Arm
„Was für ein Unterschied! Er war so richtig entspannt in dieser Woche!" sagte Arthur
„Nun....er muss ein Reich führen und die letzten Ereignisse hatten schon ihren Tribut von ihm gefordert....die Sorgen um Avalon! Du müsstest doch das am besten wissen!"
Arthur nickte
„Ja, es ist schon eine große Verantwortung, ein Reich zu führen!"
„Und er hatte es nie leicht gehabt....eine schreckliche Kindheit, früh und unerfahren ein König geworden und trotz allem wurde er ein wunderbarer König!" sagte Merlin.
Arthur sah ihn verwirrt an
„Was war denn mit seiner Kindheit?"
Merlin sah ihn an
„Ich sollte dir das nicht erzählen, das ist sehr persöhnlich!"
Arthur wurde leicht zornig, denn Merlin wusste alles über Shaylon durch die Vereinigung.
„Merlin....er ist mein bester Freund....sag es mir!"
Der Zauberer dachte nach, aber er kannte Arthur....er würde nicht aufgeben, bis er es wusste.
„Gut....aber du spricht ihn nie darauf an.....okay?"
Arthur nickte
„Sein Vater schlug seine Mutter, bis sie es nicht mehr aushielt und sich das Leben nahm, da war er vier Jahre alt, danach schlug sein Vater ihn jedes Mal halbtot....einfach nur zum Spaß, bis ich ihn tötete. Da war er noch sehr jung....so wie du, als er König wurde!"
Arthur wurde zornig....zornig auf Shaylons Vater, der ihm so etwas angetan hatte. Er ballte die Fäuste und Merlin sah ihn an, er kannte Arthur, deshalb sagte er beschwichtigend
„Er ist tot....ich habe ihn getötet!"
Nach einer Weile sagte er leise
„Ich bin froh, das du ihn getötet hast....es ist nur schade, das ich es nicht war!"
Merlin strich ihm zart über die Wange
„Ich weiß!"
Arthur sah ihn an, Zorn flackerte immer noch in seinen Augen und der Zauberer wusste, das Arthur ihn mit seinen eigenen Händen erwürgt hätte, wenn er es noch könnte.
„Shaylon ist so eine wunderbare Fee und ein liebenswerter Freund....warum trifft es immer die Guten?"
„Darauf habe ich auch keine Antwort!" sagte Merlin und küsste ihn, als sie herein gingen.

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